Eine Geldsammlung für die verarmten Christen in Jerusalem (Kapitel 8 und 9)
Das Vorbild der Gemeinden von Mazedonien
1Wir möchten euch nun, liebe Geschwister, von der ⸂besonderen⸃ Gnade berichten, die Gott den Gemeinden in Mazedonien geschenkt hat. 2Die Nöte, die sie durchmachten, bedeuteten eine große Bewährungsprobe für sie, und trotzdem waren die Gläubigen von einer unbeschreiblichen Freude erfüllt. Ihre Freude war so groß, dass daraus trotz bitterster Armut eine überaus reiche Freigebigkeit entstand. 3Die mazedonischen Geschwister gingen – das kann ich bezeugen – bis an die Grenze dessen, was ihnen möglich war, ja sogar noch darüber hinaus, und sie taten es freiwillig und aus eigenem Antrieb. 4Eindringlich und inständig baten sie uns um das Vorrecht, sich an dem Dienst der Hilfeleistung für die Gläubigen in Jerusalem beteiligen zu dürfen als Zeichen ihrer Verbundenheit mit ihnen. 5Und noch in anderer Hinsicht übertrafen sie unsere Erwartungen, denn vor allem anderen stellten sie sich selbst – in Übereinstimmung mit Gottes Willen – zunächst dem Herrn und dann auch uns zur Verfügung.
Aufforderung zu bereitwilligem und großzügigem Geben
6Ihr Verhalten hat uns ermutigt, Titus zu bitten, dass er sich bei euch erneut um die Geldsammlung kümmert, die er ja schon früher einmal in Angriff genommen hatte, und dass er nach allem, was er sonst schon für euch getan hat, jetzt auch dieses Werk der Gnade Gottes zu einem entsprechenden Abschluss bringt. 7Ihr zeichnet euch ja in jeder Hinsicht aus: durch Glauben, durch Worte, ⸂die der Heilige Geist euch eingibt,⸃ durch ⸂geistliche⸃ Erkenntnis, durch hingebungsvollen Einsatz und durch die Liebe, die wir euch vorgelebt und in euch geweckt haben. Genauso sollt ihr euch jetzt auch bei diesem Werk der Gnade Gottes auszeichnen.
8Ich sage das nicht, um euch einen Befehl zu erteilen. Wenn ich darauf hinweise, mit welchem Eifer andere sich einsetzen, dann nur, um auch euch Gelegenheit zu geben, die Echtheit eurer Liebe unter Beweis zu stellen. 9Ihr wisst ja, woran sich die Gnade von Jesus Christus, unserem Herrn, gezeigt hat: Er, der reich war, wurde arm, damit ihr durch seine Armut reich werdet.
10Ich will euch also in dieser Sache ⸂lediglich⸃ einen Rat geben, und das in eurem eigenen Interesse. Schließlich wart ihr im vorigen Jahr nicht nur die ersten, die Geld zusammenlegten; ihr wart sogar die ersten, die den Wunsch hatten, sich an der Sammlung zu beteiligen. 11Bringt dieses Unternehmen nun auch zum Abschluss; sorgt dafür, dass die Durchführung nicht hinter der ursprünglichen Bereitwilligkeit zurückbleibt. Gebt entsprechend dem, was ihr habt! 12Denn eine bereitwillig gegebene Gabe ist Gott willkommen, und ihr Wert bemisst sich nach dem, was der Geber besitzt, nicht nach dem, was er nicht besitzt. 13Schließlich soll es nicht dahin kommen, dass ihr anderen aus ihrer Not helft und dadurch selbst in Not geratet. Es geht vielmehr darum, einen Ausgleich zu schaffen. 14Zum jetzigen Zeitpunkt hilft euer Überfluss ihrem Mangel ab, damit dann ein anderes Mal ihr Überfluss eurem Mangel abhilft, und auf diese Weise kommt es zu einem Ausgleich. 15Es heißt ja in der Schrift:
»Wer viel ⸂gesammelt⸃ hatte, hatte nicht zu viel,
und wer wenig ⸂gesammelt⸃ hatte, hatte nicht zu wenig.«
Titus und seine Begleiter: eine Empfehlung
16Gott aber sei Dank! Er hat Titus einen ebenso großen Eifer für euch ins Herz gelegt ⸂wie uns⸃, 17sodass er unserer Bitte, euch zu besuchen, bereitwillig nachkommt. Eigentlich wäre diese Bitte gar nicht nötig gewesen; ihr liegt Titus so sehr am Herzen, dass er auch aus eigenem Antrieb zu euch gereist wäre.
18Zusammen mit Titus schicken wir noch einen Bruder – einen, der wegen ⸂seiner Mitarbeit am⸃ Evangelium bei allen Gemeinden in hohem Ansehen steht. 19Und nicht nur das: Er ist von den Gemeinden dazu bestimmt worden, uns nach Jerusalem zu begleiten, wenn wir das Geld übergeben und damit dieses Werk der Gnade Gottes zum Abschluss bringen, diesen Dienst, den wir zur Ehre des Herrn und als Zeichen unserer Hilfsbereitschaft tun. 20⸂Mit der Entscheidung, nicht allein zu reisen,⸃ wollen wir jedem Verdacht zuvorkommen; immerhin sind wir im Rahmen dieses Dienstes mit einer beträchtlichen Summe unterwegs. 21Ja, wir sind darauf bedacht, dass alles korrekt zugeht – nicht nur in den Augen des Herrn, sondern auch nach dem Urteil der Menschen.
22Zusammen mit diesen beiden schicken wir noch einen weiteren Bruder zu euch, einen Mitarbeiter von uns. Seine Einsatzbereitschaft konnten wir viele Male und in vielen Situationen erproben, und jetzt ist er noch viel eifriger als sonst, weil er volles Vertrauen zu euch hat.
23Wenn Fragen zu Titus gestellt werden: Er ist mein Gefährte und mein Mitarbeiter, der sich für euch einsetzt. Und was unsere ⸂beiden anderen⸃ Brüder betrifft: Sie sind Abgesandte der Gemeinden, Menschen, in deren Leben die Herrlichkeit von Christus sichtbar wird. 24Nun ist es an euch, ihnen eure Liebe zu beweisen und damit ihnen selbst und den Gemeinden zu zeigen, dass wir euch zu Recht gelobt haben.