Von Milet nach Tyros: Die Jünger warnen Paulus vor der Reise nach Jerusalem
211Nach dem Abschiedvon den Gemeindeältesten21,1 Gemeindeälteste: Leitungsamt in frühchristlichen Gemeinden, das meistens von älteren Männern ausgeübt wurde. aus Ephesus21,1 Ephesus: Bedeutende Hafenstadt und Hauptstadt der römischen Provinz Asia. Sie liegt im Westen der heutigen Türkei. stachen wir21,1 wir: Lukas, der Verfasser der Apostelgeschichte, berichtet hier als Augenzeuge. von Milet21,1 Milet: Hafenstadt in der römischen Provinz Asia, an der Westküste der heutigen Türkei gelegen. aus in See.Wir fuhren auf direktem Weg nach Kos21,1 Kos: Kleine Insel im Meer zwischen Griechenland und der heutigen Türkei..Am nächsten Tag erreichten wir Rhodos21,1 Rhodos: Insel im Ägäischen Meer, östlich von Kreta.und von dort aus Patara21,1 Patara: Wichtige Hafenstadt im Gebiet von Lykien und Pamphylien, im Südwesten Kleinasiens in der heutigen Türkei gelegen..2Dort fanden wir ein Schiff, das nach Phönizien21,2 Phönizien: Schmaler Landstreifen an der östlichen Mittelmeerküste vor allem auf dem Gebiet des heutigen Libanon. fuhr.Wir gingen an Bord und legten ab.3Wir sichteten Zypern21,3 Zypern: Insel im östlichen Mittelmeer., ließen es aber links liegenund nahmen Kurs auf Syrien21,3 Syrien: Geografische Bezeichnung für das Gebiet um Damaskus zwischen dem Mittelmeer und der arabischen Wüste. Die römische Provinz Syrien umfasste auch Israel und Juda..In Tyros21,3 Tyros: Bedeutende Hafenstadt, im heutigen Libanon gelegen. Zur Zeit von Paulus hatte sie einen großen nicht-jüdischen Bevölkerungsanteil. gingen wir an Land,denn dort musste das Schiff die Ladung löschen.4Wir machten die Jünger21,4 Jünger: Wörtlich »Schüler«. Frauen und Männer, die an Jesus Christus glauben und sich in seinen Dienst stellen. in Tyros ausfindigund blieben sieben Tage bei ihnen.Aufgrund einer Eingebung des Heiligen Geistes21,4 Heiliger Geist: Kraft, durch die Gott in der Welt wirkt.warnten sie Paulus21,4 Paulus: Bedeutender Apostel, der die Gute Nachricht, dass die Menschen durch Tod und Auferstehung von Christus mit Gott versöhnt sind, im Mittelmeerraum bekannt machte. dringend davor,nach Jerusalem21,4 Jerusalem: Mit dem Tempel religiöses und kulturelles Zentrum des Landes. weiterzureisen.5Als unser Aufenthalt zu Ende ging,brachen wir zur Weiterreise auf.Alle Jünger zusammen mit ihren Frauen und Kindernbegleiteten uns bis vor die Stadt.Am Strand knieten wir nieder und beteten21,5 Gebet: Reden des Menschen mit Gott..6Dann verabschiedeten wir uns voneinanderund bestiegen das Schiff,während sie nach Hause zurückkehrten.
Von Tyros nach Cäsarea: Der Prophet Agabus warnt Paulus
7Von Tyros21,7 Tyros: Bedeutende Hafenstadt, im heutigen Libanon gelegen. Zur Zeit von Paulus hatte sie einen großen nicht-jüdischen Bevölkerungsanteil. fuhren wir21,7 wir: Lukas, der Verfasser der Apostelgeschichte, berichtet hier als Augenzeuge. nach Ptolemais21,7 Ptolemais: Hafenstadt im Nordwesten des heutigen Israel, heute Akko.,wo unsere Schiffsreise endete.Wir besuchten die Gemeinde dort,blieben aber nur einen Tag bei ihnen.8Am nächsten Morgen brachen wir aufund zogen zu Fuß weiter nach Cäsarea21,8 Cäsarea: Hafenstadt am Mittelmeer und Hauptstadt der römischen Provinz Judäa..Dort suchten wir das Haus des Philippus auf.Er verkündete die Gute Nachricht21,8 Gute Nachricht: Wörtliche Übersetzung von »Evangelium«. Botschaft, dass die Menschen durch Tod und Auferstehung von Christus mit Gott versöhnt sind.und war einer der Sieben21,8 die Sieben: Apostelgeschichte 6,1-6 erzählt von sieben Männern, die als Helfer für die Apostel gewählt werden..Während unseres Aufenthalts blieben wir bei ihm.9Philippus hatte vier Töchter.Sie waren nicht verheiratetund hatten die Gabe, als Prophetinnen21,9 Prophet: Verkündet, was Gott in einer bestimmten Situation zu sagen hat. zu reden.10Wir21,10 wir: Lukas, der Verfasser der Apostelgeschichte, berichtet hier als Augenzeuge. hielten uns einige Tage in Cäsarea21,10 Cäsarea: Hafenstadt am Mittelmeer und Hauptstadt der römischen Provinz Judäa. auf.Während dieser Zeit kam ein Prophet21,10 Prophet: Verkündet, was Gott in einer bestimmten Situation zu sagen hat. namens Agabus21,10 Agabus: Von Agabus erzählt bereits Apostelgeschichte 11,27-28.aus Judäa21,10 Judäa: Römische Provinz mit Jerusalem als religiösem und kulturellem Zentrum. dorthin 11und suchte uns auf.Er nahm Paulus21,11 Paulus: Bedeutender Apostel, der die Gute Nachricht, dass die Menschen durch Tod und Auferstehung von Christus mit Gott versöhnt sind, im Mittelmeerraum bekannt machte. den Gürtel ab,fesselte sich damit selbst die Füße und Händeund sagte: »So spricht der Heilige Geist21,11 Heiliger Geist: Kraft, durch die Gott in der Welt wirkt.:›Den Mann, dem dieser Gürtel gehört,werden die Juden21,11 Juden: Menschen, die zu Gottes Volk gehören. Im Gegensatz zu anderen Völkern werden alle jüdischen Männer beschnitten. in Jerusalem21,11 Jerusalem: Mit dem Tempel religiöses und kulturelles Zentrum des Landes. genauso fesseln.Dann werden sie ihn an die Heiden21,11 Heiden: Bezeichnung für Menschen, die nicht an den Gott Israels glauben. ausliefern!‹«12Als wir das hörten, flehten wirzusammen mit den Gemeindemitgliedern von dortPaulus an: »Geh nicht nach Jerusalem!«13Aber Paulus antwortete:»Warum weint ihr und macht mir das Herz schwer?Ich bin nicht nur bereit, mich in Jerusalemfür Jesus, den Herrn21,13 Herr: Titel für Jesus Christus. Im griechischen Alten Testament steht das Wort »Herr« an den Stellen, an denen im hebräischen Text der Gottesname steht. Wenn Jesus Christus so genannt wird, kommt darin zum Ausdruck: In ihm begegnet Gott selbst den Menschen., gefangen nehmen zu lassen.Ich bin auch bereit, für ihn zu sterben.«14Er ließ sich nicht umstimmen.Schließlich gaben wir es aufund sagten: »Der Wille des Herrn soll geschehen!«
Paulus in Jerusalem
Apostelgeschichte 21,15–23,35
Der Ratschlag der Gemeindeältesten an Paulus
15Bald darauf machten wir21,15 wir: Lukas, der Verfasser der Apostelgeschichte, berichtet hier als Augenzeuge. uns für die Reise fertigund zogen nach Jerusalem21,15 Jerusalem: Mit dem Tempel religiöses und kulturelles Zentrum des Landes..16Einige Jünger21,16 Jünger: Wörtlich »Schüler«. Frauen und Männer, die an Jesus Christus glauben und sich in seinen Dienst stellen. aus Cäsarea21,16 Cäsarea: Hafenstadt am Mittelmeer und Hauptstadt der römischen Provinz Judäa. begleiteten uns.Sie wollten uns zu Mnason aus Zypern21,16 Zypern: Insel im östlichen Mittelmeer. bringen,einem Jünger aus der Anfangszeit.Der sollte uns als Gäste bei sich aufnehmen.17Als wir nach Jerusalem kamen,wurden wir von den Brüdern und Schwestern dortherzlich empfangen.18Am nächsten Tag ging Paulus21,18 Paulus: Bedeutender Apostel, der die Gute Nachricht, dass die Menschen durch Tod und Auferstehung von Christus mit Gott versöhnt sind, im Mittelmeerraum bekannt machte. mit uns21,18 uns: Lukas, der Verfasser der Apostelgeschichte, berichtet hier als Augenzeuge. zu Jakobus21,18 Jakobus: Bruder von Jesus, der zusammen mit Petrus und Johannes die Gemeinde in Jerusalem leitet..Auch die Gemeindeältesten21,18 Gemeindeälteste: Leitungsamt in frühchristlichen Gemeinden, das meistens von älteren Männern ausgeübt wurde. waren alle dabei.19Paulus begrüßte sie.Dann berichtete er in allen Einzelheitenvon seinem Dienst –was Gott unter den Menschen aus den anderen Völkerndurch ihn bewirkt hatte.20Als sie das hörten, lobten sie Gott.Doch dann sagten sie zu Paulus:»Du musst bedenken, Bruder,wie viele Tausende von Juden21,20 Juden: Menschen, die zu Gottes Volk gehören. Im Gegensatz zu anderen Völkern werden alle jüdischen Männer beschnitten. zum Glauben gekommen sind.Sie alle halten sich streng an das Gesetz21,20 Gesetz: Die Lebensvorschriften des Alten Testaments, besonders die fünf Bücher Mose..21Aber jetzt hat man ihnen erzählt:Du würdest alle Juden in der Fremde21,21 Juden in der Fremde: Juden, die in Gebieten mit mehrheitlich nicht-jüdischer Bevölkerung leben. dazu auffordern,sich von Mose abzuwenden21,21 von Mose abwenden: Bild für das Nichteinhalten der Lebensvorschriften des Alten Testaments, die sich vor allem in den fünf Büchern Mose finden..Du hättest gesagt,sie sollten ihre Kinder nicht mehr beschneiden21,21 Beschneidung: Das Abtrennen der Vorhaut am männlichen Glied ist für Israel Zeichen des Bundes zwischen Gott und seinem Volk. lassen.Außerdem müssten sie nicht längernach den Vorschriften des Gesetzes leben.22Was sollen wir jetzt machen?Sie werden auf jeden Fall erfahren, dass du hier bist.23Wir raten dir Folgendes:Wir haben hier vier Männer,die ein Gelübde21,23 Gelübde: Versprechen, das ein Mensch Gott gibt. Es muss in jedem Fall eingelöst werden. Die im Folgenden damit verbundenen Pflichten erinnern an das Gelübde der Nasiräer, das in 4. Mose/Numeri 6,1-21 beschrieben wird. abgelegt haben.24Tu dich mit ihnen zusammenund vollziehe gemeinsam mit ihnendie vorgeschriebene Reinigung21,24 Reinigung: Religiöse Handlung, mit der Menschen und Dinge dafür vorbereitet werden, in der Nähe Gottes zu sein. Die Bestimmungen für das Nasiräer-Gelübde finden sich in 4. Mose/Numeri 6,1-21..Übernimm die Kosten21,24 Kosten: Zum Nasiräer-Gelübde gehörte das Darbringen einiger Opfertiere, die kostspielig waren; vgl. 4. Mose/Numeri 6,13-15., die für sie anfallen,damit sie sich die Haare schneiden lassen21,24 die Haare schneiden lassen: Das Schneiden der Haare markierte für alle sichtbar den Abschluss des Nasiräer-Gelübdes. Es durfte erst geschehen, wenn alle mit dem Gelübde verbundenen Pflichten und Versprechen eingelöst waren. können.Dann werden alle erkennen,dass die Berichte über dich falsch sindund du das Gesetz befolgst.25Was die Menschen aus den anderen Völkern angeht,die zum Glauben21,25 Glaube, glauben: Meint das tiefe Vertrauen auf Gott, das zu einem Leben nach seinem Willen führt. gekommen sind:Hier haben wir ja schon eine Entscheidung getroffen21,25 eine Entscheidung getroffen: Apostelgeschichte 15,4-29 erzählt von einer Versammlung in Jerusalem, bei der entschieden wurde, welche Vorschriften aus dem Alten Testament von Nicht-Juden, die an Christus glaubten, eingehalten werden sollten..In einem Brief haben wir ihnen geschrieben,dass sie sich vor folgenden Dingen hüten sollen:Sie sollen kein Fleisch von Tieren essen,die als Opfer21,25 Opfer: Darbringen einer Gabe (Tiere, Pflanzen, Weihrauch) für Gott, die Gemeinschaft mit ihm schafft. In der Regel wird das Opfer oder Teile davon auf dem Altar verbrannt. für Götzen21,25 Götze: Abfällige Bezeichnung für eine fremde Gottheit oder ihr Standbild. geschlachtet wurden.Sie sollen kein Blut21,25 Blut: Gilt bei Mensch und Tier als Sitz der Lebenskraft. Wer Blut vergießt, nimmt das Leben, das Gott gegeben hat. zu sich nehmenund kein Fleisch von Tieren essen,die nicht ausgeblutet21,25 nicht ausgeblutet: Blut gilt als der Sitz des Lebens und gehört Gott. Der Verzehr von Blut und Fleisch von Tieren, die nicht nach den Vorschriften geschlachtet wurden, ist aus Respekt vor dem Leben verboten; vgl. 1. Mose/Genesis 9,3-4. sind.Und sie sollenkeine verbotenen sexuellen Beziehungen21,25 verbotene sexuelle Beziehungen: Die Vorschriften dazu finden sich in 3. Mose/Levitikus 18,6-23. eingehen.«26Daraufhin tat Paulus sich mit den Männern zusammen.Am folgenden Tag begann er, gemeinsam mit ihnendie vorgeschriebene Reinigung21,26 Reinigung: Religiöse Handlung, mit der Menschen und Dinge dafür vorbereitet werden, in der Nähe Gottes zu sein. Die Bestimmungen für das Nasiräer-Gelübde finden sich in 4. Mose/Numeri 6,1-21. zu vollziehen.Er ging zum Tempel21,26 Tempel: Das zentrale Heiligtum in Jerusalem. Der Tempel galt als Wohnung Gottes und war Zufluchtsort für Verfolgte.und meldete, wann die Zeit ihres Gelübdes21,26 Gelübde: Versprechen, das ein Mensch Gott gibt. Es muss in jedem Fall eingelöst werden. Die im Folgenden damit verbundenen Pflichten erinnern an das Gelübde der Nasiräer, das in 4. Mose/Numeri 6,1-21 beschrieben wird. ablief.Dann sollte für jeden von ihnendas vorgeschriebene Opfer21,26 Opfer: Darbringen einer Gabe (Tiere, Pflanzen, Weihrauch) für Gott, die Gemeinschaft mit ihm schafft. In der Regel wird das Opfer oder Teile davon auf dem Altar verbrannt. dargebracht werden.
Paulus wird im Tempel verhaftet
27Als die sieben Tage fast vorüber waren,erblickten Juden21,27 Juden: Menschen, die zu Gottes Volk gehören. Im Gegensatz zu anderen Völkern werden alle jüdischen Männer beschnitten. aus der Provinz Asia21,27 Provinz Asia: Römische Provinz im Westen der heutigen Türkei mit der Hauptstadt Ephesus.Paulus21,27 Paulus: Bedeutender Apostel, der die Gute Nachricht, dass die Menschen durch Tod und Auferstehung von Christus mit Gott versöhnt sind, im Mittelmeerraum bekannt machte. im Tempel21,27 Tempel: Das zentrale Heiligtum in Jerusalem. Der Tempel galt als Wohnung Gottes und war Zufluchtsort für Verfolgte. in Jerusalem.Sie hetzten die ganze Volksmenge auf und packten ihn.28Dabei schrien sie:»Männer aus Israel21,28 Männer aus Israel: Menschen, die zu Gottes Volk gehören. Im Gegensatz zu anderen Völkern werden alle jüdischen Männer beschnitten., helft uns!Das ist der Übeltäter!Mit seinen Lehren hetzt er in aller Weltgegen das Volk, gegen das Gesetz21,28 Gesetz: Die Lebensvorschriften des Alten Testaments, besonders die fünf Bücher Mose.und gegen diesen Ort hier.Jetzt hat er sogar Griechen21,28 Griechen: Menschen aus den Ländern im Mittelmeerraum, die keine Juden waren und Griechisch sprachen. Griechisch war im gesamten Osten des Römischen Reichs die gemeinsame Sprache. in den Tempel mitgebrachtund dadurch diesen heiligen Ort entweiht.«29Sie hatten Paulus nämlich kurz zuvorzusammen mit Trophimus aus Ephesus21,29 Ephesus: Bedeutende Hafenstadt und Hauptstadt der römischen Provinz Asia. Sie liegt im Westen der heutigen Türkei.in Jerusalem gesehen.Jetzt dachten sie,dass Paulus ihn in den Tempel mitgenommen hätte.30Bald war die ganze Stadt auf den Beinen.Aus allen Richtungen lief das Volk zusammen.Die Leute stürzten sich auf Paulusund zerrten ihn aus dem Tempel.Hinter ihm wurden sofort die Tore geschlossen.31Die Leute waren drauf und dran, Paulus21,31 Paulus: Bedeutender Apostel, der die Gute Nachricht, dass die Menschen durch Tod und Auferstehung von Christus mit Gott versöhnt sind, im Mittelmeerraum bekannt machte. totzuschlagen.Da erreichte die Meldung den Kommandanten21,31 Kommandant: Wörtlich »Führer einer Tausendschaft«. Militärischer Rang im römischen Heer.der in Jerusalem stationierten Kohorte:»Ganz Jerusalem21,31 Jerusalem: Mit dem Tempel religiöses und kulturelles Zentrum des Landes. ist in Aufruhr!«32Er befahl sofort einen Trupp Soldatenund Hauptmänner21,32 Hauptmänner: Wörtlich »Führer einer Hundertschaft«. Militärischer Rang im römischen Heer. zu sichund eilte zu dem Volksauflauf auf dem Tempelplatz.Als die Leute den Kommandanten mit seiner Truppe sahen,hörten sie auf, Paulus zu schlagen.33Der Kommandant trat näher heran.Er nahm Paulus festund befahl, ihn mit zwei Ketten zu fesseln.Dann erkundigte er sich bei den Leuten:»Wer ist dieser Mann? Was hat er getan?«34Die Leute schrien alle durcheinander.In dem Tumult konnte der Kommandantnichts Genaues in Erfahrung bringen.Deshalb befahl er, Paulus in die Festung21,34 Festung: Vermutlich die Burg Antonia nördlich des Tempels. Dort waren die römischen Truppen stationiert. zu bringen.35Die Treppe hinauf musste Paulus sogarvon den Soldaten getragen werden –so heftig war der Ansturm der Leute.36Das ganze Volk drängte nachund schrie: »Weg mit ihm!«
Paulus darf zum Volk sprechen
37Als man Paulus21,37 Paulus: Bedeutender Apostel, der die Gute Nachricht, dass die Menschen durch Tod und Auferstehung von Christus mit Gott versöhnt sind, im Mittelmeerraum bekannt machte. dann in die Festung21,37 Festung: Vermutlich die Burg Antonia nördlich des Tempels. Dort waren die römischen Truppen stationiert. bringen wollte,fragte er den Kommandanten21,37 Kommandanten: Wörtlich »Führer einer Tausendschaft«. Militärischer Rang im römischen Heer.:»Kann ich dich kurz sprechen?«Der Kommandant antwortete: »Du sprichst Griechisch?38Dann bist du also gar nicht der Ägypter,der hier vor einiger Zeiteinen Aufstand angezettelt21,38 einen Aufstand angezettelt: Der jüdische Historiker Josephus berichtet an verschiedenen Stellen von jüdischen Aufstandsbewegungen gegen die römische Herrschaft. hat?Du warst es also gar nicht,der die viertausend Aufständischenin die Wüste hinausgeführt hat?«39Paulus erwiderte:»Nein, ich bin ein Jude21,39 Juden: Menschen, die zu Gottes Volk gehören. Im Gegensatz zu anderen Völkern werden alle jüdischen Männer beschnitten. aus Tarsus21,39 Tarsus: Hauptstadt der römischen Provinz Kilikien und Heimatstadt des Apostels Paulus. in Kilikien21,39 Kilikien: Römische Provinz im Südosten Kleinasiens mit der Hauptstadt Tarsus, heute in der Türkei gelegen.und Bürger dieser recht bedeutenden Stadt.Ich bitte dich: Erlaube mir, zum Volk zu sprechen!«40Der Kommandant gab die Erlaubnis.Paulus stellte sich auf die Treppeund bat das Volk mit einer Handbewegung um Ruhe.Da wurde es ganz still,und Paulus begann auf Hebräisch zu reden.