Bekenntnis zum lebendigen Gott Israels
1Du aber, unser Gott, bist gütig, treu und geduldig. Du regierst die Welt voller Erbarmen. 2Selbst wenn wir uns gegen dich vergehen, bleiben wir dein Eigentum, weil wir deine göttliche Macht anerkennen. Wir werden uns aber nicht gegen dich vergehen, weil wir uns vor Augen halten, dass wir dir gehören. 3Denn dich zu kennen bedeutet vollkommen sein, und deine Macht zu kennen führt zu unvergänglichem Leben.
4Uns haben die verwerflichen Erfindungen der Menschen nicht in die Irre geführt; die bunt bemalten Bilder, diese sinnlosen Machwerke von Künstlerhand, haben uns nicht beeindruckt. 5Nur Menschen ohne Verstand lassen sich durch den schönen Schein verführen und fühlen sich zu dem toten Bild eines toten Götzen hingezogen. 6Wer solche Bilder herstellt, wer sie bewundert, wer sie anbetet – sie alle sind gleicherweise in das Böse verliebt und verdienen es, dass ihre Hoffnungen enttäuscht werden.
Der Töpfer und sein Götzenbild aus Ton
7Der Töpfer knetet in mühevoller Arbeit den weichen Ton und formt daraus Gefäße für den täglichen Gebrauch. Aus derselben Masse macht er ein Gefäß, das reinlichen Zwecken, und eines, das unappetitlichen Zwecken dient. Er entscheidet, wofür jedes einzelne Gefäß bestimmt ist.
8In verwerflicher Mühe aber formt er aus demselben Ton einen nichtigen Götzen. Er bedenkt nicht, dass er selbst erst vor Kurzem aus Erde entstanden ist und dass er in Kürze, wenn die ihm geliehene Seele zurückgefordert wird, wieder zur Erde zurückkehren muss, von der er genommen ist. 9Es kümmert ihn nicht, dass sein Leben so kurz ist und er bald sterben muss. Er ist nur darauf aus, mit dem Gold- und Silberschmied zu wetteifern und es dem Bronzegießer gleichzutun. Er meint, es bringe ihm Ehre, wenn er die Werke großer Künstler imitiert.
10Er hängt sein Herz an Staub und Asche; der Lohn, auf den er hofft, ist wertloser als Erde, sein Leben hat nicht mehr Wert als Ton. 11Denn er kennt den großen Meister nicht, der ihn selbst geformt hat, der ihm eine tätige Seele eingehaucht hat und den Leben schaffenden Geist. 12Er denkt, unser Leben sei ein festliches Spiel, bei dem man gute Gewinne macht. Sein Grundsatz ist: Man muss aus allem Profit schlagen, auch aus dem Bösen.
Abschluss und Überleitung
13Ein solcher Töpfer weiß besser als irgendein anderer, dass er Unrecht tut, wenn er aus demselben irdischen Stoff sowohl zerbrechliche Gefäße als auch Götterbilder herstellt.
14Die Feinde aber, Herr, die dein Volk unterdrückten, waren in höchstem Maße töricht und bewiesen noch weniger Verstand als ein kleines Kind. 15Denn sie verehrten auch noch die Götzen aller anderen Völker als Götter – diese Götzen, die ihre Augen nicht zum Sehen brauchen können und ihre Ohren nicht zum Hören, ihre Nasenlöcher nicht zum Luftholen, ihre Finger nicht zum Greifen und ihre Füße nicht zum Gehen. 16Sie sind Machwerke von Menschen; jemand, der das Leben selbst nur geborgt hat, hat sie geformt.
Kein Mensch ist fähig, einen Gott zu bilden, der auch nur ihm selber gleicht. 17Weil er dem Tod verfallen ist, kann er in seiner Verblendung auch nur Totes erschaffen. Er ist dem, was er anbetet, in Wirklichkeit weit überlegen; denn er lebt doch eine Zeit lang, die Götzenbilder aber bleiben für immer tot.
18Die Feinde deines Volkes, Herr, verehren sogar die verächtlichsten Tiere als Götter, die noch dümmer sind als alle anderen. 19Nicht einmal schön sind diese Tiere, sodass man sich – wie bei anderen – an ihrem Anblick ergötzen könnte. Ganz abgesehen davon, dass diese Tiere dein Wohlgefallen und deinen Segen verscherzt haben, weil sie so vergötzt werden.