WORTE ÜBER ISRAEL UND JUDA AUS JESAJAS SPÄTERER ZEIT
Unwetter über Samaria
1Weh euch, betrunkene, vom Wein überwältigte Leute von Efraïm! Eure Stadt ist euer ganzer Stolz; wie eine glänzende Krone liegt sie auf der Anhöhe über dem fruchtbaren Tal, prächtig wie die Blumenkränze auf euren Köpfen. Aber wie die welkenden Blumen wird sie fallen! 2Denn der Herr schickt einen Starken und Mächtigen; der wird kommen wie ein Hagelgewitter, wie ein zerstörender Sturm, wie ein Wolkenbruch, dessen Wassermassen alles überfluten. Mit einer Handbewegung reißt er alles zu Boden.
3Dann wird sie von Füßen zertreten, die glänzende Krone der betrunkenen Leute von Efraïm, 4der prächtige Kranz auf der Anhöhe über dem fruchtbaren Tal. Sie wird fallen wie die welkenden Blumen. Es wird ihr ergehen wie einer frühen Feige, die schon vor Beginn der Erntezeit reif geworden ist: Der Erste, der sie entdeckt, pflückt sie und isst sie auf.
5Der Tag kommt, an dem der Herr, der Herrscher der Welt, für die Überlebenden seines Volkes eine prachtvolle Krone sein wird und ein schmückender Kranz. 6Denen, die Recht zu sprechen haben, wird er den richtigen Sinn für das Recht eingeben. Und denen, die den Feind aus der Stadt vertreiben sollen, wird er Mut und Kraft verleihen.
Wer nicht hören will ...
7Sogar die Priester und die Propheten sind betrunken und taumeln! Sie haben so viel Bier und Wein getrunken, dass sie nicht mehr gerade stehen können. Die Propheten taumeln, wenn sie eine Vision haben; und die Priester schwanken, wenn sie ein Gerichtsurteil aussprechen sollen. 8Die Tische, an denen sie ihre Gelage halten, sind voll von dem, was sie erbrochen haben; kein Platz ist sauber geblieben.
9Sie ärgern sich über mich und sagen: »Der will uns belehren? Er will uns beibringen, was Gottes Wille ist? Für wen hält er uns? Sind wir vielleicht kleine Kinder, die eben von der Mutterbrust entwöhnt worden sind? 10Was soll dieses ewige ›La, la – la, la. Ma, ma – ma, ma. Du da, pass auf‹?«
11Weil ihr nicht auf mich hören wollt, wird der Herr Ausländer zu euch schicken, deren Sprache in euren Ohren wie dieses »La-la« klingen wird. Durch sie wird er euch eine Lektion erteilen. 12Er hat zu euch gesagt: »Folgt meinem Rat, dann bekommt ihr Ruhe vor euren Feinden! Schont doch das erschöpfte Volk, dass es sich erholen kann. Ich biete euch Sicherheit!«
Aber ihr wolltet nicht auf ihn hören. 13Darum ist nun dies die Antwort, die ihr vom Herrn zu hören bekommt: »La, la – la, la. Ma, ma – ma, ma. Du da, pass auf!« Bei jedem Schritt werdet ihr stolpern, bis ihr hinfallt und euch die Knochen brecht. Ihr werdet in die Falle laufen und in die Gefangenschaft abgeführt werden.
Gegen die falsche Sicherheit
14Ihr Selbstsicheren, die ihr hier in Jerusalem über das Volk herrscht, hört, was der Herr euch sagen lässt! 15Ihr bildet euch ein, dass euch nichts geschehen kann, weil ihr mit dem Tod und der Totenwelt einen Pakt geschlossen habt. Ihr meint, die Katastrophe werde an euch vorübergehen, weil ihr euch mit Lügen und Betrügereien abgesichert habt.
16Darum sagt der Herr, der mächtige Gott: »Auf dem Zionsberg habe ich ein festes Fundament gelegt, einen harten und kostbaren Eckstein, der allen Anstürmen standhält. Auf ihm steht: ›Wer dem Herrn vertraut, weicht nicht von der Stelle.‹ 17Meine Messschnur ist das Recht und mein Senkblei die Gerechtigkeit.«
Aber eure Lügenburg wird der Hagel zertrümmern und das Wasser euer Versteck fortschwemmen. 18Euer Pakt mit dem Tod und der Totenwelt ist dann null und nichtig. Wenn die Katastrophe wie eine reißende Flut über euch kommt, gibt es für euch keine Rettung mehr. 19Morgen für Morgen braust sie von Neuem heran und auch in der Nacht habt ihr keine Ruhe. Jedes Prophetenwort wird eine neue Schreckensnachricht sein.
20Es wird euch ergehen wie in dem Sprichwort: »Das Bett ist zu kurz, um sich darin zu strecken; die Decke zu schmal, um sich darin einzuwickeln.« 21Wie damals am Berg Perazim und im Tal von Gibeon wird der Herr eingreifen. Was er dann tut, wird euch fremd und unverständlich erscheinen. 22Hört auf, so hochmütig meine Warnung zu verlachen! Sonst werden eure Fesseln nur noch enger. Der Herr, der Herrscher über die ganze Welt, hat mich wissen lassen, dass er entschlossen ist, das Land völlig zu vernichten.
Gottes überlegenes Wissen
23Hört mir gut zu, achtet auf das, was ich euch sage! 24Wenn ein Bauer die Aussaat vorbereitet, pflügt er dann jeden Tag seinen Acker? Zieht er immer wieder dieselben Furchen und hört nicht auf, die Schollen zu ebnen? 25Nicht wahr, wenn er sie geebnet hat, streut er Schwarzkümmel und Kreuzkümmel aus, sät Weizen, Hirse und Gerste auf sein Feld und Dinkel an die Ränder. 26Sein Wissen hat er von Gott, der ihn unterwiesen hat, wie er vorgehen soll.
27Den Schwarzkümmel drischt er nicht mit dem Dreschschlitten aus, er fährt auch nicht mit einem Wagenrad über den Kreuzkümmel. Nein, beide klopft er mit dem Stock aus. 28Das Brotgetreide drischt er nicht endlos, sonst wird es ja zerquetscht. Wenn er den Erntewagen mit den Zugtieren in Bewegung setzt, gibt er acht, dass das Korn nicht platt gequetscht wird. 29Auch dieses Wissen hat er vom Herrn, dem Herrscher der Welt. Gottes Pläne sind zum Staunen, und er weiß genau, wie er sie zum Ziel führt.