161Dann sagte Jesus16,1 Jesus: Der Name bedeutet so viel wie »der HERR rettet«. Christen glauben an ihn als Sohn Gottes, in dem sich die Verheißungen des Alten Testaments erfüllen. Um 30 n. Chr. wirkte Jesus in der Art eines jüdischen Lehrers in Galiläa und Judäa. zu den Jüngern16,1 Jünger: Wörtlich »Schüler«. Frauen und Männer, die ihrem Lehrer folgten und von ihm lernten.:»Ein reicher Mann hatte einen Verwalter.Den beschuldigte man,das ihm anvertraute Vermögen zu verschleudern.2Deshalb rief der Mann den Verwalter zu sichund sagte zu ihm: ›Was muss ich über dich hören?Leg deine Abrechnung vor!Du kannst nicht länger mein Verwalter sein.‹3Da überlegte der Verwalter:›Was soll ich nur tun?Mein Herr entzieht mir die Verwaltung.Für schwere Arbeit bin ich nicht geeignet.Und ich schäme mich, betteln zu gehen.4Aber ich weiß, was ich tun muss,damit mich die Leute in ihre Häuser aufnehmen –dann, wenn ich als Verwalter abgesetzt bin.‹5Und er rief alle einzeln zu sich,die bei seinem Herrn Schulden hatten.Er fragte den Ersten:›Wie viel schuldest du meinem Herrn?‹6Der antwortete: ›Hundert Fässer16,6 hundert Fässer: Wörtlich »hundert Bat«. Ein Bat ist ein Maß zum Messen von Flüssigkeiten und entspricht etwa 21 Liter. Olivenöl.‹Da sagte der Verwalter zu ihm:›Hier ist dein Schuldschein.Setz dich hin und schreib schnell fünfzig!‹7Dann fragte er einen anderen:›Und du, wie viel bist du schuldig?‹Er antwortete: ›Hundert Sack16,7 hundert Sack: Wörtlich »hundert Kor«. Ein Kor ist ein Maß zum Messen von Getreide oder Mehl und entspricht etwa 400 l. 400 l Mehl wiegen etwa 240 kg. Weizen.‹Der Verwalter sagte:›Hier ist dein Schuldschein, schreib achtzig!‹«8Der Herr16,8 Herr: Anrede und Bezeichnung für Jesus. lobte den betrügerischen Verwalter,weil er so schlau gehandelt16,8 schlau handeln: Das Lob gilt der Entschlossenheit, mit der der Verwalter seine Situation verbessern will. So entschlossen sollen sich auch alle, die Jesus nachfolgen, für das Reich Gottes einsetzen. hatte:»Die Kinder dieser Weltsind schlauer im Umgang mit ihren Mitmenschenals die Kinder des Lichts16,8 Kinder des Lichts: Bezeichnung für die Jünger von Jesus und die Angehörigen der frühen Gemeinden..9Ich sage euch: Nutzt das Geld,an dem so viel Unrecht haftet,um euch Freunde zu machen!Dann werdet ihr in die ewigen Wohnungen aufgenommen,wenn diese Welt zu Ende geht.«
Vom zuverlässigen Umgang mit Geld
Matthäus 6,24
10»Wer in den kleinsten Dingen zuverlässig ist,ist es auch in den großen.Und wer in den kleinsten Dingen unzuverlässig ist,ist es auch in den großen.11Wenn ihr mit dem Geld,an dem so viel Unrecht haftet,nicht zuverlässig umgeht –wer wird euch dann das wirklich Wertvolle anvertrauen?12Und wenn ihr mit dem nicht zuverlässig umgeht,was euch gar nicht gehört –wer wird euch dann schenken,was eigentlich euer Eigentum16,12 euer Eigentum: Bild für den Anteil am Reich Gottes, der denen geschenkt wird, die an Jesus Christus glauben. ist?13Kein Diener kann gleichzeitig zwei Herren dienen!Entweder wird er den einen hassenund den anderen lieben.Oder er wird dem einen treu seinund den anderen verachten.Ihr könnt nicht gleichzeitig Gottund dem Geld dienen.«
Der Spott der geldgierigen Pharisäer
14Das alles hörten die Pharisäer16,14 Pharisäer: Angehöriger einer jüdischen Glaubensgruppe, die die biblischen Vorschriften und Gesetze sehr streng auslegte..Sie waren geldgierig und lachten Jesus16,14 Jesus: Der Name bedeutet so viel wie »der HERR rettet«. Christen glauben an ihn als Sohn Gottes, in dem sich die Verheißungen des Alten Testaments erfüllen. Um 30 n. Chr. wirkte Jesus in der Art eines jüdischen Lehrers in Galiläa und Judäa. aus.15Jesus sagte zu ihnen:»Vor den Menschen tut ihr so,als ob ihr vor Gott gerecht16,15 gerecht, Gerechtigkeit: Meint ein Leben nach dem Willen Gottes. lebt.Aber Gott kennt eure Herzen!Was bei den Menschen Eindruck macht,das verabscheut Gott.«
Von der Gültigkeit des Gesetzes und von der Ehe
Matthäus 5,17-18; Markus 10,11-12
16»Das Gesetz und die Propheten16,16 Gesetz und Propheten: Im Neuen Testament eine gebräuchliche Bezeichnung für die Heilige Schrift. galten bis zu Johannes16,16 Johannes der Täufer: Bereitet die Menschen auf das Kommen von Jesus vor..Seitdem wird die Gute Nachricht16,16 Gute Nachricht: Wörtliche Übersetzung von »Evangelium«. Steht für Gottes Willen, die Menschen mit sich zu versöhnen und in Gemeinschaft mit sich leben zu lassen.vom Reich Gottes16,16 Reich Gottes: Wörtlich »Königsherrschaft Gottes«. Bezeichnet den Herrschaftsbereich, in dem sich Gottes Wille durchsetzt. verkündet – und alle drängen hinein.17Aber eher vergehen Himmel und Erde16,17 Himmel und Erde: Bezeichnet die ganze Welt.,als dass auch nur ein Strichlein16,17 Strichlein: Gemeint ist ein Häkchen oder Zierstrich an einem hebräischen Buchstaben. vom Gesetz16,17 Gesetz: Die Lebensvorschriften des Alten Testaments, besonders die fünf Bücher Mose. ungültig wird.18Jeder, der sich von seiner Frau scheiden lässtund eine andere heiratet, begeht Ehebruch16,18 Ehebruch: Außerehelicher Geschlechtsverkehr von Verheirateten..Und wer eine geschiedene Frau heiratet,begeht ebenso Ehebruch.«
Die Geschichte vom reichen Mann und dem armen Lazarus
19»Einst lebte ein reicher Mann.Er trug einen Purpurmantel16,19 Purpur: Intensiver rot-violetter Farbstoff, mit dem in der Antike Stoffe und Wolle gefärbt wurden. Purpur ist sehr kostbar und war hauptsächlich den Reichen und Mächtigen vorbehalten.und Kleider aus feinstem Leinen.Tag für Tag genoss er das Leben in vollen Zügen.20Aber vor dem Tor seines Hauseslag ein armer Mann, der Lazarus hieß.Sein Körper war voller Geschwüre.21Er wollte seinen Hungermit den Resten vom Tisch des Reichen stillen.Aber es kamen nur die Hundeund leckten an seinen Geschwüren.22Dann starb der arme Mann,und die Engel16,22 Engel: Boten Gottes, die in seinem Auftrag unterwegs sind und seine Botschaft überbringen. trugen ihn in Abrahams Schoß16,22 Abrahams Schoß: Abraham, der Stammvater Israels, gilt als Vater der Gläubigen und als Beschützer der Gerechten. In seinem Schoß warten die Verstorbenen darauf, in den Himmel aufgenommen zu werden..Auch der Reiche starb und wurde begraben.23Im Totenreich litt er große Qualen.Als er aufblickte, sah er in weiter Ferne Abrahamund Lazarus an seiner Seite.24Da schrie er: ›Vater Abraham, hab Erbarmen mit mir!Bitte schick Lazarus,damit er seine Fingerspitze ins Wasser tauchtund meine Zunge kühlt.Ich leide schrecklich in diesem Feuer!‹25Doch Abraham antwortete: ›Kind, erinnere dich:Du hast deinen Anteil an Gutemschon im Leben bekommen –genauso wie Lazarus seinen Anteil an Schlimmem.Dafür findet er jetzt hier Trost, du aber leidest.26Außerdem liegt zwischen uns und euchein tiefer Abgrund.Selbst wenn jemand wollte,könnte er von hier nicht zu euch hinübergehen.Genauso kann keiner von dort zu uns herüberkommen.‹27Da sagte der Reiche: ›So bitte ich dich, Vater:Schick Lazarus doch wenigstens zu meiner Familie.28Ich habe fünf Brüder.Lazarus soll sie warnen,damit sie nicht auch an diesen Ort der Qual kommen!‹29Aber Abraham antwortete:›Sie haben doch Mose und die Propheten16,29 Mose und Propheten: »Mose« steht hier stellvertretend für die Lebensvorschriften des Alten Testaments, die sich in den fünf Büchern Mose finden. Zusammen mit den »Propheten« ist der Ausdruck im Neuen Testament eine gebräuchliche Bezeichnung für die Heilige Schrift.:Auf die sollen sie hören!‹30Der Reiche erwiderte: ›Nein, Vater Abraham!Nur wenn einer von den Toten zu ihnen kommt,werden sie ihr Leben ändern.‹31Doch Abraham antwortete:›Wenn sie auf Mose und die Propheten nicht hören –dann wird es sie auch nicht überzeugen,wenn jemand von den Toten aufersteht.‹«