Warnung vor Sünden und Selbstüberschätzung: 7,1–17
1Tu nichts Böses, so wird auch dich nichts Böses treffen! / 2Bleib dem Unrecht fern, so wird es auch dich meiden!
3Sohn, säe nicht in Furchen des Unrechts / und du wirst es nicht siebenfach ernten!
4Begehre nicht vom Herrn eine hohe Stellung / und auch nicht vom König einen Ehrensitz!
5Halte dich nicht für gerecht vor dem Herrn / und vor einem König stelle deine Weisheit nicht zur Schau!
6Begehr nicht, Richter zu werden, / du wirst nicht stark genug sein, Ungerechtigkeiten zu beseitigen!
Dann brauchst du nicht Scheu zu haben vor dem Angesicht eines Mächtigen / und wirst mit deiner Rechtschaffenheit keinen Anstoß geben.
7Verfehle dich nicht gegen die Volksmenge einer Stadt, / unterwirf dich nicht der Masse!
8Verstrick dich nicht zweimal in eine Sünde, / denn schon beim ersten Mal wirst du nicht ungestraft bleiben!
9Sag nicht: Auf die Menge meiner Gaben wird er sehen, / und wenn ich dem höchsten Gott opfere, wird er es gnädig annehmen!
10Sei nicht kleinmütig bei deinem Gebet / und unterlasse es nicht, Liebestaten zu erweisen!
11Verlache nicht einen Menschen, dessen Seele verbittert ist, / denn es gibt einen, der erniedrigt und der erhöht!
12Ziehe nicht eine Furche der Lüge über deinen Bruder, / auch einem Freund tu Ähnliches nicht an!
13Jede Lüge missfalle dir, / denn das Verharren in ihr führt nicht zum Guten!
14Schwatze nicht in der Menge der Ältesten / und wiederhole nicht Worte bei deinem Gebet!
15Hasse nicht anstrengende Arbeit, / auch nicht den Ackerbau, der vom Höchsten begründet worden ist!
16Rechne dich selbst nicht zur Menge der Sünder! / Bedenke, dass der Zorn nicht säumen wird!
17Demütige dich zutiefst, / denn die Vergeltung für einen Gottlosen ist Feuer und Wurm!
Verhalten im engsten persönlichen Umfeld: 7,18–28
18Tausche keinen Freund für Geld, / schon gar nicht einen leiblichen Bruder für Gold aus Ofir!
19Verachte nicht eine weise und gute Frau, / denn ihre Liebenswürdigkeit ist mehr wert als Gold!
20Behandle einen Sklaven nicht schlecht, der wirklich arbeitet, / auch nicht einen Lohnarbeiter, der sich ganz einsetzt!
21Einen verständigen Sklaven sollst du lieben. / Verweigere ihm die Freilassung nicht!
22Hast du Viehbestand? Achte auf ihn, / und wenn er dir nützlich ist, soll er bei dir verbleiben!
23Hast du Kinder? Erziehe sie! / Beuge ihren Nacken von Jugend an!
24Hast du Töchter? Gib Acht auf ihren Leib! / Zeig ihnen kein zu freundliches Gesicht!
25Gib eine Tochter aus dem Haus und du hast ein großes Werk vollbracht / und gib sie einem verständigen Mann!
26Hast du eine Frau, die dir entspricht? Verstoße sie nicht! / Einer Verhassten vertraue nicht!
27Mit ganzem Herzen ehre deinen Vater / und vergiss nicht der Mutter Wehen!
28Erinnere dich, dass du durch sie geworden bist! / Wie wirst du ihnen zurückgeben, was sie dir gegeben haben?
Religiöse und soziale Pflichten: 7,29–36
29Mit deiner ganzen Seele achte den Herrn! / Bewundere seine Priester!
30Mit ganzer Kraft liebe den, der dich geschaffen hat! / Und seine Diener lass nicht im Stich!
31Fürchte den Herrn und ehre den Priester! / Gib ihm den Anteil, wie es dir geboten ist:
ein Erstlingsopfer, ein Schuldopfer und eine Gabe von Schulterstücken, / ein Opfer der Heiligung und ein Erstlingsopfer von Heiligem.
32Auch dem Armen streck deine Hand entgegen, / damit dein Segen vollkommen werde!
33Die Gunst einer Gabe werde jedem Lebenden zuteil, / auch einem Toten verweigere nicht eine Gunst!
34Entzieh dich nicht den Weinenden, / mit den Trauernden trauere!
35Zögere nicht, einen Kranken zu besuchen, / denn dafür wirst du geliebt!
36Bei all deinen Worten bedenke dein Ende / und du wirst in Ewigkeit nicht sündigen!