BasisBibel (BB)
20

Woher hat Jesus seine Vollmacht?

Matthäus 21,23-27; Markus 11,27-33
201Eines Tages war Jesus20,1 Jesus: Der Name bedeutet so viel wie »der HERR rettet«. Christen glauben an ihn als Sohn Gottes, in dem sich die Verheißungen des Alten Testaments erfüllen. Um 30 n. Chr. wirkte Jesus in der Art eines jüdischen Lehrers in Galiläa und Judäa. wieder einmal im Tempel20,1 Tempel: Das zentrale Heiligtum in Jerusalem. Der Tempel galt als Wohnung Gottes und war Zufluchtsort für Verfolgte..Er lehrte das Volkund verkündete die Gute Nachricht20,1 Gute Nachricht: Wörtliche Übersetzung von »Evangelium«. Steht für Gottes Willen, die Menschen mit sich zu versöhnen und in Gemeinschaft mit sich leben zu lassen..Da traten ihm die führenden Priester20,1 führende Priester: Der amtierende Hohepriester, seine Vorgänger und weitere Priester aus der Führungsschicht.,die Schriftgelehrten20,1 Schriftgelehrte: Menschen, deren Aufgabe das Studium und die Auslegung der Heiligen Schrift ist. und die Ratsältesten20,1 Ratsälteste: Mitglieder des jüdischen Rats, der obersten Behörde zur Regelung religiöser Angelegenheiten. entgegen.2Sie fragten ihn: »Sag uns:Mit welchem Recht trittst du so auf?Und wer hat dir diese Vollmacht gegeben?«3Jesus antwortete:»Ich will euch auch eine Frage stellen. Sagt mir:4Von wem hatte Johannes20,4 Johannes der Täufer: Bereitet die Menschen auf das Kommen von Jesus vor. den Auftrag zu taufen20,4 taufen: Wörtlich »(in Wasser) eintauchen«. Religiöse Handlung, die den Willen zum Ausdruck bringt, sein Leben ganz auf Gott auszurichten.?Von Gott oder von Menschen?«5Da überlegten sie und sagten zueinander:»Wenn wir sagen: ›Von Gott‹, wird er fragen:›Warum habt ihr ihm dann nicht geglaubt?‹6Wenn wir sagen: ›Von Menschen‹,wird das Volk uns steinigen20,6 Steinigung, steinigen: Hinrichtungsart, bei der ein Verurteilter öffentlich mit Steinen beworfen wird..Denn alle sind überzeugt,dass Johannes ein Prophet20,6 Prophet: Verkündet, was Gott in einer bestimmten Situation zu sagen hat. war.«7Deshalb antworteten sie Jesus:»Wir wissen nicht von wem.«8Da sagte Jesus zu ihnen:»Dann sage ich euch auch nicht,mit welchem Recht ich so auftrete.«

Das Gleichnis von den Pächtern des Weinbergs

Matthäus 21,33-46; Markus 12,1-12
9Nun erzählte Jesus20,9 Jesus: Der Name bedeutet so viel wie »der HERR rettet«. Christen glauben an ihn als Sohn Gottes, in dem sich die Verheißungen des Alten Testaments erfüllen. Um 30 n. Chr. wirkte Jesus in der Art eines jüdischen Lehrers in Galiläa und Judäa. dem Volk dieses Gleichnis20,9 Gleichnis: Erzählung, die ihre Botschaft in Bildern und Vergleichen vermittelt.:»Ein Mann legte einen Weinberg20,9 Weinberg: Ein mit einer Mauer umgebener Garten, in dem Wein angebaut wird. In der Bibel wird er auch als Bild für das Volk Israel verwendet, vgl. Jesaja 5,1-7. an.Dann verpachtete er ihn und ging länger auf Reisen.10Als es an der Zeit war,schickte der Besitzer einen Knecht zu den Pächtern.Der sollte seinen Anteilvom Ertrag des Weinbergs abholen.Aber die Pächter verprügelten ihnund jagten ihn mit leeren Händen davon.11Noch einmal schickte der Besitzer einen Knecht.Aber auch den verprügelten und beschimpften sie.Dann jagten sie ihn ebenfalls mit leeren Händen davon.12Der Besitzer schickte einen dritten.Den schlugen sie blutig und warfen ihn hinaus.13Da sagte der Weinbergbesitzer:›Was soll ich jetzt tun?Ich werde meinen geliebten Sohn schicken.Vor ihm werden sie wohl Achtung haben!‹14Als die Pächter den Sohn kommen sahen,sagten sie zueinander: ›Das ist der Erbe.Wir bringen ihn um, und dann gehört sein Erbe uns.‹15Sie warfen ihn hinaus vor den Weinbergund töteten ihn.Was wird der Weinbergbesitzer jetzt mit ihnen machen?16Er wird selbst kommen, diese Pächter tötenund den Weinberg anderen anvertrauen.«

Als die Leute das hörten, sagten sie:»Das darf nicht passieren!«17Aber Jesus20,17 Jesus: Der Name bedeutet so viel wie »der HERR rettet«. Christen glauben an ihn als Sohn Gottes, in dem sich die Verheißungen des Alten Testaments erfüllen. Um 30 n. Chr. wirkte Jesus in der Art eines jüdischen Lehrers in Galiläa und Judäa. schaute sie an und sagte:»Was bedeutet denn die Stelle in der Heiligen Schrift20,17 die Stelle in der Heiligen Schrift: Zitat aus Psalm 118,22.:›Der Stein, den die Bauleute verworfen haben20,17 verwerfen: Für das Fundament lassen sich nur Steine von bester Qualität gebrauchen. Die Bauleute begutachten sie und sortieren sie aus.,ist zum Grundstein20,17 Grundstein: Fundamentstein, der für das Bauwerk unverzichtbar ist. geworden.‹18Wer auf diesen Stein fällt, wird zerschmettert.Und auf wen dieser Stein fällt, wird zerdrückt.«19Die Schriftgelehrten20,19 Schriftgelehrte: Menschen, deren Aufgabe das Studium und die Auslegung der Heiligen Schrift ist. und die führenden Priester20,19 führende Priester: Der amtierende Hohepriester, seine Vorgänger und weitere Priester aus der Führungsschicht.wollten ihn am liebsten sofort festnehmen.Aber sie fürchteten sich vor dem Volk.Sie hatten verstanden,dass er in dem Gleichnis20,19 Gleichnis: Erzählung, die ihre Botschaft in Bildern und Vergleichen vermittelt. von ihnen gesprochen hatte.

Steuern für den Kaiser?

Matthäus 22,15-22; Markus 12,13-17
20Die führenden Priester20,20 führende Priester: Der amtierende Hohepriester, seine Vorgänger und weitere Priester aus der Führungsschicht. und Schriftgelehrten20,20 Schriftgelehrte: Menschen, deren Aufgabe das Studium und die Auslegung der Heiligen Schrift ist.ließen Jesus20,20 Jesus: Der Name bedeutet so viel wie »der HERR rettet«. Christen glauben an ihn als Sohn Gottes, in dem sich die Verheißungen des Alten Testaments erfüllen. Um 30 n. Chr. wirkte Jesus in der Art eines jüdischen Lehrers in Galiläa und Judäa. nicht mehr aus den Augen.Sie schickten Leute zu ihm, die ihn beobachten sollten.Die sollten vorgeben, gerecht20,20 gerecht, Gerechtigkeit: Meint ein Leben nach dem Willen Gottes. vor Gott zu leben,und Jesus mit einer Frage in Bedrängnis bringen.Es ging ihnen darum, ihn an die Gerichteund in die Gewalt des römischen Statthalters20,20 römischer Statthalter: Verwalter einer Region oder Provinz im Auftrag des römischen Senats oder des Kaisers. auszuliefern.21Diese Leute fragten Jesus:»Lehrer20,21 Lehrer: Ehrenvolle Anrede für die Schriftgelehrten, die auch Jesus gegenüber gebraucht wurde., wir wissen:Du redest und lehrst aufrichtigund siehst dabei nicht die Person an.Vielmehr sagst du die Wahrheit und lehrst,wie wir nach Gottes Willen leben sollen.22Ist es uns erlaubt,dem Kaiser Steuern zu zahlen oder nicht?«

23Jesus durchschaute ihre Absicht und sagte:24»Zeigt mir eine Silbermünze20,24 Silbermünze: Die römischen Kaiser ließen Münzen mit einem Bild ihres Kopfes und einer entsprechenden Inschrift prägen..Wer ist auf dem Bild zu sehen,und wer wird in der Inschrift genannt?«Sie antworteten: »Der Kaiser.«25Da sagte Jesus zu ihnen:»Dann gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört,und Gott, was Gott gehört!«26So konnten sie nichts von dem,was er vor dem Volk sagte, gegen ihn verwenden.Sie waren sehr erstaunt über seine Antwortund konnten nichts mehr darauf erwidern.

Werden die Toten auferstehen?

Matthäus 22,23-33; Markus 12,18-27
27Dann kamen einige Sadduzäer20,27 Sadduzäer: Angehörige einer jüdischen Glaubensgruppe, in der Priester eine bedeutende Rolle spielten. Neben den vornehmen Priesterfamilien gehörten ihr auch andere Vertreter der führenden Gesellschaftsschicht an. zu Jesus20,27 Jesus: Der Name bedeutet so viel wie »der HERR rettet«. Christen glauben an ihn als Sohn Gottes, in dem sich die Verheißungen des Alten Testaments erfüllen. Um 30 n. Chr. wirkte Jesus in der Art eines jüdischen Lehrers in Galiläa und Judäa..Die Sadduzäer behaupten,dass es keine Auferstehung20,27 Auferstehung: Meint die Auferweckung vom Tod und das ewige Leben im Reich Gottes. der Toten gibt.Sie fragten Jesus:28»Lehrer20,28 Lehrer: Ehrenvolle Anrede für die Schriftgelehrten, die auch Jesus gegenüber gebraucht wurde., Mose hat uns vorgeschrieben20,28 Mose hat vorgeschrieben: Die folgenden Worte beziehen sich auf 5. Mose/Deuteronomium 25,5-6.:›Wenn ein Mann stirbt und eine Frau hinterlässt,aber kinderlos ist,dann soll sein Bruder die Frau heiraten.So kann er dem Verstorbenen Nachkommen verschaffen.‹29Nun gab es einmal sieben Brüder.Der erste heiratete eine Frau und starb kinderlos.30So erging es auch dem zweiten.31Auch der dritte heiratete sie,ebenso die nächsten, bis hin zum siebten –alle starben kinderlos.32Zuletzt starb auch die Frau.33Wie wird es nun bei der Auferstehung der Toten sein?Mit wem wird die Frau dann verheiratet sein?Alle sieben haben sie ja zur Frau gehabt.«

34Da sagte Jesus20,34 Jesus: Der Name bedeutet so viel wie »der HERR rettet«. Christen glauben an ihn als Sohn Gottes, in dem sich die Verheißungen des Alten Testaments erfüllen. Um 30 n. Chr. wirkte Jesus in der Art eines jüdischen Lehrers in Galiläa und Judäa. zu ihnen:»In dieser Welt heiraten die Menschenund werden geheiratet.35Anders ist es für alle,die in Gottes neuer Welt leben dürfenund von den Toten auferstehen20,35 Auferstehung: Meint die Auferweckung vom Tod und das ewige Leben im Reich Gottes..Weder heiraten sie noch werden sie geheiratet.36Diese Menschen können dann auch nicht mehr sterben:Sie sind wie Engel20,36 Engel: Boten Gottes, die in seinem Auftrag unterwegs sind und seine Botschaft überbringen. und Kinder Gottes –denn sie sind Kinder der Auferstehung.37Dass Gott die Toten auferwecken20,37 Auferweckung: Meint die Auferstehung vom Tod und das ewige Leben im Reich Gottes. wird, hat Mose20,37 Mose: Führte Israel im Auftrag Gottes aus Ägypten und erhielt am Berg Sinai die Zehn Gebote. schonbei der Begegnung am Dornbusch deutlich gemacht20,37 am Dornbusch deutlich gemacht: 2. Mose/Exodus 3,1-12 erzählt, wie Gott Mose in einem brennenden Dornbusch erscheint, ihm seinen Namen offenbart und seinem Volk die Befreiung aus der Sklaverei verspricht.:Er nennt den Herrn20,37 Herr: Bezeichnung für Gott. Das griechische Alte Testament verwendet das Wort »Herr« an den Stellen, an denen im hebräischen Text der Gottesname steht. ›den Gott Abrahams20,37 Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs: Bezeichnung für den Gott Israels. Sie bringt das persönliche Treueverhältnis zwischen Gott und den Stammvätern seines Volkes zum Ausdruck.,den Gott Isaaks und den Gott Jakobs20,37 Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs: Bezeichnung für den Gott Israels. Sie bringt das persönliche Treueverhältnis zwischen Gott und den Stammvätern seines Volkes zum Ausdruck.‹.38Gott ist doch nicht ein Gott der Toten,sondern der Lebenden.Für ihn sind alle lebendig!«39Da sagten einige der Schriftgelehrten20,39 Schriftgelehrte: Menschen, deren Aufgabe das Studium und die Auslegung der Heiligen Schrift ist.:»Lehrer20,39 Lehrer: Ehrenvolle Anrede für die Schriftgelehrten, die auch Jesus gegenüber gebraucht wurde., das war eine gute Antwort!«40Von da an wagte es niemand mehr,Jesus etwas zu fragen.

Davids Sohn oder Davids Herr?

Matthäus 22,41-46; Markus 12,35-37
41Da stellte Jesus20,41 Jesus: Der Name bedeutet so viel wie »der HERR rettet«. Christen glauben an ihn als Sohn Gottes, in dem sich die Verheißungen des Alten Testaments erfüllen. Um 30 n. Chr. wirkte Jesus in der Art eines jüdischen Lehrers in Galiläa und Judäa. den Schriftgelehrten20,41 Schriftgelehrte: Menschen, deren Aufgabe das Studium und die Auslegung der Heiligen Schrift ist. eine Frage:»Wie kann man behaupten:›Der Christus20,41 Christus: Bedeutet übersetzt »der Gesalbte«. Im Alten Testament werden Könige, aber auch Propheten und Priester bei Amtsantritt gesalbt. Später wird der von Gott zum Herrscher der Welt bestimmte Retter so genannt. Im Neuen Testament ist das Jesus. ist ein Sohn Davids20,41 Sohn Davids: David ist ein bedeutender König von Israel. Nachdem das Königreich untergegangen war, hoffte man auf einen Nachkommen Davids als Retter und Erlöser Israels; vgl. 2. Samuel 7,12-16.!‹?42David selbst sagt20,42 David sagt: David gilt als Dichter zahlreicher Lieder und Gebete. Im Folgenden wird aus Psalm 110,1 zitiert. doch im Buch der Psalmen:›Gott, der Herr20,42 Herr: Bezeichnung für Gott. Das griechische Alte Testament verwendet das Wort »Herr« an den Stellen, an denen im hebräischen Text der Gottesname steht., sprach zu meinem Herrn:Setz dich an meine rechte Seite20,42 rechte Seite: Die rechte Seite ist ein Ehrenplatz.,43bis ich deine Feinde unterwerfe!Ich mache sie zum Schemel20,43 Schemel: Eine Art Fußbank, die vor dem Thron eines Herrschers steht. für deine Füße.‹44David selbst nennt den Christus also ›Herr‹20,44 Herr: Der Herr einer Person kann eigentlich nicht auch ihr Sohn sein. Nur auf Jesus Christus trifft beides zu. Er ist sowohl Davids Nachkomme als auch sein Herr..Wie kann dieser dann sein Sohn sein?«

Jesus warnt vor den Gesetzeslehrern

Matthäus 23,1; 23,6-7; 23,14; Markus 12,38-40
45Das ganze Volk hörte zu,als Jesus20,45 Jesus: Der Name bedeutet so viel wie »der HERR rettet«. Christen glauben an ihn als Sohn Gottes, in dem sich die Verheißungen des Alten Testaments erfüllen. Um 30 n. Chr. wirkte Jesus in der Art eines jüdischen Lehrers in Galiläa und Judäa. zu seinen Jüngern20,45 Jünger: Wörtlich »Schüler«. Frauen und Männer, die ihrem Lehrer folgten und von ihm lernten. sagte:46»Nehmt euch vor den Schriftgelehrten20,46 Schriftgelehrte: Menschen, deren Aufgabe das Studium und die Auslegung der Heiligen Schrift ist. in Acht:Sie zeigen sich gern in ihren langen Gewändernund wollen auf den Marktplätzen gegrüßt werden.In den Synagogen20,46 Synagoge: Versammlungsstätte einer jüdischen Gemeinde. und bei den Festessenist es ihnen wichtig,die Ehrenplätze zu bekommen.47Sie bringen die Häuser der Witwen20,47 Witwe: Frau, deren Mann verstorben ist und die dadurch rechtlich, sozial und wirtschaftlich in eine schwierige Lage geriet. Von der Gemeinschaft wird gefordert, dass sie Witwen versorgt und niemand ihre schwache Stellung ausnutzt. in ihren Besitzund sprechen nur zum Schein lange Gebete.Dafür werden sie sehr hart bestraft werden.«