Verschiedene Ratschläge
1Tu nichts Böses, dann wird dir nichts Böses geschehen. 2Trenn dich vom Unrecht, dann wird es dir fernbleiben. 3Säe kein Unrecht aus, mein Sohn, sonst wächst in den Furchen eine siebenmal schlimmere Ernte.
4Bitte Gott nicht um eine führende Stellung und den König nicht um einen Ministersessel! 5Stell dich vor Gott nicht als gerecht hin und spiele vor dem König nicht den Weisen.
6Wünsche dir nicht, Richter zu werden! Es könnte dir die Kraft fehlen, dem Unrecht die Stirn zu bieten. Womöglich lässt du dich von einem Mächtigen beeinflussen und verfängst dich selbst in den Schlingen des Unrechts.
7Schädige nicht das Wohl der Stadt, sonst bringst du dich bei deinen Mitbürgern in Verruf.
8Meine nicht, dieselbe Verfehlung ein zweites Mal ungestraft begehen zu können. Schon für das erste Mal wird dich Gott zur Rechenschaft ziehen!
9Rede dir nicht ein: »Gott, der Höchste, wird mir die vielen Opfergaben anrechnen, die ich ihm bringe.«
10Lass dir viel Zeit zum Beten; aber beeil dich, den Armen zu helfen!
11Mach dich nicht lustig über jemand, der verzweifelt ist! Denk an Gott, der Menschen erniedrigen und erhöhen kann!
12Verbreite keine Lügen über deine Verwandten und Freunde. 13Du sollst überhaupt nicht lügen; wenn du dich daran gewöhnst, hat das schlimme Folgen.
14Rede kein dummes Zeug in der Versammlung erfahrener Männer! Und wenn du betest, sag nicht alles zweimal!
15Drück dich nicht vor der Feldarbeit oder anderer harter Arbeit; Gott, der Höchste, hat sie uns zugeteilt.
16Schließ dich nicht einem Haufen schlechter Menschen an; denk daran, dass Gottes Strafe nicht auf sich warten lässt!
17Gib allem Hochmut den Abschied; denn was den Menschen erwartet, ist Verwesung.
Rechtes Verhalten in Haus und Familie
18Tausch einen Freund nicht gegen Geld ein und einen treuen Bruder nicht einmal gegen feinstes Gold!
19Wenn du eine kluge und tüchtige Frau heiraten kannst, dann zögere nicht; ihre Liebenswürdigkeit ist mehr wert als Gold.
20Einen Sklaven, der treu für dich arbeitet, oder einen Lohnarbeiter, der sich willig für dich einsetzt, darfst du nicht schlecht behandeln. 21Einem verständigen Sklaven begegne mit Liebe; weigere dich nicht, ihn freizulassen!
22Wenn du Vieh besitzt, kümmere dich selbst darum; und wenn es dir Nutzen bringt, dann verkauf es nicht!
23Hast du Söhne? Kümmere dich um ihre Erziehung und treib ihnen von klein auf den Starrsinn aus! 24Hast du Töchter? Pass gut auf sie auf; geh nicht zu freundlich und nachsichtig mit ihnen um! 25Wenn du eine Tochter verheiratet hast, dann hast du ein großes Werk vollbracht. Aber gib sie nur einem vernünftigen Mann!
26Wenn du eine Frau geheiratet hast, die nach deinem Herzen ist, dann schick sie nicht fort! Aber einer, die kein Vertrauen verdient, schenke auch keins!
27Ehre deinen Vater von ganzem Herzen und vergiss nicht, welche Schmerzen deine Mutter deinetwegen ausgestanden hat. 28Denk daran, dass du deinen Eltern das Leben verdankst! Wie könntest du ihnen jemals vergelten, was sie für dich getan haben?
Pflichten gegenüber Gott und den Mitmenschen
29Ehre den Herrn mit ganzem Herzen und bring seinen Priestern Achtung entgegen! 30Liebe deinen Schöpfer mit aller deiner Kraft und lass seine Diener nie im Stich! 31Nimm den Herrn ernst und ehre den Priester! Gib ihm, was ihm zusteht, so wie es dir befohlen ist: die ersten Früchte des Feldes und der Bäume, die Wiedergutmachungsopfer, die Vorderkeulen der Opfertiere, den Anteil an allen Gaben, die Gott geweiht werden, und den zehnten Teil deiner Erträge.
32Hilf den Armen; Gott wird dich dafür reichlich segnen. 33Allen Lebenden gegenüber sei freigebig und auch den Toten erweise die schuldige Liebe! 34Wende dich von den Trauernden nicht ab, sondern weine mit ihnen! 35Versäume nicht, die Kranken zu besuchen; sie werden dich dafür lieben. 36Denk an dein Ende bei allem, was du tust; dann wirst du nie etwas Unrechtes tun.