Sirach 5
1Verlass dich nicht auf deinen Reichtum / und sag nicht: Mir genügt er!
2Folge nicht deiner Seele und deiner Kraft, / um nach den Begierden deines Herzens zu leben!
3Sag nicht: Wer wird Macht über mich haben? / Denn der Herr wird gewiss Vergeltung üben.
4Sag nicht: Ich habe gesündigt und was ist mir geschehen? / Denn der Herr ist langmütig.
5Sei dir der Vergebung nicht zu sicher, / wenn du Sünde auf Sünde häufst!
6Sag nicht: Sein Mitleid ist groß, / die Menge meiner Sünden wird er verzeihen.
Denn Erbarmen und Zorn sind bei ihm; / auf den Sündern ruht sein Grimm.
7Zögere nicht, dich zum Herrn zu bekehren, / und verschieb es nicht Tag für Tag!
Denn plötzlich wird der Zorn des Herrn hervorbrechen / und zur Zeit der Vergeltung wirst du zugrunde gehen.
8Verlass dich nicht auf ungerechte Reichtümer, / denn sie werden dir am Tag des Unglücks nichts nützen!
Verantwortete Rede: 5,9–6,4
9Worfle nicht bei jedem Wind / und geh nicht auf jedem Pfad! / So macht es der doppelzüngige Sünder.
10Sei fest in deiner Überzeugung / und nur eines sei dein Wort!
11Sei schnell in deinem Hören / und erhebe mit Bedacht deine Stimme zur Antwort!
12Wenn du Einsicht hast, antworte dem Nächsten, / wenn aber nicht, sei deine Hand auf deinem Mund!
13Ehre und Verachtung liegen im Geschwätz; / die Zunge des Menschen bringt ihn zu Fall.
14Du sollst nicht Einflüsterer genannt werden / und sei nicht hinterhältig mit deiner Zunge!
Denn den Dieb trifft Schande / und schlimmes Urteil den Doppelzüngigen.
15Im Großen wie im Kleinen verfehle dich nicht!
Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, vollständig durchgesehene und überarbeitete Ausgabe. © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart