KÜNFTIGES HEIL UND NEUER BUND
Jeremias Trostschrift (Kapitel 30–31)
1Das Wort des Herrn erging an Jeremia; 2der Herr, der Gott Israels, gab ihm den Auftrag: »Schreib alles, was ich dir gesagt habe, in ein Buch; 3denn die Zeit kommt, in der ich für mein Volk, die Leute aus Israel und aus Juda, alles wieder zum Guten wende. Ich werde sie zurückbringen in das Land, das ich ihren Vorfahren gegeben habe; sie sollen es wieder in Besitz nehmen.«
4Folgendes hat der Herr über Israel und über Juda gesagt; 5aso hat er gesprochen:
Durch Katastrophen hindurch zur Befreiung
5bWir hören Angstschreie, Grauen befällt uns. 6Fragt doch nach, seht euch um: Können Männer Kinder gebären? Warum pressen sie dann die Hände auf den Leib wie Frauen, die in Wehen liegen? Warum sind ihre Gesichter so leichenblass? 7Ja, das wird ein furchtbarer Tag sein, keinem anderen gleich, eine Zeit der Not für die Nachkommen Jakobs – doch sie werden aus dieser Not gerettet werden!
8»Denn es wird zugleich auch der Tag sein«, sagt der Herr, der Herrscher der Welt, »an dem ich das Joch von den Schultern der Nachkommen Jakobs nehmen und zerbrechen werde, ihre Fesseln werde ich zerreißen. Sie sollen nicht mehr Sklaven fremder Herren sein, 9sondern mir dienen, dem Herrn, ihrem Gott, und dem Mann aus der Nachkommenschaft Davids, den ich als König über sie einsetzen werde.
10Ihr Nachkommen Jakobs, habt keine Angst!«, sagt der Herr. »Ihr steht unter meinem Schutz! Ihr Leute von Israel, verliert nicht den Mut! Ich hole euch und eure Kinder heraus aus dem fernen Land, in dem man euch gefangen hält. Ihr werdet zurückkehren in euer Land und dort in Frieden leben, sicher und ungestört. 11Ich, der Herr, bin bei euch, ich helfe euch! Alle Völker, unter die ich euch zerstreut habe, werde ich vernichten, aber niemals euch! Euch strafe ich nur, wie ihr es verdient habt, denn ungestraft kann ich euch nicht lassen!«
Gott selbst wird die Wunden heilen
12Der Herr sagt zur Zionsstadt: »Du bist furchtbar zugerichtet, deine Wunden sind tödlich; 13und niemand tut etwas für dich. Gegen deine eiternden Wunden richtet keine Arznei etwas aus; sie sind nicht mehr zu heilen. 14Alle deine Liebhaber haben dich vergessen und kümmern sich nicht mehr um dich. Denn ich schlug auf dich ein, als wäre ich dein Feind. So hart habe ich dich bestraft wegen deiner zahllosen Vergehen.
15Warum beklagst du dich darüber, dass du so zugerichtet wurdest? Wegen deiner großen Schuld, wegen deiner zahllosen Vergehen musste ich dich so bestrafen! 16Doch alle, die dich gefressen haben wie Raubtiere ihre Beute, werden selbst gefressen werden. Alle deine Feinde werden in die Gefangenschaft geführt, und alle, die dich ausgeraubt und ausgeplündert haben, werden selbst ausgeraubt und ausgeplündert. 17Sie sagen, ich hätte dich verstoßen: ›Das ist Jerusalem, die Stadt, nach der niemand mehr fragt.‹ Darum werde ich dich wiederherstellen!«, sagt der Herr. »Ich werde deine Wunden heilen!«
Wiederaufbau und Erneuerung des Königtums
18Der Herr sagt: »Ich werde mit den Nachkommen Jakobs Erbarmen haben und alles wieder zum Guten wenden. Über den Bergen von Schutt sollen ihre Städte neu erstehen, die Paläste an der alten Stelle wieder aufgebaut werden. 19Mein Volk soll sich wieder freuen können und Danklieder singen. Ich lasse es wieder wachsen an Zahl und nicht mehr abnehmen.
Ich bringe sie so zu Ehren, dass niemand sie mehr verachtet. 20Es wird mit ihnen wieder wie früher sein: Unter meinem Schutz leben sie in Sicherheit; wer sie angreift, den ziehe ich zur Rechenschaft. 21Ihr Herrscher wird wieder einer aus ihrer Mitte sein, einer aus ihrem eigenen Volk. Ich werde ihm erlauben, in meine Nähe zu kommen. Denn wer wollte das tun ohne meine Erlaubnis? Er würde damit sein Leben aufs Spiel setzen!« Das sagt der Herr.
Die Zusage Gottes gilt
22Der Herr sagt: »Ihr sollt von Neuem mein Volk sein und ich will euer Gott sein!«
23Wie ein verheerender Sturm bricht der Zorn des Herrn los und wird alle Schuldigen treffen. 24Er wird nicht aufhören zu wüten, bis alles ausgeführt ist, was der Herr sich vorgenommen hat. Hinterher werdet ihr einsehen, warum alles so kommen musste.