Die maßgebenden Leute in Jerusalem erkennen Paulus an
2114 Jahre später ging ich wieder nach Jerusalem2,1 Jerusalem: Mit dem Tempel religiöses und kulturelles Zentrum des Landes.,diesmal mit Barnabas2,1 Barnabas: Leiter der Gemeinde in Antiochia und Begleiter des Paulus auf seinen Reisen..Auch Titus2,1 Titus: Mitarbeiter und Begleiter des Paulus aus Antiochien am Orontes. Später Gemeindeleiter auf Kreta. nahm ich mit.2Gott selbst hatte mir in einer Offenbarungden Auftrag dazu gegeben.In Jerusalem legte ich die Gute Nachricht2,2 Gute Nachricht: Wörtliche Übersetzung von »Evangelium«. Botschaft, dass die Menschen durch Tod und Auferstehung von Christus mit Gott versöhnt sind. vor,die ich den Völkern verkünde.Bei einer eigenen Zusammenkunfterklärte ich sie den maßgebenden Leuten2,2 maßgebende Leute: Meint Jakobus, Kephas und Johannes, die die Gemeinde in Jerusalem leiteten. Sie zählen zu den Jüngern, die Jesus persönlich kannten..Denn ich war besorgt,dass ich mich vergeblich abmühe –oder schon abgemüht habe.3Doch nicht einmal von meinem Begleiter Titus,einem Griechen2,3 Griechen: Menschen aus den Ländern im Mittelmeerraum, die keine Juden waren und Griechisch sprachen. Griechisch war im gesamten Osten des Römischen Reichs die gemeinsame Sprache., wurde verlangt,sich beschneiden2,3 Beschneidung: Das Abtrennen der Vorhaut am männlichen Glied ist für Israel Zeichen des Bundes zwischen Gott und seinem Volk. zu lassen.4Es sind allerdings falsche Brüder2,4 Brüder: Übliche Anrede unter Mitgliedern der Gemeinde. bei uns eingedrungen.Sie haben sich eingeschlichen, um uns auszuspionieren.Es ging ihnen um die Freiheit,die Christus Jesus2,4 Jesus Christus: Der Name ist zugleich ein Bekenntnis. Wer Jesus als Christus anerkennt, glaubt an ihn als Retter und Erlöser der Welt. uns gebracht hat.Ihr Ziel war es,uns wieder ihren Vorschriften zu unterwerfen.5Aber wir haben ihnen keinen Augenblick nachgegeben.Die Gute Nachricht sollte bei euchin ihrer ganzen Wahrheit erhalten bleiben.6Zurück zu den maßgebenden Leuten2,6 maßgebende Leute: Meint Jakobus, Kephas und Johannes, die die Gemeinde in Jerusalem leiteten. Sie zählen zu den Jüngern, die Jesus persönlich kannten.:Wer auch immer das war, spielt für mich keine Rolle.Gott schaut nicht auf die Person.Jedenfalls wurden mir von den maßgebenden Leutenkeine Auflagen gemacht.7Im Gegenteil!Sie sahen, dass Gott es mir anvertraut hat,die Gute Nachricht2,7 Gute Nachricht: Wörtliche Übersetzung von »Evangelium«. Botschaft, dass die Menschen durch Tod und Auferstehung von Christus mit Gott versöhnt sind. zu den Völkern2,7 Völker: Menschen aus dem Gebiet der heutigen Türkei und aus Griechenland, die nicht jüdischer Herkunft und daher nicht beschnitten sind. zu bringen.Ebenso war es ja Petrus2,7 Petrus: Beiname eines Jüngers von Jesus, der übersetzt »Fels« bedeutet. Der volle Name lautet Simon Petrus. anvertraut,sie zu den Menschen jüdischer Herkunft2,7 Juden: Menschen, die zu Gottes Volk gehören. Im Gegensatz zu anderen Völkern werden alle jüdischen Männer beschnitten. zu bringen.8Denn Gott hat Petrus befähigt,Apostel2,8 Apostel: Wörtlich »Ausgesandte«. Menschen, die dazu berufen sind, die Gute Nachricht von Jesus Christus zu verkünden. Im engeren Sinn die zwölf Jünger von Jesus, die ihn während seines Lebens begleiteten. für die Menschen jüdischer Herkunft zu sein.Genauso hat er mich befähigt,Apostel für die Völker zu sein.9Die maßgebenden Leute erkannten,welche Gnade2,9 Gnade: Liebevolle Zuwendung Gottes, die er den Menschen ohne Vorbedingung schenkt. mir Gott erwiesen hatte.Es waren Jakobus2,9 Jakobus: Bruder von Jesus, der zusammen mit Petrus und Johannes die Gemeinde in Jerusalem leitet., Kephas2,9 Kephas: Aramäische Namensform für Petrus. und Johannes,die als »die Säulen« der Gemeinde gelten.Zum Zeichen, dass sie einverstanden waren,reichten sie mir und Barnabas2,9 Barnabas: Leiter der Gemeinde in Antiochia und Begleiter des Paulus auf seinen Reisen. die Hand.Wir sollten zu den Völkern gehen,sie zu den Menschen jüdischer Herkunft.10Sie baten uns nur darum, an die Armen2,10 Arme: Meint die Armen in der Jerusalemer Gemeinde, für die Paulus Spenden sammelt. zu denken.Und ich habe mich bemüht, genau das zu tun.
Paulus widerspricht Petrus
11Doch als Kephas2,11 Kephas: Aramäische Form des Namens Petrus. Beides bedeutet »Fels«. Es ist der Beiname des Apostels Simon. dann nach Antiochia2,11 Antiochia: Hauptstadt der römischen Provinz Syrien. kam,stellte ich ihn persönlich zur Rede.Denn er war im Unrecht:12Zunächst hatte er nämlichzusammen mit Menschen aus den Völkern2,12 Völker: Menschen aus dem Gebiet der heutigen Türkei und aus Griechenland, die nicht jüdischer Herkunft und daher nicht beschnitten sind. gegessen.Aber dann kamen einige Leute aus dem Kreis um Jakobus2,12 Jakobus: Bruder von Jesus, der zusammen mit Petrus und Johannes die Gemeinde in Jerusalem leitet..Da zog er sich zurück und hielt sich von ihnen fern.Denn er hatte Angst vor den Leuten jüdischer Herkunft2,12 Juden: Menschen, die zu Gottes Volk gehören. Im Gegensatz zu anderen Völkern werden alle jüdischen Männer beschnitten..13Und genauso heuchlerisch verhielten sich auchdie anderen Juden in der Gemeinde.Sogar Barnabas2,13 Barnabas: Leiter der Gemeinde in Antiochia und Begleiter des Paulus auf seinen Reisen. ließ sich von ihrer Heuchelei anstecken.14Damit verließen sie den rechten Weg,wie er der Wahrheit der Guten Nachricht2,14 Gute Nachricht: Wörtliche Übersetzung von »Evangelium«. Botschaft, dass die Menschen durch Tod und Auferstehung von Christus mit Gott versöhnt sind. entspricht.Als ich das sah,stellte ich Kephas vor allen anderen zur Rede:»Obwohl du ein Jude bist,lebst du wie ein Mann aus den Völkern –und nicht wie ein Jude.Warum zwingst du dann die Menschen aus den Völkern,wie Juden zu leben?«
Durch den Glauben wird der Mensch gerecht, nicht durch das Gesetz
15Unserer Herkunft nach sind wir Juden2,15 Juden: Menschen, die zu Gottes Volk gehören. Im Gegensatz zu anderen Völkern werden alle jüdischen Männer beschnitten.und nicht Sünder2,15 Sünder: Mensch, der sich von Gott abgewendet hat und seinen Willen missachtet., wie die Menschen,die aus den Völkern stammen.16Aber wir wissen:Kein Mensch gilt vor Gott als gerecht,weil er das Gesetz2,16 Gesetz: Die Lebensvorschriften des Alten Testaments, besonders die fünf Bücher Mose. befolgt.Als gerecht gilt2,16 gerecht, als gerecht gelten: Gott nimmt die Menschen an und verurteilt sie nicht, obwohl sie seine Gebote übertreten. Darin zeigt sich Gottes Liebe zu den Menschen. man nur,wenn man an Jesus Christus2,16 Jesus Christus: Der Name ist zugleich ein Bekenntnis. Wer Jesus als Christus anerkennt, glaubt an ihn als Retter und Erlöser der Welt. glaubt.Deshalb kamen auch wir zum Glauben2,16 Glaube, glauben: Meint das tiefe Vertrauen auf Gott, das zu einem Leben nach seinem Willen führt. an Jesus Christus.Denn durch diesen Glauben an Christuswerden wir vor Gott als gerecht gelten –und nicht, weil wir tun, was das Gesetz vorschreibt.Schließlich spricht Gott keinen Menschenvon seinen Sünden2,16 Sünden: Konkrete Verfehlungen, die von Gott trennen und das Gewissen belasten können. frei, weil er das Gesetz befolgt.17Nun wollen wir ja durch Christusvor Gott als gerecht gelten.Wenn sich nun aber zeigt,dass wir trotz allem Sünder sind –was bedeutet das dann?Auf gar keinen Fall bedeutet es,dass Christus die Sünde auch noch fördert!18Wenn ich nämlich das Gesetz wieder einführe,das ich vorher abgeschafft habe, dann heißt das:Ich selbst stelle mich als jemand hin,der es übertritt.19Das Gesetz hat mir den Tod gebracht.Ich gelte deshalb für das Gesetz als gestorben,damit ich für Gott leben kann.Mit Christus zusammen wurde ich gekreuzigt2,19 Kreuzigung: Verurteilte Sklaven, Räuber und Aufrührer wurden von den Römern am Kreuz hingerichtet..20Deshalb lebe ich also nicht mehr selbst,sondern Christus lebt in mir.Zwar lebe ich noch in dieser Welt,aber ich lebe im Glauben an den Sohn Gottes2,20 Sohn Gottes: Titel, der das besondere Vertrauensverhältnis eines Menschen zu Gott zum Ausdruck bringt. Im Neuen Testament wird der Titel ausschließlich für Jesus verwendet..Er hat mir seine Liebe geschenktund sein Leben für mich hingegeben.21Ich weise die Gnade2,21 Gnade: Liebevolle Zuwendung Gottes, die er den Menschen ohne Vorbedingung schenkt. nicht zurück,die Gott uns erweist.Denn wenn wir durch das Gesetzvor Gott als gerecht gelten,dann ist Christus vergeblich gestorben.