Das Gebet Manasses, des Königs von Juda, als er in Babel gefangen war (zu 2. Chr 33,12)
1Herr, Allmächtiger, Gott unsrer Väter,
Abrahams, Isaaks und Jakobs, und ihrer gerechten Nachkommen,
2der du Himmel und Erde
und alles, was darinnen ist, gemacht hast
3und hast das Meer gebunden durch dein Gebot
und hast die Tiefe verschlossen und versiegelt
4durch deinen furchterregenden und herrlichen Namen,
dass jedermann vor dir erschrecken
und sich vor deiner großen Macht fürchten muss!
5Denn nicht zu ertragen ist dein Zorn,
mit dem du die Sünder bedrohst.
6Aber die Barmherzigkeit, die du verheißt,
ist unermesslich
und unausforschlich.
7Denn du bist der Herr,
der Allerhöchste über dem ganzen Erdkreis,
von großer Geduld und sehr gnädig,
und du bestrafst die Menschen nicht gern.
Du, Herr, hast nach deiner großen Güte
Buße zur Vergebung der Sünden verheißen.
8Du hast aber, Herr, du Gott der Gerechten,
die Buße nicht bestimmt den Gerechten,
Abraham, Isaak und Jakob,
die nicht an dir gesündigt haben.
9Ich aber habe gesündigt,
und meine Sünden sind zahlreicher als der Sand am Meer,
und ich gehe gekrümmt in schweren, eisernen Banden
und finde keine Ruhe,
10weil ich deinen Zorn erweckt
und viel Böses vor dir damit getan habe,
dass ich solche gräulichen Götzenbilder aufgestellt
und so viele Ärgernisse angerichtet habe.
11Nun aber beuge ich die Knie meines Herzens
und bitte dich, Herr, um Gnade.
12Ach Herr, ich habe gesündigt, ja, ich habe gesündigt
und erkenne meine Missetat.
13Ich bitte und flehe: Vergib mir,
Herr, vergib mir!
14Lass mich nicht in meinen Sünden verderben
und lass die Strafe nicht auf mir bleiben;
15sondern du wollest mir Unwürdigem helfen
nach deiner großen Barmherzigkeit;
so will ich mein Leben lang dich loben.
16Denn dich lobt das ganze Himmelsheer,
ja, dich soll man preisen immer und ewig.
Amen.