Atalja versucht, das Königshaus Davids auszurotten
1Als Atalja, die Mutter von Ahasja, erfuhr, dass ihr Sohn tot war, ließ sie alle Angehörigen der königlichen Familie umbringen. 2Aber Joscheba, die Tochter von König Joram und Schwester von Ahasja, holte heimlich Ahasjas kleinen Sohn Joasch samt seiner Amme aus der Mitte der Prinzen, die in ihren Betten getötet werden sollten. Sie versteckte ihn vor Atalja, sodass er am Leben blieb. 3Sechs Jahre lang hielt sie ihn im Bereich des Tempels verborgen, solange Atalja das Land regierte.
Aufstand gegen Atalja und Wiederherstellung des Königtums der Davidsnachkommen
4Im siebten Jahr ließ der Priester Jojada die Offiziere der königlichen Leibgarde und der Palastwache zu sich in den Tempel kommen. Dort schloss er mit ihnen einen Pakt. Er ließ sie Treue schwören und zeigte ihnen den Sohn des Königs.
5Dann gab er ihnen folgende Anweisungen: »Ein Drittel eurer Leute, die am nächsten Sabbat den Dienst antreten, bewacht den Königspalast, 6das zweite Drittel das Tor Sur und das letzte Drittel das Tor hinter dem Haus der Palastwache. Mit diesen drei Gruppen sollt ihr verhindern, dass jemand in den Tempelbereich eindringt. 7Die zwei Abteilungen eurer Leute aber, die am Sabbat ihren Dienst gerade beenden, sollen im Tempelbereich bleiben und den König beschützen. 8Sie sollen mit der Waffe in der Hand einen Kreis um ihn bilden und ihn auf Schritt und Tritt begleiten. Wer in den Kreis einzudringen versucht, wird getötet!«
9Die Offiziere befolgten genau die Anweisungen Jojadas. Jeder rief seine Leute zusammen: die Männer, die am Sabbat den Dienst begannen, und die, die ihn beendeten. Mit ihnen kamen sie zu Jojada. 10Der Priester übergab den Offizieren die Speere und Schilde, die noch von König David stammten und sich jetzt im Tempelbereich befanden. 11Jeder der Männer bekam seine Waffe in die Hand, dann stellten sie sich vor dem Tempelhaus auf, im Halbkreis von der südlichen Ecke über den Brandopferaltar bis zur nördlichen Ecke, um den König nach allen Seiten abzusichern.
12Darauf führte Jojada den Sohn des Königs heraus, um ihn zum König zu machen. Er setzte ihm die Krone auf und überreichte ihm die Krönungsurkunde. Dann wurde er gesalbt und alle klatschten in die Hände und riefen: »Hoch lebe der König!«
13Als Atalja die Jubelrufe der Palastwache und des Volkes hörte, begab sie sich zu der Menge am Tempel des Herrn. 14Da sah sie den neu gekrönten König auf dem Platz stehen, wo nach altem Brauch der König zu stehen pflegt. Er war umgeben von den Offizieren und den Trompetern. Die Männer von Juda jubelten vor Freude und die Trompeten schmetterten.
Atalja zerriss ihr Gewand und schrie: »Verrat! Verschwörung!« 15Der Priester Jojada aber wollte nicht, dass man sie im Bereich des Tempels tötete. Darum befahl er den Offizieren der Leibgarde: »Führt sie zwischen den Reihen eurer Leute hinaus! Wer ihr folgt, wird mit dem Schwert getötet!« 16Sie ergriffen Atalja und brachten sie über den Pferdeeingang in den Palastbezirk. Dort wurde sie hingerichtet.
17Jojada ließ den König und das Volk von Juda einen Bund mit dem Herrn schließen. Sie verpflichteten sich, wieder zum Volk des Herrn zu werden. Ebenso ließ er den König und das Volk untereinander einen Bund schließen. 18Darauf zogen alle Männer von Juda zum Tempel des Gottes Baal und rissen ihn nieder. Sie zertrümmerten die Altäre und die Götterbilder und erschlugen Mattan, den Priester Baals, dort vor den Altären.
Nachdem Jojada zum Schutz des Tempels Wachen aufgestellt hatte, 19rief er alle zusammen, die Offiziere, die Leute der Leibgarde und der Palastwache und die Männer von Juda. Zusammen mit ihnen geleitete er den König vom Tempel durch das Tor der Palastwache zum Palast hinab. Dort nahm der König auf seinem Thron Platz. 20Alle Männer Judas freuten sich, die Bewohner der Stadt aber blieben ruhig. Atalja war im Palast mit dem Schwert getötet worden.