Ein Danklied auf den rettenden Gott
1Ich danke dir, Herr, du König;
ich preise dich, Gott, mein Retter!
Deinen Namen will ich rühmen,
2denn du bist mein Beschützer und Helfer.
Du hast mich vor dem Grab bewahrt,
mich aus der gefährlichen Schlinge befreit,
die Verleumder und Lügner mir ausgelegt hatten.
Du warst mein Beistand gegen meine Feinde.
3Weil dein Erbarmen so groß ist
und dein Name dafür bürgt,
hast du geholfen und mich gerettet
vor dem wütenden Hass meiner Gegner,
aus den Händen der Mordgesellen,
aus vielen Nöten, die mich bedrängten,
4aus erstickender Hitze, die mich umringte,
aus Feuern, die ich nicht gelegt hatte,
5aus den tiefsten Tiefen der Totenwelt,
vor Lügenworten und Verleumdung,
6vor den Pfeilen einer boshaften Zunge.
Mein Leben war dem Ende ganz nah,
ich stand schon mit einem Fuß im Grab.
7Von allen Seiten umringten mich Feinde
und niemand war da, der mir helfen konnte.
Ich blickte mich um nach Beistand von Menschen,
doch weit und breit war keiner zu sehen.
8Da dachte ich an dein Erbarmen, Herr,
an deine Taten seit uralter Zeit:
Du rettest alle, die auf dich hoffen,
und befreist sie aus der Macht ihrer Feinde.
9Da schrie ich zu dir hinauf um Hilfe
und bat dich um Rettung vom sicheren Tod.
10Ich betete: »Herr, du bist mein Vater,
du bist mächtig und kannst mich retten.
Überhebliche Feinde bedrängen mich,
ich bin ohne Hilfe; verlass mich nicht!
11Ich werde nicht aufhören, dir zu danken
und deinen Namen mit Liedern zu preisen.«
Du hast meinen Hilferuf gehört,
12mich vom Rand des Grabes zurückgeholt
und der Zeit des Unglücks ein Ende gemacht.
Darum danke ich dir und preise dich, Herr,
und rühme deinen Namen!
Bekenntnis zur Weisheit und Aufruf, sie zu erwerben
13Als ich jung war und noch nicht angefangen hatte, in der Welt umherzureisen, betete ich schon ausdrücklich um Weisheit. 14Ich stand vor dem Tempel und fragte nach ihr, und ich werde bis zum Ende nach ihr streben. 15Von ihren ersten Blüten in meinem Leben bis zum Reifen ihrer Früchte war sie meine ganze Freude.
Meine Füße waren immer auf dem geraden Weg; denn von Jugend auf folgte ich ihrer Spur. 16Ich brachte ihr nur ein klein wenig Aufmerksamkeit entgegen und schon wurde sie mir zuteil und brachte mir umfassendes Wissen. 17Durch sie bin ich Schritt für Schritt weitergekommen. Darum preise ich den, der mir zur Weisheit verholfen hat.
18Ich war entschlossen, ihre Lehren in die Tat umzusetzen und das Gute zu tun. Und ich habe es nicht zu bereuen! 19Ich habe tüchtig um sie kämpfen müssen; mit dem Befolgen des Gesetzes nahm ich es sehr genau. Oft genug musste ich im Gebet traurig bekennen, wie weit ich noch von ihr entfernt war. 20Aber ich richtete alle meine Gedanken auf sie; und ich fand sie, als ich mich von Verfehlungen fernhielt.
Von Anfang an gab sie mir Einsicht, deshalb werde ich sie nie verlassen. 21All mein Wünschen und Sehnen galt ihr, darum habe ich in ihr einen herrlichen Besitz erworben. 22Der Herr hat mir zum Lohn für meine Mühen die Gabe der Rede geschenkt; mit dieser Gabe will ich ihn preisen.
23Ihr alle, die ihr unwissend seid, kommt zu mir, lernt in meiner Schule! 24Warum redet ihr ständig von eurer mangelnden Bildung und von eurem Wissensdurst? 25Ich kann euch nur sagen: Weise zu werden kostet kein Geld. 26Nehmt die Mühe auf euch und seid bereit zu lernen; die Weisheit ist euch ganz nahe! 27Überzeugt euch selbst, wie wenig Mühe ich mir geben musste, um so große Befriedigung zu finden! 28Selbst wenn ihr eine Menge Silber für die Weisheit hingeben müsstet, sie würde euch eine ebenso große Menge Gold einbringen.
29Freut euch über die Güte des Herrn und schämt euch nicht, ihm öffentlich dafür zu danken. 30Erfüllt eure Aufgabe, ehe eure Zeit abgelaufen ist! Dann wird er euch zu seiner Zeit dafür belohnen.