Rückblick auf die Zeit im Exil: 48,1–11
1Hört dies, Haus Jakob, / die sich nach dem Namen Israels nennen / und aus den Wassern Judas hervorgegangen sind,
die schwören beim Namen des HERRN / und den Gott Israels bekennen, / aber nicht in Wahrheit und Gerechtigkeit!
2Ja, nach der Heiligen Stadt nennen sie sich / und stützen sich auf den Gott Israels, / HERR der Heerscharen ist sein Name.
3Was früher war, hatte ich schon längst im Voraus verkündet, / es kam aus meinem Mund, ich ließ es hören; / plötzlich habe ich gehandelt und es traf ein.
4Weil ich wusste, dass du halsstarrig bist, / dass dein Nacken eiserne Sehnen hat / und deine Stirn aus Bronze ist,
5hatte ich es dir schon längst im Voraus verkündet; / ich ließ es dich hören, bevor es geschah, damit du nicht sagst:
Mein Götterbild hat das vollbracht, / mein geschnitztes und gegossenes Bild hat es befohlen.
6Du hast es gehört. Betrachte dies alles! / Und ihr, wollt ihr nicht verkünden?
Von jetzt an lasse ich dich etwas Neues hören, / etwas Verborgenes, von dem du nichts weißt.
7Eben erst ist es erschaffen, / nicht schon vor langer Zeit.
Zuvor hast du nichts erfahren davon, / damit du nicht sagst: / Das habe ich längst schon gewusst.
8Du hast davon nichts gehört und gewusst, / dein Ohr war von Anfang an nicht offen.
Denn ich wusste, dass du völlig treulos bist, / man nennt dich abtrünnig vom Mutterleib an.
9Doch um meines Namens willen / halte ich meinen Zorn lange zurück,
um meines Ruhmes willen halte ich an mich zu deinen Gunsten, / um dich nicht vernichten zu müssen.
10Siehe, ich habe dich geläutert, doch nicht um Silber: / Ich habe dich erwählt im Schmelzofen des Elends.
11Nur um meinetwillen handle ich, / denn sonst würde mein Name entweiht; / ich überlasse die Ehre, die mir gebührt, keinem andern.
Kyrus, der Beauftragte des Herrn: 48,12–16
12Höre auf mich, Jakob, / Israel, mein Berufener: / Ich bin es, ich, der Erste und auch der Letzte.
13Meine Hand hat die Fundamente der Erde gelegt, / meine Rechte hat den Himmel ausgespannt; / ich rief ihnen zu und schon standen sie alle da.
14Versammelt euch alle und hört - / wer von ihnen hat so etwas jemals verkündet? - :
Der, den der HERR liebt, wird meinen Willen an Babel vollstrecken / und sein Arm wird es an den Chaldäern bewirken.
15Ich, ich habe gesprochen und ich habe ihn auch berufen, / ich habe ihn kommen lassen / und er wird seinen Weg erfolgreich beenden.
16Kommt her zu mir und hört dies: / Ich habe von Anfang an nicht im Verborgenen geredet; / seit das alles geschieht, bin ich dabei. / Und jetzt hat GOTT, der Herr, mich und seinen Geist gesandt.
Lehre aus der Vergangenheit: 48,17–19
17So spricht der HERR, dein Erlöser, / der Heilige Israels:
Ich bin der HERR, dein Gott, / der dich lehrt, was Nutzen bringt,
und der dich auf den Weg führt, / den du gehen sollst.
18Hättest du doch auf meine Gebote geachtet! / Dein Heil wäre wie ein Strom / und deine Gerechtigkeit wie die Wogen des Meeres.
19Deine Nachkommen wären wie der Sand / und die Sprösslinge deines Leibes wie seine Körner. / Ihr Name wäre in meinen Augen nicht getilgt und gelöscht.
AUSZUG DES GOTTESKNECHTS JAKOB AUS BABEL: 48,20–55,13
Auszug aus Babel: 48,20–22
20Zieht aus Babel aus, flieht aus Chaldäa! / Verkündet es jauchzend, lasst dies hören,
tragt es hinaus bis ans Ende der Erde! / Sagt: Der HERR hat seinen Knecht Jakob ausgelöst.
21Sie litten keinen Durst, als er sie durch die Wüsten führte; / Wasser ließ er für sie aus dem Felsen sprudeln, / er spaltete den Felsen und es strömte das Wasser.
22Kein Friede den Frevlern!, spricht der HERR.