251Drei Tage nach seinem Amtsantrittreiste Festus25,1 Festus: Römischer Statthalter in der Provinz Judäa 60 n. Chr. von Cäsarea25,1 Cäsarea: Hafenstadt am Mittelmeer und Hauptstadt der römischen Provinz Judäa. nach Jerusalem25,1 Jerusalem: Mit dem Tempel religiöses und kulturelles Zentrum des Landes..2Die führenden Priester25,2 führende Priester: Der amtierende Hohepriester, seine Vorgänger und weitere Priester aus der Führungsschicht.und die angesehensten Männer des jüdischen Volkes25,2 Juden: Menschen, die zu Gottes Volk gehören. Im Gegensatz zu anderen Völkern werden alle jüdischen Männer beschnitten.erneuerten bei ihm ihre Anklage gegen Paulus25,2 Paulus: Bedeutender Apostel, der die Gute Nachricht, dass die Menschen durch Tod und Auferstehung von Christus mit Gott versöhnt sind, im Mittelmeerraum bekannt machte..Sie baten den Statthalter25,2 römischer Statthalter: Verwalter einer Region oder Provinz im Auftrag des römischen Senats oder des Kaisers.3um einen Beweis für sein Wohlwollen:Er sollte Paulus wieder nach Jerusalem verlegen lassen.Denn sie planten einen Anschlag gegen Paulusund wollten ihn unterwegs umbringen lassen.4Aber Festus antwortete:»Paulus bleibt im Gefängnis in Cäsarea25,4 Cäsarea: Hafenstadt am Mittelmeer und Hauptstadt der römischen Provinz Judäa..Ich selbst werde in Kürze dorthin zurückkehren.«5Weiter sagte er:»Eure Bevollmächtigten können ja mitkommen.Wenn der Mann tatsächlich etwas Unrechtes getan hat,sollen sie dort Anklage gegen ihn erheben.«6Festus25,6 Festus: Römischer Statthalter in der Provinz Judäa 60 n. Chr. blieb nur acht oder zehn Tage in Jerusalem25,6 Jerusalem: Mit dem Tempel religiöses und kulturelles Zentrum des Landes..Dann zog er weiter nach Cäsarea25,6 Cäsarea: Hafenstadt am Mittelmeer und Hauptstadt der römischen Provinz Judäa..Gleich am nächsten Tageröffnete er die Gerichtsverhandlungund ließ Paulus25,6 Paulus: Bedeutender Apostel, der die Gute Nachricht, dass die Menschen durch Tod und Auferstehung von Christus mit Gott versöhnt sind, im Mittelmeerraum bekannt machte. vorführen.7Als er vor Gericht erschien, umringten ihn die Juden25,7 Juden: Menschen, die zu Gottes Volk gehören. Im Gegensatz zu anderen Völkern werden alle jüdischen Männer beschnitten.,die aus Jerusalem gekommen waren.Sie brachten viele schwere Anklagen gegen ihn vor,die sie aber nicht beweisen konnten.8Paulus verteidigte sich:»Ich habe mir nichts zuschulden kommen lassen –weder gegen das Gesetz25,8 Gesetz: Die Lebensvorschriften des Alten Testaments, besonders die fünf Bücher Mose. der Judennoch gegen den Tempel25,8 Tempel: Das zentrale Heiligtum in Jerusalem. Der Tempel galt als Wohnung Gottes und war Zufluchtsort für Verfolgte. oder den Kaiser25,8 Kaiser: Kaiser Nero, der 54–68 n. Chr. über das Römische Reich herrschte..«9Festus25,9 Festus: Römischer Statthalter in der Provinz Judäa 60 n. Chr. wollte den Juden25,9 Juden: Menschen, die zu Gottes Volk gehören. Im Gegensatz zu anderen Völkern werden alle jüdischen Männer beschnitten. aber einen Gefallen tun.Deshalb fragte er Paulus25,9 Paulus: Bedeutender Apostel, der die Gute Nachricht, dass die Menschen durch Tod und Auferstehung von Christus mit Gott versöhnt sind, im Mittelmeerraum bekannt machte.:»Willst du nach Jerusalem25,9 Jerusalem: Mit dem Tempel religiöses und kulturelles Zentrum des Landes. gehen?Dort könnte in meiner Gegenwartein Urteil in dieser Sache gefällt werden.«10Aber Paulus erwiderte:»Ich stehe hier vor dem kaiserlichen Gericht,und vor ihm muss mein Fall entschieden werden.Ich habe den Juden kein Unrecht getan,wie du sehr wohl weißt.11Wenn ich wirklich ein Unrechtoder ein todeswürdiges Verbrechen begangen habe,bin ich bereit zu sterben.Wenn aber ihre Anschuldigungen nicht haltbar sind,darf niemand mich ihnen aus Gefälligkeit ausliefern.Ich verlange, dass mein Fall vor den Kaiser kommt25,11 vor den Kaiser kommen: Als römischer Bürger hatte Paulus das Recht, direkt an den Kaiser zu appellieren oder bei ihm Berufung einzulegen..«12Daraufhin besprach sich Festus mit seinen Beratern.Dann antwortete er:»Du wolltest, dass dein Fall vor den Kaiser kommt.Also sollst du vor den Kaiser gebracht werden!«
Festus informiert König Agrippa über Paulus
13Einige Zeit später kamen König Agrippa25,13 Agrippa: Herodes Agrippa II. herrschte ab 50 n. Chr. im Namen des römischen Kaisers unter anderem über die Städte Tiberias und Tarichäa am See Gennesaret und hatte die Aufsicht über den Tempel in Jerusalem.und seine Schwester Berenike nach Cäsarea25,13 Cäsarea: Hafenstadt am Mittelmeer und Hauptstadt der römischen Provinz Judäa.,um Festus25,13 Festus: Römischer Statthalter in der Provinz Judäa 60 n. Chr. einen Antrittsbesuch abzustatten.14Nachdem sie schon einige Tage da waren,legte Festus dem König den Fall des Paulus25,14 Paulus: Bedeutender Apostel, der die Gute Nachricht, dass die Menschen durch Tod und Auferstehung von Christus mit Gott versöhnt sind, im Mittelmeerraum bekannt machte. vor:»Felix25,14 Felix: Römischer Statthalter in der Provinz Judäa 52–60 n. Chr. und Vorgänger von Festus. hat hier einen Mannals Gefangenen zurückgelassen.15Als ich in Jerusalem25,15 Jerusalem: Mit dem Tempel religiöses und kulturelles Zentrum des Landes. war,erhoben die führenden Priester25,15 führende Priester: Der amtierende Hohepriester, seine Vorgänger und weitere Priester aus der Führungsschicht.und die Ratsältesten25,15 Ratsälteste: Mitglieder des jüdischen Rats, der obersten Behörde zur Regelung religiöser Angelegenheiten. der Juden25,15 Juden: Menschen, die zu Gottes Volk gehören. Im Gegensatz zu anderen Völkern werden alle jüdischen Männer beschnitten. Anklage gegen ihn.Sie forderten seine Verurteilung.16Ich antwortete ihnen:›Es ist bei den Römern25,16 Römer: Das römische Bürgerrecht beinhaltet verschiedene Rechte und Pflichten, die nicht gleichermaßen für andere Bewohner des Römischen Reichs galten. Dazu gehörten Wahlrecht, Kriegsdienst und das Verbot bestimmter grausamer Hinrichtungsarten wie der Kreuzigung oder Folter. nicht üblich,einen Angeklagten einfachaus Gefälligkeit auszuliefern.Der Angeklagte muss zuerst den Anklägernpersönlich gegenübergestellt werden.Dabei muss er Gelegenheit erhalten,sich gegen die Anklage zu verteidigen.‹17Daraufhin kamen einige von ihnen mit mir hierher.Ich habe dann unverzüglichfür den nächsten Tag eine Gerichtsverhandlung angesetztund ließ den Mann vorführen.18Bei der Gegenüberstellungbrachten die Ankläger aber keine Beschuldigungenwegen irgendwelcher schwerer Vergehen vor.Das hatte ich eigentlich erwartet.19Es ging lediglich um einige Streitfragen,die ihre eigene Religion betreffen.Und um einen gewissen Jesus25,19 Jesus: Der Name bedeutet so viel wie »der HERR rettet«. Christen glauben an ihn als Sohn Gottes, in dem sich die Verheißungen des Alten Testaments erfüllen. Um 30 n. Chr. wirkte Jesus in der Art eines jüdischen Lehrers in Galiläa und Judäa., der längst tot ist.Aber Paulus behauptet, dass dieser Jesus lebt.20In solchen Dingen kenne ich mich nicht genügend aus.Deshalb fragte ich Paulus:›Willst du nicht nach Jerusalem gehenund den Fall dort entscheiden lassen?‹21Aber Paulus legte dagegen Berufung ein.Er wollte bis zu einer EntscheidungSeiner Kaiserlichen Majestät25,21 Seine Kaiserliche Majestät: Als römischer Bürger hatte Paulus das Recht, direkt an den Kaiser zu appellieren oder bei ihm Berufung einzulegen. in Haft bleiben.Also befahl ich, ihn weiter in Haft zu halten,bis ich ihn zum Kaiser schicken kann.«22Da sagte Agrippa zu Festus:»Ich würde den Mann gern einmal selbst hören.«»Morgen sollst du dazu Gelegenheit haben«,antwortete Festus.23Am folgenden Tag erschienen Agrippa25,23 Agrippa: Herodes Agrippa II. herrschte ab 50 n. Chr. im Namen des römischen Kaisers unter anderem über die Städte Tiberias und Tarichäa am See Gennesaret und hatte die Aufsicht über den Tempel in Jerusalem. und Berenike25,23 Berenike: Schwester von König Herodes Agrippa II.mit großem Gefolge.Begleitet von den Kommandanten25,23 Kommandanten: Die Kommandanten der römischen Truppen, die in Cäsarea stationiert waren.und den angesehensten Männern der Stadt,betraten sie den Empfangssaal.Auf Befehl von Festus25,23 Festus: Römischer Statthalter in der Provinz Judäa 60–62 n. Chr.wurde Paulus25,23 Paulus: Bedeutender Apostel, der die Gute Nachricht, dass die Menschen durch Tod und Auferstehung von Christus mit Gott versöhnt sind, im Mittelmeerraum bekannt machte. der Versammlung vorgeführt.24Dann ergriff Festus das Wort:»König Agrippa! Verehrte Gäste!Hier seht ihr den Mann,wegen dessen Verurteilung die versammelten Juden25,24 Juden: Menschen, die zu Gottes Volk gehören. Im Gegensatz zu anderen Völkern werden alle jüdischen Männer beschnitten.mich so sehr bedrängt haben.Sowohl in Jerusalem25,24 Jerusalem: Mit dem Tempel religiöses und kulturelles Zentrum des Landes. als auch hier in Cäsarea25,24 Cäsarea: Hafenstadt am Mittelmeer und Hauptstadt der römischen Provinz Judäa.haben sie laut gefordert:›Er darf nicht am Leben bleiben!‹25Ich habe jedoch festgestellt,dass er nichts getan hat,worauf die Todesstrafe steht.Er hat aber selbst verlangt,dass sein Fall vor Seine Kaiserliche Majestät25,25 Seine kaiserliche Majestät: Als römischer Bürger hatte Paulus das Recht, direkt an den Kaiser zu appellieren oder bei ihm Berufung einzulegen. kommt.Deshalb habe ich beschlossen,ihn zum Kaiser zu schicken.26Ich weiß allerdings kaum etwas Sicheres,das ich meinem Herrn über ihn schreiben könnte.Deshalb habe ich ihn euchund vor allem dir, König Agrippa,vorführen lassen.Nach der Vernehmung werde ich wohl in der Lage sein,einen Bericht zu verfassen.27Denn ich finde es unsinnig,einen Gefangenen nach Rom25,27 Rom: Hauptstadt des Römischen Reiches, im heutigen Italien gelegen. zu schicken,ohne Gründe dafür anzugeben.«