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Auf Malta: Paulus überlebt einen Schlangenbiss

281Nach unserer28,1 unserer: Lukas, der Verfasser der Apostelgeschichte, berichtet hier als Augenzeuge. Rettung erfuhren wir,dass die Insel Malta hieß.2Die Einheimischen waren überaus freundlich zu uns.Sie zündeten ein Feuer an und holten uns alle dazu.Denn es hatte angefangen zu regnen und war kalt.3Paulus28,3 Paulus: Bedeutender Apostel, der die Gute Nachricht, dass die Menschen durch Tod und Auferstehung von Christus mit Gott versöhnt sind, im Mittelmeerraum bekannt machte. sammelte einen Arm voll trockenes Holzund warf es auf das Feuer.Da schoss eine Schlange daraus hervorund biss sich an seiner Hand fest.Sie war von der Hitze aufgescheucht worden.

4Als die Einheimischen das Tieran seiner Hand hängen sahen,sagten sie zueinander:»Dieser Mensch muss ein Mörder sein.Aus dem Meer konnte er sich retten.Aber seiner gerechten Strafe kann er nicht entkommen!28,4 Aber seiner gerechten Strafe kann er nicht entkommen!: Wörtlich »Die Rachegöttin lässt ihn nicht am Leben«. Die einheimische Bevölkerung der Insel Malta verehrte eine Vielzahl von Göttern, wie es im gesamten Mittelmeerraum üblich war.«5Doch Paulus schüttelte das Tier ins Feuer,ohne einen Schaden davonzutragen.6Die Einheimischen warteten darauf,dass sein Körper anschwellenoder Paulus plötzlich tot umfallen würde.Sie beobachteten ihn noch längere Zeit.Als aber weiter nichts Besonderes geschah,änderten sie ihre Meinung.Jetzt sagten sie: »Er ist ein Gott!«

Auf Malta: Paulus heilt den Vater des Publius

7Ganz in der Nähe waren die Landgüter,die dem Patron der Insel28,7 Patron der Insel: Angesehener Bewohner Maltas, der eine führende Stellung in Politik und Verwaltung auf der Insel einnahm., Publius, gehörten.Der nahm uns28,7 uns: Lukas, der Verfasser der Apostelgeschichte, berichtet hier als Augenzeuge. freundlich auf,und wir waren drei Tage lang seine Gäste.8Als wir dort waren,lag der Vater des Publiusmit Fieber und Durchfall im Bett.Paulus28,8 Paulus: Bedeutender Apostel, der die Gute Nachricht, dass die Menschen durch Tod und Auferstehung von Christus mit Gott versöhnt sind, im Mittelmeerraum bekannt machte. ging zu ihm hinein.Er betete28,8 Gebet: Reden des Menschen mit Gott., legte ihm die Hände aufund machte ihn so gesund.9Daraufhin kamen auchalle anderen Kranken der Insel herbeiund wurden geheilt.10Sie überschütteten uns mit Ehrungen aller Art.Als wir abreisten, rüsteten sie uns mit allem aus,was wir für die Reise benötigten.

Die Weiterreise von Malta nach Rom

11Nach drei Monaten fuhren wir28,11 wir: Lukas, der Verfasser der Apostelgeschichte, berichtet hier als Augenzeuge. mit einem Schiff weiter,das auf der Insel überwintert hatte.Es kam aus Alexandria28,11 Alexandria: Von Alexander dem Großen gegründete Stadt am Nil im Norden Ägyptens.und trug als Gallionsfigur das Bild der Dioskuren28,11 Dioskuren: Name für das Zwillingspaar Castor und Pollux. Sie wurden in der griechisch-römischen Antike als Schutzgötter der Seefahrt verehrt. Deshalb trugen viele Schiffe ihr Bild auf dem Bug..12Wir liefen Syrakus28,12 Syrakus: Hafenstadt im Südosten von Sizilien. an,wo wir drei Tage blieben.13Dann lichteten wir die Anker und fuhren nach Rhegion28,13 Rhegion: Hafen an der Südspitze von Italien, gegenüber von Sizilien..Am nächsten Tag kam Südwind auf,und in nur zwei Tagen gelangten wir nach Puteoli28,13 Puteoli: Hafenstadt am Golf von Neapel im Westen Italiens..14Dort trafen wir auf eine Gemeinde,die uns einlud, sieben Tage bei ihnen zu bleiben.

Schließlich erreichten wir28,14 wir: Lukas, der Verfasser der Apostelgeschichte, berichtet hier als Augenzeuge. Rom28,14 Rom: Hauptstadt des Römischen Reiches, im heutigen Italien gelegen..15Die Gemeinde dort hatte schonvon unserer Ankunft gehört.Einige kamen uns bis zum Markt von Appius28,15 Markt von Appius: Wörtlich »Forum Appii«. Marktplatz an der Appiusstraße, 65 km südlich von Rom. entgegen,andere bis zur Ortschaft Tres-Tabernae28,15 Tres-Tabernae: Ortschaft südlich von Rom, deren Name übersetzt »Drei Tavernen« bedeutet..Als Paulus28,15 Paulus: Bedeutender Apostel, der die Gute Nachricht, dass die Menschen durch Tod und Auferstehung von Christus mit Gott versöhnt sind, im Mittelmeerraum bekannt machte. sie sah,dankte er Gott und gewann neue Zuversicht.16Als wir dann in Rom waren,erhielt Paulus die Erlaubnis,sich eine eigene Wohnung zu nehmen.Nur ein Soldat28,16 ein Soldat: Die Bewachung durch einen Soldaten war im römischen Recht eine mögliche Form der Gefangenschaft. Normalerweise bestand die Bewachung aus zwei Soldaten. blieb als Wache bei ihm.

In Rom: Paulus spricht mit den Juden der Stadt

17Drei Tage nach seiner Ankunftlud Paulus28,17 Paulus: Bedeutender Apostel, der die Gute Nachricht, dass die Menschen durch Tod und Auferstehung von Christus mit Gott versöhnt sind, im Mittelmeerraum bekannt machte. die angesehensten Juden28,17 Juden: Menschen, die zu Gottes Volk gehören. Im Gegensatz zu anderen Völkern werden alle jüdischen Männer beschnitten. zu sich ein.Als sie alle versammelt waren, sagte er zu ihnen:»Ihr Brüder! Ich habe nichts getan,was sich gegen unser Volk richtetoder gegen die Vorschriften unserer Vorfahren.Trotzdem wurde ich in Jerusalem28,17 Jerusalem: Mit dem Tempel religiöses und kulturelles Zentrum des Landes. festgenommenund an die Römer28,17 Rom: Zur Zeit des Neuen Testaments beherrschte das Römische Reich den gesamten östlichen Mittelmeerraum. ausgeliefert.18Die Römer haben mich verhört28,18 mich verhört: Die Erzählung über den Prozess gegen Paulus findet sich in Apostelgeschichte 25.und wollten mich wieder freilassen.Denn es lag nichts gegen mich vor,wofür ich den Tod verdient hätte.19Doch die Juden erhoben Einspruch dagegen.Daher sah ich mich gezwungen zu verlangen,dass mein Fall vor den Kaiser kommt28,19 vor den Kaiser kommen: Als römischer Bürger hatte Paulus das Recht, direkt an den Kaiser zu appellieren oder bei ihm Berufung einzulegen..Ich hatte aber nicht die Absicht,mein eigenes Volk zu verklagen.20Das ist der Grund,weshalb ich euch zu mir gebeten habe:Ich wollte mit euch reden.Denn ich trage diese Fesseln nur deshalb,weil ich die Hoffnung Israels28,20 Hoffnung Israels: Die Hoffnung auf die Auferstehung der Toten, die sich für Paulus in Jesus erfüllt hat. teile.«21Die Juden erwiderten:»Wir haben aus Judäa28,21 Judäa: Römische Provinz mit Jerusalem als religiösem und kulturellem Zentrum. keinen Brief erhalten,in dem von dir die Rede gewesen wäre.Es ist von dort auch niemand gekommen,der einen Bericht mitgebrachtoder schlecht über dich geredet hätte.22Wir halten es aber für angebracht,von dir zu hören, was für Ansichten du vertrittst.Denn von dieser Glaubensrichtung28,22 diese Glaubensrichtung: Meint die Anhänger von Jesus Christus, die bestimmte Texte aus dem Alten Testament als Ankündigung für das Schicksal von Jesus Christus lesen und in ihm erfüllt sehen. ist uns nur bekannt,dass sie überall auf Widerspruch stößt.«

23Sie vereinbarten ein weiteres Treffen.Als die dann erneut zu ihm in die Wohnung kamen,waren es noch mehr Leute als beim ersten Mal.Vom frühen Morgen bis zum Abend blieben sie bei ihm.Paulus28,23 Paulus: Bedeutender Apostel, der die Gute Nachricht, dass die Menschen durch Tod und Auferstehung von Christus mit Gott versöhnt sind, im Mittelmeerraum bekannt machte. setzte sich mit ihnen auseinanderund legte vor ihnen Zeugnis ab über das Reich Gottes28,23 Reich Gottes: Wörtlich »Königsherrschaft Gottes«. Bezeichnet den Herrschaftsbereich, in dem sich Gottes Wille durchsetzt..Er wies sie auf die Ankündigungenim Gesetz des Mose und bei den Propheten28,23 Gesetz und Propheten: Im Neuen Testament eine gebräuchliche Bezeichnung für die Heilige Schrift. hin.So versuchte er, sie für Jesus28,23 Jesus Christus: Der Name Jesus Christus ist zugleich ein Bekenntnis. Wer Jesus als Christus anerkennt, glaubt an ihn als Retter und Erlöser der Welt. zu gewinnen.

24Ein Teil von ihnenließ sich durch seine Worte überzeugen.Aber die anderen schenkten ihm keinen Glauben.25Sie gingen auseinander,ohne sich einig geworden zu sein.Zuletzt sagte Paulus zu ihnen:»Zu Recht hat der Heilige Geist28,25 Heiliger Geist: Kraft, durch die Gott in der Welt wirkt.durch den Propheten Jesaja zu euren Vorfahren gesagt28,25 zu euren Vorfahren gesagt: Zitat aus der griechischen Übersetzung von Jesaja 6,9-10.:26›Geh zu diesem Volkund verkünde ihm:Ihr sollt mit offenen Ohren hören,aber nichts verstehen.Ihr sollt mit offenen Augen sehen,aber nichts erkennen.27Das Herz28,27 Herz: Sitz des Verstandes und des Willens. dieses Volkes ist verschlossen.Ihre Ohren haben sie verstopft,und ihre Augen haben sie geschlossen.Denn ihre Augen sollen nichts sehenund ihre Ohren sollen nichts hörenund ihr Herz soll nichts verstehen –damit sie nicht zu Gott umkehrenund ich, ihr Gott, sie heile.‹28Darum sollt ihr wissen:Diese Rettung, die Gott uns schenkt,wurde zu den anderen Völkern gesandt –und die werden sie annehmen!«29[...]28,29 [...]: Zahlreiche Handschriften fügen hinzu: »Als Paulus das gesagt hatte, gingen die Juden weg und stritten heftig miteinander.«

In Rom: Paulus verkündet ungehindert die Gute Nachricht

30Paulus28,30 Paulus: Bedeutender Apostel, der die Gute Nachricht, dass die Menschen durch Tod und Auferstehung von Christus mit Gott versöhnt sind, im Mittelmeerraum bekannt machte. blieb volle zwei Jahre in seiner Mietwohnung.Er hieß alle willkommen, die zu ihm kamen.31Er verkündete ihnen das Reich Gottes28,31 Reich Gottes: Wörtlich »Königsherrschaft Gottes«. Bezeichnet den Herrschaftsbereich, in dem sich Gottes Wille durchsetzt.und lehrte sie alles über Jesus Christus28,31 Jesus Christus: Der Name ist zugleich ein Bekenntnis. Wer Jesus als Christus anerkennt, glaubt an ihn als Retter und Erlöser der Welt., den Herrn28,31 Herr: Titel für Jesus Christus. Im griechischen Alten Testament steht das Wort »Herr« an den Stellen, an denen im hebräischen Text der Gottesname steht. Wenn Jesus Christus so genannt wird, kommt darin zum Ausdruck: In ihm begegnet Gott selbst den Menschen.mutig und offen und völlig ungehindert.