1Die Weisheit eines Demütigen wird sein Haupt erhöhen, / sie wird ihn unter Großen einen Sitz einnehmen lassen.
2Lobe keinen Mann wegen seiner Schönheit / und verabscheue keinen Menschen wegen seines Aussehens!
3Klein unter den fliegenden Lebewesen ist die Biene, / doch der Ursprung von Süßem ist ihr Ertrag.
4Prahle nicht mit dem Tragen von Gewändern! / Und am Ehrentag überhebe dich nicht!
Denn wunderbar sind die Taten des Herrn / und verborgen seine Taten den Menschen.
5Viele Tyrannen saßen auf dem Boden, / aber der, an den niemand dachte, trug die Krone.
6Viele Machthaber wurden sehr verächtlich behandelt / und Angesehene wurden in die Hände Fremder ausgeliefert.
7Bevor du geprüft hast, tadle nicht! / Denk zuerst nach und dann weise zurecht!
8Vor dem Hören antworte nicht! / Während einer Rede sprich nicht dazwischen!
9Über eine Sache, von der du keinen Nutzen hast, streite nicht! / Beteilige dich nicht an einer Entscheidung der Sünder!
Der Ausgang des Tuns als Werk des Herrn: 11,10–28
10Kind, du sollst nicht zu viele Geschäfte betreiben! / Wenn du sie vermehrst, wirst du nicht ungestraft bleiben,
und wenn du sie verfolgst, wirst du nichts erreichen; / du entkommst ihnen nicht, auch wenn du fliehst.
11Es gibt einen, der sich plagt, müht und hastet, / dennoch bleibt er umso mehr zurück.
12Es gibt einen Unbeholfenen, der um Beistand bittet, / einen, dem die Kraft fehlt und der überreich an Armut ist,
aber die Augen des Herrn sehen ihn gütig an / und er richtet ihn auf aus seiner Niedrigkeit,
13er richtet seinen Kopf auf / und viele staunen über ihn.
14Gutes und Schlechtes, Leben und Tod, / Armut und Reichtum kommen vom Herrn.
15Weisheit, Einsicht und Kenntnis des Gesetzes kommen vom Herrn, / Liebe und die Wege guter Taten kommen von ihm.
16Irrtum und Finsternis sind mit Sündern zusammen erschaffen worden, / aber mit denen, die auf Böses stolz sind, wird das Böse alt.
17Eine Gabe des Herrn bleibt den Frommen / und sein Wohlgefallen wird in Ewigkeit zum Gelingen führen.
18Einer ist reich aufgrund seiner Umsicht und seines Geizes / und dies ist Anteil seines Lohnes.
19Während er sagt: Ich habe Ruhe gefunden, / nun werde ich von meinen Gütern essen,
weiß er nicht, wie viel Zeit noch verstreichen wird, / und er wird sie anderen hinterlassen und sterben.
20Steh zu deiner Verpflichtung und halte dich an sie / und bei deinem Tun werde alt!
21Wundere dich nicht über die Taten eines Sünders! / Vertrau doch dem Herrn und bleib bei deinem Bemühen!
Denn leicht ist es in den Augen des Herrn, / einen Armen schnell und unvermutet reich zu machen.
22Der Segen des Herrn wird zum Lohn des Frommen / und in kurzer Zeit blüht sein Segen wieder.
23Sag nicht: Was ist mein Vorteil / und was werde ich an guten Dingen von jetzt an haben?
24Sag nicht: Ich habe genug / und was wird mir von jetzt an noch schaden?
25An einem Tag voll guter Dinge vergisst man Schlechtes, / aber an einem Tag voll schlechter Dinge wird man sich nicht an das Gute erinnern.
26Denn in der Gegenwart des Herrn am Tag des Endes ist es leicht, / dem Menschen nach seinen Wegen zu vergelten.
27Gegenwärtiges Leiden lässt Wohlleben vergessen / und das Ende des Menschen macht seine Taten offenbar.
28Preise niemanden glücklich vor seinem Ende / und an seinen Kindern wird ein Mann erkannt!
Vorsicht im Umgang: 11,29–12,18
29Führ nicht jeden Menschen in dein Haus, / denn viele Hinterhalte legt ein Hinterlistiger.
30Wie ein Rebhuhn als Köder im Korb, so ist das Herz eines Hochmütigen / und wie ein Späher wartet er auf den Fall.
31Denn er verkehrt Gutes in Schlechtes und liegt so im Hinterhalt / und das Vortreffliche tadelt er.
32Aus einem Funken Feuer entsteht Kohlenglut, / ein sündiger Mensch lauert auf Blut.
33Hüte dich vor einem Übeltäter, denn er bringt Böses hervor, / damit er nicht Tadel über dich bringt in Ewigkeit!
34Nimm einen Fremden ins Haus und er wird dich in Unruhe stürzen, / er wird dich deinen eigenen Leuten entfremden!