Die zweite Abschiedsrede Josuas: Der Bundesschluss in Schechem
1Und Josua versammelte alle Stämme Israels in Schechem und rief die Ältesten Israels, seine Häupter, Richter und Amtleute. Und sie traten vor Gott, 2und Josua sprach zum ganzen Volk: So spricht der Herr, der Gott Israels: Eure Vorfahren, Terach, der Vater von Abraham und Nachor, wohnten vor Zeiten jenseits des Stroms, und sie dienten anderen Göttern. 3Da nahm ich euren Vater, Abraham, von jenseits des Stroms und liess ihn durch das ganze Land Kanaan wandern, und ich machte seine Nachkommen zahlreich und gab ihm Isaak. 4Und Isaak gab ich Jakob und Esau. Und Esau gab ich das Gebirge Seir zum Besitz, Jakob aber und seine Söhne zogen hinab nach Ägypten. 5Und ich sandte Mose und Aaron, und ich schlug Ägypten, wie ich es dort getan habe, und danach habe ich euch herausgeführt. 6Und ich führte eure Vorfahren aus Ägypten. Und ihr kamt ans Meer, und die Ägypter verfolgten eure Vorfahren mit Wagen und Reitern bis zum Schilfmeer. 7Und sie schrien zum Herrn, und er setzte Finsternis zwischen euch und die Ägypter und liess das Meer über sie kommen, und es bedeckte sie. Und eure Augen haben gesehen, was ich den Ägyptern angetan habe. Und lange Zeit seid ihr in der Wüste geblieben. 8Und ich habe euch ins Land der Amoriter gebracht, die jenseits des Jordan wohnten. Und sie kämpften gegen euch, und ich gab sie in eure Hand, und ihr nahmt ihr Land in Besitz, und ich habe sie vor euch vernichtet. 9Da erhob sich Balak, der Sohn Zippors, der König von Moab, und kämpfte gegen Israel, und er sandte hin und rief Bileam, den Sohn Beors, damit er euch verfluche. 10Ich aber wollte nicht auf Bileam hören, und immer wieder musste er euch segnen, und ich habe euch aus seiner Hand gerettet. 11Und ihr zogt über den Jordan und kamt nach Jericho, und die Herren von Jericho, die Amoriter, die Perissiter, die Kanaaniter, die Hetiter, die Girgaschiter, die Chiwwiter und die Jebusiter kämpften gegen euch, aber ich gab sie in eure Hand. 12Und ich sandte die Hornissen vor euch her; und diese vertrieben sie vor euch, die beiden Könige der Amoriter - das geschah nicht durch dein Schwert und nicht durch deinen Bogen. 13Und ich gab euch ein Land, um das du dich nicht abgemüht hattest, und Städte, die ihr nicht gebaut hattet und in denen ihr euch doch niedergelassen habt; ihr esst von Weinbergen und Ölbäumen, die ihr nicht gepflanzt habt. 14So fürchtet nun den Herrn und dient ihm in Vollkommenheit und Treue, und entfernt die Götter, denen eure Vorfahren jenseits des Stroms und in Ägypten gedient haben, und dient dem Herrn. 15Scheint es euch aber nicht gut, dem Herrn zu dienen, wählt euch heute, wem ihr dienen wollt: den Göttern, denen eure Vorfahren jenseits des Stroms gedient haben, oder den Göttern der Amoriter, in deren Land ihr wohnt. Ich aber und mein Haus, wir werden dem Herrn dienen.
16Da antwortete das Volk und sprach: Fern von uns sei es, den Herrn zu verlassen und anderen Göttern zu dienen. 17Denn der Herr ist unser Gott, er ist es, der uns und unsere Vorfahren aus dem Land Ägypten, aus einem Sklavenhaus, heraufgeführt hat und vor unseren Augen diese grossen Zeichen getan und uns behütet hat auf dem ganzen Weg, den wir gegangen sind, und bei allen Völkern, durch die wir gezogen sind. 18Und der Herr hat alle Völker, auch die Amoriter, die im Land wohnten, vor uns vertrieben. Auch wir werden dem Herrn dienen, denn er ist unser Gott. 19Josua aber sprach zum Volk: Ihr könnt dem Herrn nicht dienen, denn er ist ein heiliger Gott, ein eifersüchtiger Gott ist er, er wird eure Missetat und eure Sünden nicht vergeben. 20Wenn ihr den Herrn verlasst und fremden Göttern dient, wird er sich abwenden und euch Schlimmes antun und euch aufreiben, nachdem er Gutes für euch getan hat. 21Und das Volk sprach zu Josua: Nein! Dem Herrn werden wir dienen. 22Und Josua sprach zum Volk: Ihr wärt Zeugen gegen euch selbst, dass ihr euch den Herrn erwählt habt, um ihm zu dienen. - Und sie sprachen: Wir wären Zeugen! - 23Und nun entfernt die fremden Götter, die bei euch sind, und wendet euer Herz dem Herrn zu, dem Gott Israels. 24Und das Volk sprach zu Josua: Dem Herrn, unserem Gott, werden wir dienen, und auf seine Stimme werden wir hören. 25Und Josua schloss einen Bund mit dem Volk an diesem Tag und gab ihm Satzung und Recht in Schechem. 26Und Josua schrieb diese Worte in das Buch der Weisung Gottes, und er nahm einen grossen Stein und richtete ihn dort auf, unter der Terebinthe, die beim Heiligtum des Herrn stand. 27Und Josua sprach zum ganzen Volk: Seht, dieser Stein soll Zeuge sein gegen uns, denn er hat alle Worte des Herrn gehört, die er mit uns geredet hat, und er soll Zeuge sein gegen euch, damit ihr euren Gott nicht verleugnet. 28Dann entliess Josua das Volk, einen jeden in seinen Erbbesitz.
Die Grabstätten Josuas, Josefs und Elasars
29Und nach diesen Begebenheiten starb Josua, der Sohn des Nun, der Diener des Herrn; er wurde hundertzehn Jahre alt. 30Und sie begruben ihn auf dem Gebiet seines Erbbesitzes in Timna-Serach, das auf dem Gebirge Efraim liegt, nördlich vom Berg Gaasch. 31Und Israel diente dem Herrn, solange Josua lebte und solange die Ältesten am Leben waren, die Josua überlebten und die von allem wussten, was der Herr für Israel getan hatte. 32Und die Gebeine Josefs, die die Israeliten aus Ägypten heraufgebracht hatten, begruben sie in Schechem auf dem Grundstück, das Jakob von den Nachkommen Chamors, des Vaters von Schechem, für hundert Kesita gekauft hatte, und es wurde Erbbesitz der Nachkommen Josefs. 33Und als Elasar, der Sohn Aarons, gestorben war, begruben sie ihn in Gibea, das seinem Sohn Pinechas gehörte, das ihm auf dem Gebirge Efraim gegeben worden war.