Gebet eines unschuldig Verfolgten
1Ein Gebet Davids.
Herr, ich suche Gerechtigkeit!
Höre meine Klage, nimm meine Bitte an;
von meinen Lippen kommt keine Lüge.
2Dein Urteil wird mich freisprechen,
weil du siehst, dass ich ehrlich und redlich bin.
3Du kennst meine Gedanken.
Heute Nacht wirst du kommen,
du wirst mein Innerstes durchforschen
und nichts finden, was du tadeln müsstest.
Mein Denken ist nicht anders als mein Reden.
4Auch wenn sie es noch so schlimm trieben,
die Menschen rings um mich her,
ich habe mich stets nach deinem Wort gerichtet
und niemals nach dem Vorbild der Verbrecher.
5Ich habe mich an deinen Weg gehalten
und bin nicht einen Schritt davon gewichen.
6Ich wende mich an dich, mein Gott,
ich weiß, dass du mir Antwort gibst.
Hab ein offenes Ohr für mich,
hör meine Worte!
7Erweise mir deine wunderbare Güte!
Du bist der Retter aller, die bei dir Zuflucht suchen
vor denen, die sich gegen dich stellen.
8Bewahre mich,
wie man sein eigenes Auge schützt,
und gib mir Zuflucht unter deinen Flügeln!
9Du siehst meine Feinde, diese Verbrecher;
sie kreisen mich ein,
sie wollen mich vernichten!
10Ihr Herz ist ohne jedes Mitgefühl,
ihr Mund führt vermessene Reden.
11Jetzt umzingeln sie mich;
sie lauern darauf, mich niederzustrecken,
12wie gierige Löwen, zum Sprung bereit,
lüstern auf Beute, um sie zu zerreißen.
13Steh auf, Herr! Stell dich gegen sie!
Zwing sie zu Boden, diese Schurken,
und rette mich mit deinem Schwert!
14Befrei mich von ihnen
mit deiner starken Hand!
Verkürze ihren Anteil am Leben!
Gib ihnen, was sie verdient haben;
es ist bestimmt genug,
um ihren Bauch zu füllen.
Auch ihre Kinder werden davon satt,
es reicht sogar noch für die Enkel.
15Ich bin ohne Schuld, Herr!
Darum darf ich dich sehen.
Wenn ich wach werde,
will ich mich satt sehen an dir!