Ein Bußlied und Gottes Antwort darauf
1»Kommt,
wir kehren um zum Herrn!
Hat er uns zerrissen,
wird er uns auch wieder heilen.
Hat er uns Wunden geschlagen,
wird er sie auch verbinden.
2Zwei, drei Tage lässt er uns leiden,
dann gibt er uns neues Leben.
3Kommt,
lasst uns alles daransetzen,
ihn und seine Wege zu erkennen!
So gewiss der Nacht ein Morgen folgt,
so gewiss zu seiner Zeit der Regen fällt,
der das ausgedörrte Land durchfeuchtet,
so gewiss kommt Er, um uns zu helfen!«
4Der Herr antwortet: »Was soll ich nur mit dir tun, Efraïm, und was mit dir, Juda? Eure Treue zu mir ist so flüchtig wie ein Morgennebel, sie vergeht so rasch wie der Tau vor der Sonne. 5Darum habe ich wieder und wieder durch meine Propheten zugeschlagen und euch durch meine Gerichtsworte den Tod gebracht.
Was ich von euch verlange, ist klar wie der helle Tag: 6Treue will ich von euch und nicht, dass ihr mir Tiere schlachtet! Ihr sollt mir nicht Brandopfer bringen, sondern erkennen, wer ich bin und was mir gefällt.«
Das Verbrechen regiert im Land
7Der Herr sagt: »Bei der Stadt Adam haben sie meinen Bund gebrochen; dort sind sie mir untreu geworden. 8Gilead ist eine Stadt voller Verbrecher, Blutspuren überall! 9An der Straße nach Sichem liegen Priester auf der Lauer wie eine Räuberbande; sie morden, sie begehen Verbrechen.
10Entsetzliche Dinge sah ich in Israel: Die Leute von Efraïm laufen fremden Göttern nach und beschmutzen sich damit. 11Aber auch auf dich, Juda, wartet eine schreckliche Ernte, bevor ich für mein Volk alles wieder zum Guten wende.