ERSTE REDE ZOFARS: 11,1–20
Größe Gottes: 11,1–12
1Da antwortete Zofar von Naama und sprach:
2Soll dieser Wortschwall ohne Antwort bleiben / und soll der Maulheld recht behalten?
3Bringt dein Geschwätz Männer zum Schweigen, / darfst du spotten, ohne dass einer dich beschämt?
4Du sagtest: Rein ist meine Lehre / und lauter war ich stets in deinen Augen.
5O, dass Gott doch selber spräche, / seine Lippen öffnete gegen dich.
6Er würde dich der Weisheit Tiefen lehren, / dass sie wie Wunder sind für den klugen Verstand. / Du würdest erkennen, dass Gott von deiner Schuld noch manches übersieht.
7Die Tiefen Gottes willst du finden, / bis zur Vollkommenheit des Allmächtigen vordringen?
8Höher als der Himmel ist sie, was machst du da? / Tiefer als die Unterwelt, was kannst du wissen?
9Weiter als die Erde ist ihr Maß, / breiter ist sie als das Meer.
10Wenn er daherfährt und gefangen nimmt, / wenn er zusammentreibt, wer hält ihn ab?
11Denn er kennt die falschen Leute, / sieht das Unrecht und nimmt es wahr.
12Kommt denn ein Hohlkopf zur Besinnung, / wird ein Wildesel als ein Mensch geboren?
Aufgabe des Menschen: 11,13–20
13Wenn du selbst dein Herz in Ordnung bringst / und deine Hände zu ihm ausbreitest -
14wenn Unrecht klebt an deiner Hand, entferne es / und lass nicht Schlechtigkeit in deinen Zelten wohnen! - ,
15dann kannst du ohne Makel dein Angesicht erheben, / fest stehst du da und brauchst dich nicht zu fürchten.
16Dann wirst du auch das Ungemach vergessen, / du denkst daran wie an Wasser, das vorüberfloss.
17Heller als der Mittag erhebt sich dann dein Leben, / die Dunkelheit wird wie der Morgen sein.
18Du fühlst dich sicher, weil noch Hoffnung ist; / du schaust dich um und kannst sicher schlafen.
19Du lagerst dich und niemand schreckt dich auf / und viele mühen sich um deine Gunst.
20Doch der Frevler Augen verschmachten, / jede Zuflucht schwindet ihnen; / ihre Hoffnung ist, das Leben auszuhauchen.