VIERTE REDE ELIHUS: 36,1–37,24
Krankheit und Leid als Weg zu Gott: 36,1–21
1Dann fuhr Elihu fort und sprach:
2Warte ein wenig, ich will es dir künden, / ich habe für Gott noch mehr zu sagen.
3Ich trage mein Wissen weit hinaus, / meinem Schöpfer verschaffe ich Recht.
4Denn wahrhaftig, meine Worte sind kein Trug, / ein Mann vollkommenen Wissens steht vor dir.
5Sieh, Gott ist gewaltig, er verwirft nicht, / gewaltig ist die Kraft seines Herzens.
6Den Frevler lässt er nicht am Leben, / doch den Gebeugten schafft er Recht.
7Er wendet seine Augen nicht von dem Gerechten; / Könige auf dem Thron: / für immer setzt er sie ein, sie werden groß.
8Doch sind in Fesseln sie geschlagen, / gefangen in des Elends Stricken,
9so hält er ihnen ihr Tun vor / und ihre Vergehen, weil sie stolz geworden.
10Er öffnet ihr Ohr zur Warnung, / fordert sie auf, vom Bösen zu lassen.
11Wenn sie hören und ihm dienen, / vollenden sie im Glück ihre Tage, / in Wonnen ihre Jahre.
12Hören sie nicht, / so fahren sie zum Todesschacht hinab, / verscheiden im Unverstand.
13Ruchlos Gesinnte hegen Groll, / schreien nicht um Hilfe, wenn er sie fesselt.
14Schon in der Jugend muss ihre Seele sterben, / ihr Leben im Alter von Geweihten.
15Den Geplagten rettet er durch seine Plage / und öffnet durch Bedrängnis sein Ohr.
16Auch dich hat er aus dem Rachen der Bedrängnis gelockt, / in Weite stehst du, nicht in Enge, / voll ist dein Tisch von fetten Speisen.
17Das Gericht über den Frevler hat sich an dir erfüllt, / Gericht und Urteil haben zugefasst.
18Zornglut verführe dich nicht beim Schicksalsschlag / und reiches Lösegeld verleite dich nicht.
19Wird dein Schreien aus der Not dich führen / und alle Anstrengungen voll Kraft?
20Sehne nicht die Nacht herbei, / in der Völker hinaufsteigen von ihrer Stätte!
21Hüte dich und wende dich nicht zum Bösen! / Denn du wirst durch Leid geprüft.
Über Gottes Größe: 36,22–37,13
22Sieh, groß ist Gott in seiner Macht. / Wer ist ein Lehrer wie er?
23Wer will ihm weisen seinen Weg? / Wer kann ihm sagen: Du tust Unrecht?
24Denk daran, hoch sein Werk zu preisen, / von dem die Menschen Lieder singen.
25Alle Welt schaut es, / von ferne nur erblickt es der Mensch.
26Sieh, Gott ist groß, wir begreifen ihn nicht, / unerforschlich ist die Zahl seiner Jahre.
27Denn er zieht die Wassertropfen herauf, / als Regen ergießen sie sich aus dem Dunst.
28Durch ihn rieseln die Wolken, / träufeln nieder auf die vielen Menschen.
29Wer gar versteht der Wolke Schweben, / den Donnerhall aus seinem Zelt?
30Sieh, darüber breitet er sein Licht / und deckt des Meeres Wurzeln zu.
31Denn damit richtet er die Völker, / gibt Speise in reicher Fülle.
32Mit Licht füllt er beide Hände, / bietet sie auf gegen den, der angreift.
33Ihn kündigt an sein lauter Schall, / wenn er im Zorn gegen den Frevel eifert.