Die Ankündigung der Zerstörung des Tempels: 13,1–2
1Als Jesus den Tempel verließ, sagte einer von seinen Jüngern zu ihm: Meister, sieh, was für Steine und was für Bauten! 2Jesus sagte zu ihm: Siehst du diese großen Bauten? Kein Stein wird hier auf dem andern bleiben, der nicht niedergerissen wird.
Der Anfang der endzeitlichen Not: 13,3–13
3Und als er auf dem Ölberg saß, dem Tempel gegenüber, fragten ihn Petrus, Jakobus, Johannes und Andreas, die mit ihm allein waren: 4Sag uns, wann wird das geschehen und was ist das Zeichen, dass dies alles sich vollenden soll? 5Jesus sagte zu ihnen: Gebt Acht, dass euch niemand irreführt! 6Viele werden unter meinem Namen auftreten und sagen: Ich bin es! Und sie werden viele irreführen. 7Wenn ihr von Kriegen hört und von Kriegsgerüchten, lasst euch nicht erschrecken! Das muss geschehen. Es ist aber noch nicht das Ende. 8Denn Volk wird sich gegen Volk und Reich gegen Reich erheben. Und an vielen Orten wird es Erdbeben und Hungersnöte geben. Doch das ist erst der Anfang der Wehen. 9Ihr aber, gebt Acht auf euch selbst: Man wird euch um meinetwillen an die Gerichte ausliefern, in den Synagogen misshandeln und vor Statthalter und Könige stellen - ihnen zum Zeugnis. 10Allen Völkern muss zuerst das Evangelium verkündet werden. 11Und wenn man euch abführt und ausliefert, macht euch nicht im Voraus Sorgen, was ihr reden sollt; sondern was euch in jener Stunde eingegeben wird, das sagt! Denn nicht ihr werdet dann reden, sondern der Heilige Geist. 12Brüder werden einander dem Tod ausliefern und Väter ihre Kinder und die Kinder werden sich gegen ihre Eltern auflehnen und sie in den Tod schicken. 13Und ihr werdet um meines Namens willen von allen gehasst werden; wer aber bis zum Ende standhaft bleibt, der wird gerettet werden.
Vom Höhepunkt der Not: 13,14–23
14Wenn ihr aber den Gräuel der Verwüstung an dem Ort seht, wo er nicht stehen darf - der Leser begreife -, dann sollen die Bewohner von Judäa in die Berge fliehen; 15wer gerade auf dem Dach ist, soll nicht hinabsteigen und hineingehen, um etwas aus seinem Haus zu holen; 16und wer auf dem Feld ist, soll nicht zurückkehren, um seinen Mantel zu holen. 17Weh aber den Frauen, die in jenen Tagen schwanger sind oder ein Kind stillen! 18Betet darum, dass es nicht im Winter geschieht! 19Denn jene Tage werden eine Drangsal sein, wie es sie nie gegeben hat, von Anfang der Schöpfung, die Gott geschaffen hat, bis heute, und wie es auch keine mehr geben wird. 20Und wenn der Herr die Tage nicht verkürzt hätte, dann würde kein Mensch gerettet; aber um seiner Auserwählten willen hat er die Tage verkürzt. 21Wenn dann jemand zu euch sagt: Seht, hier ist der Christus! oder: Seht, dort ist er!, so glaubt es nicht! 22Denn es wird mancher falsche Christus und mancher falsche Prophet auftreten und sie werden Zeichen und Wunder wirken, um, wenn möglich, die Auserwählten irrezuführen. 23Ihr aber, gebt Acht! Ich habe euch alles vorausgesagt.
Das Kommen des Menschensohnes: 13,24–27
24Aber in jenen Tagen, nach jener Drangsal, wird die Sonne verfinstert werden und der Mond wird nicht mehr scheinen; 25die Sterne werden vom Himmel fallen und die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden. 26Dann wird man den Menschensohn in Wolken kommen sehen, mit großer Kraft und Herrlichkeit. 27Und er wird die Engel aussenden und die von ihm Auserwählten aus allen vier Windrichtungen zusammenführen, vom Ende der Erde bis zum Ende des Himmels.
Der nahe, aber unbekannte Zeitpunkt: 13,28–32
28Lernt etwas aus dem Vergleich mit dem Feigenbaum! Sobald seine Zweige saftig werden und Blätter treiben, erkennt ihr, dass der Sommer nahe ist. 29So erkennt auch ihr, wenn ihr das geschehen seht, dass er nahe vor der Tür ist. 30Amen, ich sage euch: Diese Generation wird nicht vergehen, bis das alles geschieht. 31Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen. 32Doch jenen Tag und jene Stunde kennt niemand, auch nicht die Engel im Himmel, nicht einmal der Sohn, sondern nur der Vater.
Aufforderung zur Wachsamkeit: 13,33–37
33Gebt Acht und bleibt wach! Denn ihr wisst nicht, wann die Zeit da ist. 34Es ist wie mit einem Mann, der sein Haus verließ, um auf Reisen zu gehen: Er übertrug die Vollmacht seinen Knechten, jedem eine bestimmte Aufgabe; dem Türhüter befahl er, wachsam zu sein. 35Seid also wachsam! Denn ihr wisst nicht, wann der Hausherr kommt, ob am Abend oder um Mitternacht, ob beim Hahnenschrei oder erst am Morgen. 36Er soll euch, wenn er plötzlich kommt, nicht schlafend antreffen. 37Was ich aber euch sage, das sage ich allen: Seid wachsam!