DAS GOTTESVOLK IN BABEL: 40,1–48,19
Trostaufruf und Gottes königliches Kommen: 40,1–11
1Tröstet, tröstet mein Volk, / spricht euer Gott.
2Redet Jerusalem zu Herzen und ruft ihr zu,
dass sie vollendet hat ihren Frondienst, /
dass gesühnt ist ihre Schuld, dass sie empfangen hat aus der Hand des HERRN Doppeltes / für all ihre Sünden!
3Eine Stimme ruft: / In der Wüste bahnt den Weg des HERRN,
ebnet in der Steppe eine Straße / für unseren Gott!
4Jedes Tal soll sich heben, / jeder Berg und Hügel sich senken.
Was krumm ist, soll gerade werden, / und was hüglig ist, werde eben.
5Dann offenbart sich die Herrlichkeit des HERRN, / alles Fleisch wird sie sehen. / Ja, der Mund des HERRN hat gesprochen.
6Eine Stimme sagt: Rufe! / Und jemand sagt: Was soll ich rufen?
Alles Fleisch ist wie das Gras / und all seine Treue ist wie die Blume auf dem Feld.
7Das Gras verdorrt, die Blume verwelkt, / wenn der Atem des HERRN darüber weht. / Wahrhaftig, Gras ist das Volk.
8Das Gras verdorrt, die Blume verwelkt, / doch das Wort unseres Gottes bleibt in Ewigkeit.
9Steig auf einen hohen Berg, / Zion, du Botin der Freude!
Erheb deine Stimme mit Macht, / Jerusalem, du Botin der Freude!
Erheb deine Stimme, fürchte dich nicht! / Sag den Städten in Juda: / Siehe, da ist euer Gott.
10Siehe, GOTT, der Herr, kommt mit Macht, / er herrscht mit starkem Arm.
Siehe, sein Lohn ist mit ihm / und sein Ertrag geht vor ihm her.
11Wie ein Hirt weidet er seine Herde, / auf seinem Arm sammelt er die Lämmer,
an seiner Brust trägt er sie, / die Mutterschafe führt er behutsam.
Unvergleichlichkeit des Gottes Israels: 40,12–31
12Wer misst das Meer mit der hohlen Hand? / Wer kann mit der ausgespannten Hand den Himmel vermessen? / Wer misst den Staub der Erde mit einem Scheffel?
Wer wiegt die Berge mit einer Waage / und mit Gewichten die Hügel?
13Wer bestimmt den Geist des HERRN? / Wer kann sein Berater sein und ihn unterrichten?
14Wen fragt er um Rat / und wer vermittelt ihm Einsicht?
Wer kann ihn über die Pfade des Rechts belehren? / Wer lehrt ihn das Wissen / und zeigt ihm den Weg der Erkenntnis?
15Siehe, die Nationen sind wie ein Tropfen am Eimer, / sie gelten so viel wie ein Stäubchen auf der Waage. / Ganze Inseln wiegen nicht mehr als ein Sandkorn.
16Der Libanon reicht nicht aus für das Feuer, / sein Wild genügt nicht für das Brandopfer.
17Alle Nationen sind vor Gott wie ein Nichts, / für ihn sind sie wertlos und nichtig.
18Mit wem wollt ihr Gott vergleichen / und welches Bild ihm gegenüberstellen?
19Der Handwerker gießt ein Götterbild, / der Goldschmied überzieht es mit Gold / und fertigt silberne Kettchen dazu.
20Wertvolles Holz als Weihegabe, / Holz, das nicht fault, / wählt man aus;
einen fähigen Handwerker sucht man sich, / um ein Götterbild aufzustellen, / das nicht wackelt.
21Wisst ihr nicht, hört ihr nicht? / Wurde euch nicht kundgetan von Anbeginn?
Habt ihr nicht begriffen / die Fundamente der Erde?
22Er thront über dem Erdenrund, / dessen Bewohner sind wie Heuschrecken.
Er breitet wie einen Schleier den Himmel aus / und spannt ihn wie ein Zelt zum Wohnen.
23Er übergibt die Fürsten dem Nichts, / die Richter der Erde hat er dem Nichtigen gleichgemacht.
24Kaum sind sie gepflanzt, kaum sind sie gesät, / kaum wurzelt ihr Setzling in der Erde,
da bläst er sie an und sie verdorren; / der Sturm trägt sie fort wie Spreu.
25Mit wem wollt ihr mich vergleichen, / dass ich ihm gleich wäre, spricht der Heilige.
26Hebt eure Augen in die Höhe und seht: / Wer hat diese Gestirne erschaffen?
Der vollzählig herausführt ihr Heer, / er ruft sie alle beim Namen.
Wegen seiner Fülle an Kraft und mächtiger Stärke / fehlt kein einziges.
27Warum sagst du, Jakob, / warum sprichst du, Israel:
Verborgen ist mein Weg vor dem HERRN, / meinem Gott entgeht mein Recht?
28Weißt du es nicht, hörst du es nicht? / Der HERR ist ein ewiger Gott, / der die Enden der Erde erschuf.
Er wird nicht müde und matt, / unergründlich ist seine Einsicht.
29Er gibt dem Müden Kraft, / dem Kraftlosen verleiht er große Stärke.
30Die Jungen werden müde und matt, / junge Männer stolpern und stürzen.
31Die aber auf den HERRN hoffen, / empfangen neue Kraft, / wie Adlern wachsen ihnen Flügel.
Sie laufen und werden nicht müde, / sie gehen und werden nicht matt.