3Ich, Tobit, ging auf den Wegen der Wahrheit und in Gerechtigkeit, alle Tage meines Lebens. Und ich vollbrachte viele Taten der Barmherzigkeit für meine Brüder und für meine Nation, für die, die mit mir in die Gefangenschaft gezogen waren in das Land der Assyrer, nach Ninive. 4Und als ich mich noch in meiner Heimat befand, im Land Israel, und ich noch jung war, fiel der ganze Stamm Naftali, der Stamm meines Vaters, vom Haus David ab, dem Haus meines Vaters, und von Jerusalem, der Stadt, die auserwählt worden ist aus allen Stämmen Israels, damit man dort Opfer darbringe, für alle Stämme Israels. Und der Tempel der Wohnung Gottes ist in ihr geheiligt und gebaut worden, für alle Generationen, für alle Zeit. 5Alle meine Brüder und das Haus Naftali, das Haus meines Vaters: Diese opferten auf allen Bergen von Galiläa dem Kalb, das Jerobeam, der König von Israel, in Dan gemacht hatte. 6Und zu den Festzeiten ging ich oftmals, ganz allein, nach Jerusalem, wie es in ganz Israel in einer ewigen Anordnung geschrieben steht; die Erstlingsgaben und die ersten Erträge und die Zehnten des Viehs und die erste Schur der Schafe hatte ich bei mir, und ich begab mich eilends nach Jerusalem. 7Und das gab ich den Priestern, den Söhnen Aarons, für den Altar; und den Zehnten des Getreides, des Weins und des Olivenöls, der Granatäpfel und der Feigen und der übrigen Baumfrüchte gab ich den Söhnen Levis, die in Jerusalem Dienst taten. Und den zweiten Zehnten aus sechs Jahren löste ich mit Silber aus, und ich ging hin und gab ihn in Jerusalem aus, in jedem einzelnen Jahr. 8Und ich gab ihn den Waisen und den Witwen und den Proselyten, die bei den Israeliten wohnten; ich brachte ihn und gab ihn ihnen im dritten Jahr, und wir assen davon gemäss der jene betreffenden Anordnung, die in der Weisung des Mose steht, und gemäss den Geboten, die Debora, die Mutter des Chananiel, unseres Vaters, gegeben hatte, weil mein Vater, als er starb, mich als Waise zurückgelassen hatte. 9Und als ich ein Mann geworden war, nahm ich eine Frau aus der Nachkommenschaft unserer Vaterstadt, und ich zeugte mit ihr einen Sohn und gab ihm den Namen Tobias. 10Nachdem man mich in die Gefangenschaft zu den Assyrern geführt hatte und ich zum Kriegsgefangenen geworden war, kam ich nach Ninive. Und alle meine Brüder und die aus meinem Geschlecht assen von dem Brot, das die Nationen assen, 11ich aber hütete mich, von dem Brot der Nationen zu essen. 12Und als ich mit meiner ganzen Seele meines Gottes gedachte, 13da schenkte mir der Höchste seine Gunst und verschaffte mir Gehör bei Salmanasser, und ich kaufte für ihn all das, was er brauchte. 14Und ich ging nach Medien und kaufte dort für ihn ein, bis er starb. Und ich hinterlegte bei Gabael, dem Bruder des Gabri, im Land Medien, Geldbeutel mit zehn Talent Silber. 15Und als Salmanasser gestorben und Sanherib, sein Sohn, an seiner Stelle König geworden war, da wurden die Gebiete abtrünnig, die an den Wegen nach Medien lagen, und ich konnte nicht mehr nach Medien gehen. 16In den Tagen Salmanassers vollbrachte ich viele Taten der Barmherzigkeit für meine Brüder aus meinem Geschlecht. 17Ich gab den Hungernden meine Brote und den Nackten Kleider, und wenn ich sah, dass jemand von denen, die zu meiner Nation gehörten, gestorben und hinter die Mauer Ninives geworfen worden war, begrub ich ihn. 18Und wenn Sanherib, nachdem er Judäa fluchtartig verlassen hatte - in den Tagen des Gerichts, das der König des Himmels wegen der Lästerungen, die er gesprochen hatte, an ihm vollstreckte -, jemanden tötete, begrub ich ihn. Denn in seiner Wut tötete er viele Israeliten, und ich entwendete deren Leichname und begrub sie. Und Sanherib suchte sie und fand sie nicht. 19Doch einer der Bewohner Ninives ging hin und erstattete beim König Anzeige gegen mich, dass ich sie begraben würde; und ich verbarg mich. Und als ich erkannte, dass der König über mich Bescheid wusste und ich gesucht wurde, um getötet zu werden, wurde ich von Furcht ergriffen und entwich. 20Und alles, was mir gehörte, wurde beschlagnahmt, und mir blieb nichts, was nicht in die königliche Verwaltung überführt wurde, ausser Hanna, meiner Frau, und Tobias, meinem Sohn. 21Doch es vergingen keine vierzig Tage, bis seine beiden Söhne ihn töteten. Und sie flohen in das Gebirge Ararat, und Assarhaddon, sein Sohn, wurde König nach ihm. Und dieser setzte Achikar, den Sohn Chanaels, den Sohn meines Bruders, über das ganze Rechnungswesen seines Königreichs, und er hatte die Vollmacht über die gesamte Verwaltung. 22Damals verwendete sich Achikar für mich, und ich ging zurück nach Ninive. Denn Achikar war der Erste Mundschenk, trug den Siegelring und war Verwalter und Leiter des Rechnungswesens zur Zeit Sanheribs, des Königs der Assyrer, und Assarhaddon bestätigte ihn in seinen Ämtern. Er war aber mein Neffe und gehörte zu meiner Verwandtschaft.