Was ist der Mensch in seiner Pracht?
1Für den Chormeister. Von den Korachitern. Ein Psalm.
2Hört dies, ihr Völker alle,
merkt auf, alle Bewohner der Welt,
3ihr Geringen wie auch ihr Vornehmen,
allesamt, Reiche und Arme.
4Mein Mund spricht Weisheit,
und das Sinnen meines Herzens ist Einsicht.
5Dem Weisheitsspruch neige ich mein Ohr,
zur Leier löse ich mein Rätsel.
6Was soll ich mich fürchten in bösen Tagen,
wenn der Frevel meiner tückischen Feinde mich umgibt,
7die auf ihren Besitz vertrauen
und sich ihres grossen Reichtums rühmen?
8Niemals kann einer den anderen loskaufen,
keiner sich freikaufen bei Gott,
9zu hoch ist der Preis für ihr Leben,
für immer muss er es lassen.
10Sonst lebte er weiter auf ewig
und schaute die Grube nicht.
11Denn jeder kann es sehen: Es sterben die Weisen,
Tor und Narr, allesamt kommen sie um,
und anderen lassen sie ihren Besitz.
12Gräber sind ihre Behausung auf ewig,
ihre Wohnstatt von Generation zu Generation,
wenn sie auch Länder
nach ihren Namen benannten.
13Der Mensch in seiner Pracht ist ohne Bestand,
er gleicht dem Vieh, das verstummt.
14Das ist der Weg derer, die sich selbst vertrauen,
und die Zukunft derer, denen das eigene Reden gefällt. Sela
15Wie Schafe ziehen sie ins Totenreich,
der Tod weidet sie,
und die Aufrichtigen herrschen über sie am Morgen.
Ihre Gestalt zerfällt,
das Totenreich ist ihre Bleibe.
16Gott aber wird mein Leben loskaufen,
aus der Gewalt des Totenreichs nimmt er mich auf. Sela
17Fürchte dich nicht, wenn einer reich wird,
wenn die Pracht seines Hauses sich mehrt.
18Denn nichts nimmt er mit, wenn er stirbt,
seine Herrlichkeit folgt ihm nicht hinab.
19Mag er sich selbst glücklich preisen in seinem Leben,
mögen sie dich loben, dass du dir Gutes schaffst,
20dennoch kommt er zum Geschlecht seiner Vorfahren,
die das Licht nie mehr sehen.
21Der Mensch in Pracht, doch ohne Verstand,
er gleicht dem Vieh, das verstummt.