BasisBibel (BB)
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Paulus ist stolz auf seine Schwäche

121Ich muss mich selbst wohl noch mehr loben.Es nützt zwar nichts,trotzdem will ich auf Erscheinungenund Offenbarungen des Herrn12,1 Herr: Anrede und Bezeichnung für Jesus. Sie bringt zum Ausdruck, dass man sich in seinen Dienst stellt. zu sprechen kommen.2Ich weiß von einem Menschen12,2 Menschen: Paulus spricht hier von sich selbst.,der zu Christus12,2 Christus: Bedeutet übersetzt »der Gesalbte«. Im Alten Testament werden Könige, aber auch Propheten und Priester bei Amtsantritt gesalbt. Später wird der von Gott zum Herrscher der Welt bestimmte Retter so genannt. Im Neuen Testament ist das Jesus. gehört.Der wurde vor vierzehn Jahrenbis in den dritten Himmel12,2 dritter Himmel: Andere Bezeichnung für das Paradies. emporgehoben.Ich weiß nicht,ob er sich dabei in seinem Körper befand.Genauso wenig weiß ich,ob er außerhalb seines Körpers12,2 außerhalb seines Körpers: Paulus kann nicht sagen, ob das Erlebte eine körperliche oder nur eine geistige Erfahrung war. war.Gott allein weiß es!3Ich weiß auch nicht,ob ihm das zusammen mit seinem Körper geschahoder ohne seinen Körper12,3 ohne seinen Körper: Paulus kann nicht sagen, ob das Erlebte eine körperliche oder nur eine geistige Erfahrung war..Das weiß nur Gott allein.4Ich weiß aber,dass er in das Paradies12,4 Paradies: Sinnbild für das Leben der Menschen in unmittelbarer Gemeinschaft mit Gott. Vom Leben der ersten Menschen im Paradies erzählt 1. Mose/Genesis 2,4–3,24. emporgehoben wurde.Dort hörte er unsagbare Worte,die kein Mensch aussprechen darf.5Im Hinblick auf diesen Menschen will ich mich loben.Aber im Hinblick auf mich selbstkann ich nur mit meiner Schwäche angeben.

6Wenn ich mich allerdings tatsächlich loben wollte,würde ich mich damit nicht zum Narren machen.Denn ich würde einfach nur die Wahrheit sagen.Ich verzichte aber darauf.Denn man soll mich nur nach dem beurteilen,was man direkt von mir sieht oder hört –7auch wenn diese Offenbarungenwirklich außergewöhnlich sind.Aber damit ich mir nichts darauf einbilde,ließ Gott meinen Körper mit einem Stachel12,7 Stachel: Bild für eine chronische Erkrankung oder eine andere Krankheit, an der Paulus leidet. durchbohren.Ein Engel des Satans12,7 Engel des Satans: Bote des Satans, der als Gegenspieler Gottes versucht, die Menschen zu einem Verhalten zu bewegen, das Gottes Willen widerspricht. darf mich mit Fäusten schlagen,damit ich nicht überheblich werde.8Dreimal habe ich deswegen zum Herrn12,8 Herr: Anrede und Bezeichnung für Jesus. Sie bringt zum Ausdruck, dass man sich in seinen Dienst stellt. gebetet,dass er ihn wegnimmt.9Aber der Herr hat zu mir gesagt:»Du brauchst nicht mehr als meine Gnade12,9 Gnade: Liebevolle Zuwendung Gottes, die er den Menschen ohne Vorbedingung schenkt..Denn meine Kraftkommt gerade in der Schwäche voll zur Geltung.«

Ich will also gern stolz auf meine Schwäche sein.Dann kann sich an mirdie Kraft von Christus12,9 Christus: Bedeutet übersetzt »der Gesalbte«. Im Alten Testament werden Könige, aber auch Propheten und Priester bei Amtsantritt gesalbt. Später wird der von Gott zum Herrscher der Welt bestimmte Retter so genannt. Im Neuen Testament ist das Jesus. zeigen.10Deshalb freue ich mich über meine Schwäche –über Misshandlung, Not, Verfolgung und Verzweiflung.Ich erleide das alles gern wegen Christus.Denn nur wenn ich schwach bin, bin ich wirklich stark.

Paulus sorgt sich um die Korinther

11Jetzt habe ich mich wie ein Narr aufgeführt.So weit habt ihr mich gebracht!Ich hätte eigentlich von euch empfohlen werden müssen.Denn auch wenn ich ein Nichts bin –vor diesen »Superaposteln«muss ich mich nicht verstecken.12Ich habe bei euch mit großer Ausdauer das getan,woran man einen Apostel12,12 Apostel: Wörtlich »Ausgesandte«. Menschen, die dazu berufen sind, die Gute Nachricht von Jesus Christus zu verkünden. Im engeren Sinn die zwölf Jünger von Jesus, die ihn während seines Lebens begleiteten. erkennt:Zeichen, Wunder12,12 Zeichen, Wunder: Ausweis der göttlichen Vollmacht, mit der eine Person handelt. und machtvolle Taten.13Gibt es irgendetwas,worin ihr den anderen Gemeinden gegenüberzu kurz gekommen seid?Ich weiß nur,dass ich euch nicht zur Last gefallen bin.Verzeiht mir dieses Unrecht!

14Ich bin sogar bereit,ein drittes Mal12,14 drittes Mal: Auf seinen Reisen besuchte Paulus Gemeinden im östlichen Mittelmeerraum, die durch seine Verkündigung entstanden sind. Einige davon besuchte er auch mehrfach. zu euch zu kommen.Und ich werde euch auch diesmal nicht zur Last fallen.Ich will nämlich nicht euren Besitz,ich will euch selbst.Schließlich sollen nicht die Kinderfür ihre Eltern Vorsorge treffen,sondern die Eltern für ihre Kinder.15Ich bin bereit, jedes Opfer zu bringenund mich für euch aufzuopfern.Kann es denn sein,dass ihr mich umso weniger liebt,je mehr ich euch liebe?16Wie dem auch sei:Ich habe euch jedenfalls nicht ausgenutzt.Habe ich euch dann einfach überlistet –schlau, wie ich bin?17Habe ich etwa jemanden zu euch geschickt,um mich durch ihn auf eure Kosten zu bereichern?18Ich habe Titus12,18 Titus: Mitarbeiter und Begleiter des Paulus aus Antiochien am Orontes. Später Gemeindeleiter auf Kreta. darum gebetenund zusammen mit dem anderen Bruder12,18 Bruder: Übliche Anrede unter Mitgliedern der Gemeinde. zu euch geschickt.Hat sich Titus etwa auf eure Kosten bereichert?Bestimmt nicht derselbe Geist12,18 Geist Gottes: Kraft, durch die Gott in der Welt wirkt. unser Leben?Folgten wir in unserem Lebennicht immer denselben Fußspuren?

Der Briefschluss

2. Korinther 12,19–13,13

Vorschau auf den Besuch des Paulus

19Wahrscheinlich denkt ihr schon die ganze Zeit,dass wir uns nur vor euch rechtfertigen wollen.Aber als Menschen, die zu Christus12,19 Christus: Bedeutet übersetzt »der Gesalbte«. Im Alten Testament werden Könige, aber auch Propheten und Priester bei Amtsantritt gesalbt. Später wird der von Gott zum Herrscher der Welt bestimmte Retter so genannt. Im Neuen Testament ist das Jesus. gehören,legen wir vor Gott Rechenschaft ab.Meine Lieben, dies alles dient dazu,euch als Gemeinde aufzubauen.

20Ich fürchte allerdings,dass ich euch bei meinem Besuch nicht so antreffe,wie ich es mir wünsche.Und ihr werdet mich dann so erleben,wie ihr euch das nicht wünscht.Ich fürchte, es kommt zu Streit und Eifersucht,zu Wutausbrüchen und selbstsüchtigem Verhalten,zu Verleumdungen und übler Nachrede,zu Überheblichkeit und Aufruhr.21Und ich fürchte, mein Gott wird mich bei meinem Besuchwieder vor euch demütigen.Ich werde traurig sein, weil sich so vielein der Vergangenheit schuldig gemacht haben.Sie haben sich immer noch nicht abgewandtvon ihrem unreinen12,21 unrein: Meint hier ein Leben, das nicht dem Willen Gottes entspricht., unzüchtigenund unmoralischen Lebenswandel.