Gericht über die Amtsträger Jerusalems: 3,1–15
1Denn siehe, Gott, der HERR der Heerscharen, / nimmt von Jerusalem und Juda jede Stütze und Stützung,
jede Unterstützung mit Brot / und jede Unterstützung mit Wasser:
2den Helden und Krieger, / den Richter und den Propheten, / den Wahrsager und den Ältesten,
3den Anführer von Fünfzig, den Angesehenen, den Ratgeber, / den weisen Zauberer und den klugen Beschwörer.
4Ich mache junge Burschen zu ihren Anführern / und Mutwillige sollen über sie herrschen.
5Dann bedrängt im Volk einer den andern / und jeder seinen Nächsten.
Die Jungen sind frech zu den Alten, / die Geringen zu den Geehrten.
6Dann packt einer seinen Bruder im Haus seines Vaters:
Du hast einen Mantel, / sei unser Wortführer / und dieser Trümmerhaufen sei unter deiner Gewalt!
7Der aber wird an jenem Tag seine Stimme erheben: / Ich bin doch kein Wundarzt
und in meinem Haus gibt es kein Brot / und keinen Mantel. Macht mich nicht zum Wortführer des Volkes!
8Ja, Jerusalem ist gestürzt und Juda gefallen; / denn ihre Worte und ihre Taten richteten sich gegen den HERRN, / um den Augen seiner Herrlichkeit zu trotzen.
9Der Ausdruck ihrer Gesichter klagte sie an / und wie Sodom taten sie ihre Sünde kund, verhehlten sie nicht. / Wehe ihnen, denn sie erwiesen sich selbst Böses.
10Sagt: Der Gerechte, ja glücklich ist er; / denn sie werden die Frucht ihrer Taten essen.
11Wehe dem Frevler, ihm geht es schlecht; / denn was er mit seinen Händen vollbracht hat, wird ihm angetan!
12Mein Volk - seine Antreiber waren Ausbeuter / und Frauen beherrschten es.
Mein Volk, die, welche dir Schritte vorgaben, leiteten in die Irre / und den Weg deiner Pfade haben sie verwirrt.
13Der HERR hat sich hingestellt zum Rechtsstreit; / er steht da, die Völker zu richten.
14Der HERR geht ins Gericht / mit den Ältesten seines Volkes und seinen Anführern:
Ihr, ihr habt den Weinberg verwüstet; / das dem Armen Geraubte ist in euren Häusern.
15Wie kommt ihr dazu, mein Volk zu zerschlagen? / Ihr zermalmt das Gesicht der Armen - / Spruch des Herrn, des GOTTES der Heerscharen.
Gericht über die Töchter Zions: 3,16–4,1
16Der HERR sprach: Weil die Töchter Zions hochmütig sind, ihre Hälse recken und mit verführerischen Blicken daherkommen, immerzu trippelnd umherlaufen und mit ihren Fußspangen klirren, 17wird der Herr den Scheitel der Töchter Zions mit Schorf bedecken und der HERR wird ihre Schläfen kahl werden lassen. 18An jenem Tag wird der Herr den Schmuck wegnehmen: die Fußspangen, die kleinen Sonnen und Monde, 19die Ohrgehänge und Armkettchen, die Schleier 20und Turbane, die Fußkettchen und die Prachtgürtel, die Riechfläschchen und die Amulette, 21die Fingerringe und Nasenringe, 22die Festkleider und Umhänge, die Umschlagtücher und Täschchen 23und die Spiegel, die feinen Schleier, die Schals und Kopftücher.
24So wird es sein: Statt Balsam wird Moder sein, / statt eines Gürtels ein Strick, statt kunstvoller Locken eine Glatze,
statt eines Festkleides ein gegürteter Sack, / Brandmal statt Schönheit.
25Deine Männer fallen durchs Schwert, / deine jungen Krieger im Kampf.
26Dann werden ihre Tore klagen und trauern, / vereinsamt sitzt sie am Boden.