21Danach kamen die himmlischen Wesen2,1 himmlische Wesen: Wörtlich »Gottessöhne«. Sie gehören zum himmlischen Hofstaat Gottes. wieder zusammenund traten vor den Thron des Herrn2,1 Herr: Hier steht im Hebräischen der Gottesname. Bereits in der Antike war es üblich, den Gottesnamen nicht auszusprechen, sondern ihn beim Lesen durch das hebräische Wort für »Herr« (adonaj) zu ersetzen. In deutschen Bibeln wird das in der Regel durch eine besondere Schreibweise kenntlich gemacht: HERR..Auch der Satan2,1 Satan: Feind des Menschen, später auch im Sinn von »Teufel« der Gegenspieler Gottes. war unter ihnenund trat vor den Thron des Herrn.2Da fragte der Herr den Satan:»Woher kommst du?«Der Satan antwortete dem Herrn:»Ich habe die Erde durchstreift,ich war mal hier und mal dort.«3Der Herr fragte den Satan weiter:»Hast du auch meinen Knecht2,3 Knecht, Knecht Gottes: Ehrenvolle Bezeichnung für Menschen, die Gott in seinen Dienst nimmt. Hiob beobachtet?Es gibt auf der Erde keinen Menschen wie ihn!Er ist fromm und führt ein vorbildliches Leben.Er begegnet Gott mit Ehrfurcht2,3 Ehrfurcht: Eine Haltung größter Hochachtung gegenüber Gott, die sowohl Bewunderung als auch Erschrecken zum Ausdruck bringt.und hält sich von allem Bösen fern.Noch immer hält er sich frei von Schuld.Du hast mich umsonst überredet,ihn ins Unglück zu stürzen.«4Doch der Satan antwortete dem Herrn:»Haut für Haut2,4 Haut für Haut: Redewendung, die auf den Tauschhandel mit abgezogenen Tierhäuten anspielt.! Ein Mensch gibt alles her,wenn er nur die eigene Haut retten kann.5Aber strecke doch einmal die Hand aus,greife seinen Körper und seine Gesundheit an!Dann wird er dir ins Gesicht fluchen!«6Da sagte der Herr zum Satan:»Gut! Ich gebe ihn in deine Gewalt.Doch sein Leben musst du ihm lassen!«7Danach verließ der Satan2,7 Satan: Feind des Menschen, später auch im Sinn von »Teufel« der Gegenspieler Gottes. den Herrnund sorgte dafür, dass Hiob krank wurde:Geschwüre brachen aus und bedeckten ihnvon Kopf bis Fuß.8Da nahm er eine Tonscherbe, um sich zu kratzen.Er saß auf dem Boden mitten im Dreck.9Seine Frau sagte zu ihm:»Willst du dich noch immer frei von Schuld halten?Verfluche endlich Gott, sodass du stirbst!«10Da antwortete er ihr: »Dummes Gerede!Wenn wir das Gute von Gott bekommen,sollten wir da nicht auch das Böse annehmen?«Bei allem ließ Hiob sich nichts zuschulden kommen.Kein böses Wort kam ihm über die Lippen.
Drei Freunde besuchen den kranken Hiob
11Drei Freunde Hiobs hörten von all dem Unglück,das ihn so schlimm getroffen hatte.Sie kamen zu ihm – jeder aus seinem Heimatort:Elifas aus Teman2,11 Teman: Wahrscheinlich ist die Oase Tema in Nordwestarabien gemeint, vgl. Hiob 6,19., Bildad aus Schuach2,11 Schuach: Gegend in der syrisch-arabischen Wüste., Zofar aus Naama2,11 Naama: Die Lage des Ortes ist unbekannt..Sie hatten miteinander verabredet, Hiob zu besuchen.Sie wollten ihm ihr Mitgefühl zeigen und ihn trösten.12Schon von Weitem sahen sie ihn,aber sie erkannten ihn nicht wieder.Da brachen sie in lautes Wehklagen aus.Jeder von ihnen zerriss sein Gewandund streute sich Staub auf den Kopf2,12 Staub auf dem Kopf: Das Bedecken von Kopf und Körper mit Staub gehört zu den Trauerbräuchen..13Dann setzten sie sich zu ihm auf die Erde.Sieben Tage2,13 sieben Tage: Übliche Dauer einer Trauerzeit. und sieben Nächte saßen sie daund sprachen kein einziges Wort.Denn sie sahen, wie heftig sein Schmerz war.