1Überlege, bevor du Gott etwas sagst. Sprich nicht alle Gedanken aus, die dir kommen. Denn Gott ist im Himmel und du bist auf der Erde; darum rede nicht mehr als nötig. 2Es heißt doch: »Je mehr Pläne du im Kopf hast, desto schlimmer träumst du. Und je mehr Worte du machst, desto mehr Unsinn redest du.«
3Wenn du Gott etwas versprochen hast, dann erfülle dein Gelübde so schnell wie möglich. Leichtfertige Leute, die ihr Versprechen nicht halten, kann Gott nicht ausstehen. 4Keine Versprechungen machen ist besser als etwas versprechen und es dann nicht halten.
5Sieh dich vor, dass du nichts Unrechtes sagst. Hast du es doch getan, so behaupte nicht vor dem Priester, es sei dir nur so herausgerutscht. Oder willst du, dass Gott zornig auf dich wird und deine Arbeit misslingen lässt? 6Viel Träumen führt zu viel Sinnlosigkeit, viele Worte auch. Darum nimm Gott ernst!
Die Ausbeuter sind sich einig
7Wundere dich nicht, wenn du siehst, wie man die Armen auf dem Land unterdrückt und ihnen gerechtes Urteil verweigert. Denn ein Mächtiger deckt den anderen und beide deckt einer, der noch mächtiger ist. 8Es wäre besser, wenn der König selbst sich um die Verhältnisse auf dem Land kümmern würde.
Reichtum, der kein Glück bringt
9Wer am Geld hängt, bekommt nie genug davon. Wer Reichtum liebt, will immer noch mehr. Auch hier gilt: Alles vergeblich! 10Je reicher jemand wird, desto mehr Leute wollen von seinem Reichtum leben. Welchen Nutzen hat er am Ende davon? Nur das Nachsehen. 11Wer hart arbeitet, schläft gut, ob er viel oder wenig gegessen hat. Der reiche Faulenzer dagegen wälzt sich schlaflos im Bett, weil ihn der Magen drückt.
12Noch eine böse Sache habe ich beobachtet: dass einer, der seinen Reichtum ängstlich hütet, dennoch ins Elend gerät. 13Ein einziges schlechtes Geschäft und schon ist alles verloren! Wenn der Mann einen Sohn hat, kann er ihm nichts mehr vererben. 14Und überhaupt: Nackt, wie der Mensch auf die Welt gekommen ist, muss er wieder von ihr gehen. Von allem, was er hier angehäuft hat, kann er nicht einmal eine Handvoll mitnehmen. 15Das ist doch eine ganz üble Sache: Der Mensch muss gehen, wie er gekommen ist; für nichts und wieder nichts hat er sich abgeplagt. 16Sein Leben lang hat er sich nichts gegönnt und sich mit Ärger, Sorgen und Krankheit herumgeschlagen.
Dankbar genießen
17Ich bin zu der Erkenntnis gekommen, dass wir Menschen in dem kurzen Leben, das Gott uns zugemessen hat, nichts Besseres tun können als essen und trinken und es uns wohl sein lassen bei aller Mühe, die wir haben. So hat Gott es für uns bestimmt. 18Wenn Gott einen Menschen reich und wohlhabend werden lässt und ihm erlaubt, seinen Teil davon zu genießen und sich am Ertrag seiner Mühe zu freuen, dann ist das ein Gottesgeschenk! 19Die Freude lässt ihn nicht mehr daran denken, wie kurz sein Leben ist.