Über Priester und Opfer (Kapitel 15 bis 19)
Beigaben zu Tieropfern
1Der Herr sagte zu Mose: 2»Richte den Israeliten Folgendes aus: ›Wenn ihr einmal in dem Land wohnt, das ich euch geben werde, 3und ihr dem Herrn ein Brand- oder Gemeinschaftsopfer von euren Rindern, Schafen oder Ziegen darbringen möchtet – sei es zum Erfüllen eines Gelübdes, als freiwillige Gabe oder zu einem Fest, um den Herrn mit dem Geruch gnädig zu stimmen –, 4dann müsst ihr ⸂in jedem Fall⸃ ein Speiseopfer dazugeben. Es soll aus einem Kilogramm Weizenmehl bestehen, das mit einem Liter Öl vermengt wird.
5Dazu kommt ein Trankopfer von einem Liter Wein, wenn ihr ein Lamm opfert. 6Bei einem Schafbock kommen als Speiseopfer zwei Kilogramm Weizenmehl dazu, vermengt mit eineinviertel Liter Öl, 7dazu als Trankopfer eineinviertel Liter Wein. Der Geruch dieses Opfers wird den Herrn gnädig stimmen. 8Wenn jemand dem Herrn ein junges Rind darbringt – sei es als Brandopfer oder um ein Gelübde zu erfüllen oder als Gemeinschaftsopfer –, 9dann kommen zu dem Rind drei Kilogramm Weizenmehl als Speiseopfer dazu, vermengt mit zwei Litern Öl, 10und zwei Liter Wein als Trankopfer. Der Geruch dieses Opfers wird den Herrn gnädig stimmen.
11Diese Anweisungen sollt ihr jedes Mal befolgen, wenn ihr einen Stier, einen Schafbock oder ein Jungtier von Schaf oder Ziege opfert. 12Opfert ihr mehrere Tiere, dann müsst ihr die entsprechende Menge ⸂an Speise- und Trankopfern⸃ darbringen. 13Jeder Israelit soll sich daran halten, wenn er eine Opfergabe auf dem Altar darbringt, deren Geruch den Herrn gnädig stimmen soll.
14Auch die Ausländer, die unter euch leben oder bei euch zu Gast sind, sollen sich an diese Anweisungen halten, wenn sie mit ihren Opfern den Herrn gnädig stimmen wollen. Das gilt für alle künftigen Generationen. 15Für alle, die in eurem Land leben – Einheimische wie Ausländer –, soll ein und dieselbe Ordnung gelten. Dies gilt auch für alle kommenden Generationen. Vor dem Herrn gibt es keinen Unterschied zwischen einem Israeliten und einem Ausländer. 16Ein und dasselbe Gesetz und die gleichen Bestimmungen gelten für euch und für die Ausländer, die bei euch leben.‹«
Abgaben von der neuen Ernte
17Weiter sagte der Herr zu Mose: 18»Richte den Israeliten Folgendes aus: Wenn ihr in das Land kommt, in das ich euch bringen werde, 19und ihr dort vom neuen Getreide Brot backt, müsst ihr dem Herrn einen Anteil davon abgeben. 20Vom ersten Mehl, das ihr mahlt, bringt ein Ringbrot als heilige Gabe, genauso wie ihr eine Abgabe vom ersten Getreide bringt, das auf dem Dreschplatz gedroschen wird. 21Alle kommenden Generationen sollen dem Herrn einen Teil vom ersten Mehl geben.
Opfer für unabsichtliche Verfehlungen
22Angenommen, ihr verstoßt unabsichtlich gegen eines der Gebote, die der Herr euch durch Mose gegeben hat, und beachtet nicht alles, 23was der Herr von Anfang an für euch und eure Nachkommen befohlen hat. 24Wenn es sich um einen unabsichtlichen, unbewussten Verstoß der ganzen Gemeinschaft handelt, dann soll sie einen jungen Stier als Brandopfer darbringen, um den Herrn gnädig zu stimmen. Dazu kommen die vorgeschriebenen Speise- und Trankopfer sowie ein Ziegenbock als Sündopfer. 25Der Priester soll damit Sühne für die ganze Gemeinschaft der Israeliten erwirken, und der Herr wird ihnen vergeben. Denn es handelt sich um ein unabsichtliches Vergehen, für das sie dem Herrn ein Brand- und ein Sündopfer dargebracht haben. 26Der ganzen Gemeinschaft des Volkes einschließlich der Ausländer, die unter ihnen leben, wird vergeben. Denn auch der Verstoß betraf alle.
27Wenn ein Einzelner unabsichtlich eine Sünde begeht, dann soll er eine einjährige Ziege als Sündopfer darbringen. 28Der Priester erwirkt Sühne für den, der unabsichtlich gesündigt hat, und der Herr wird ihm vergeben. 29Für Israeliten wie für Ausländer gilt ein und dasselbe Gesetz bei unabsichtlichen Vergehen.
30Wer jedoch in voller Absicht gegen ein Gebot verstößt – sei es ein Einheimischer oder ein Ausländer –, der beleidigt den Herrn. Er muss aus dem Volk verstoßen werden und sterben. 31Er hat das Wort des Herrn verachtet und sein Gebot ⸂bewusst⸃ gebrochen. Darum muss er die Folgen seiner Schuld tragen. Er muss aus dem Volk verstoßen werden und sterben.«
Strafe für Missachtung des Sabbats
32Während die Israeliten sich in der Wüste aufhielten, wurde ein Mann dabei ertappt, wie er am Sabbat Holz sammelte. 33Die Leute, die ihn gesehen hatten, brachten ihn vor Mose und Aaron und das versammelte Volk. 34Weil noch nicht entschieden war, was ⸂in einem solchen Fall⸃ geschehen sollte, hielt man den Mann zunächst in Gewahrsam.
35Der Herr sagte zu Mose: »Der Mann muss mit dem Tod bestraft werden! Die ganze Gemeinschaft soll ihn draußen vor dem Lager steinigen.« 36Das ganze Volk führte den Mann vor das Lager und steinigte ihn zu Tode, wie der Herr es Mose aufgetragen hatte.
Erinnerungszeichen an der Kleidung
37Weiter sagte der Herr zu Mose: 38»Befiehl den Israeliten, an den ⸂vier⸃ Zipfeln ihres Obergewandes Quasten anzubringen, in die blaue Fäden eingearbeitet sind. Dies gilt für alle kommenden Generationen. 39Die Quasten sollen euch zur Erinnerung dienen. Immer, wenn ihr sie anschaut, sollt ihr an alle meine Gebote denken und sie befolgen. So könnt ihr der Versuchung durch Blicke und Gedanken widerstehen, die euch zur Untreue gegen mich verführen wollen. 40⸂Die Quasten sollen euch daran erinnern⸃, dass ihr euch meine Gebote vor Augen führt und sie befolgt. Ihr sollt ein heiliges Volk sein, das mir ganz gehört. 41Ich bin der Herr, euer Gott, der euch aus dem Land Ägypten geführt hat, um euer Gott zu sein. Ich bin der Herr, euer Gott.«