WEHERUFE ÜBER ISRAEL UND JUDA: 28,1–33,24
Weheruf über Samaria: 28,1–4
1Wehe der stolzen Krone der betrunkenen Efraimiter / und der welkenden Blüte ihrer prachtvollen Zier,
sie sind auf dem Gipfel über dem fruchtbaren Tal, / vom Wein bezwungen.
2Siehe, ein Starker und Gewaltiger ist im Dienst des Herrn. / Wie ein Unwetter mit Hagelschlag, wie ein Sturm der Verwüstung,
wie ein Unwetter mit mächtigen Wassermassen, / so wirft er mit Macht zu Boden.
3Mit Füßen zertreten wird die stolze Krone / der betrunkenen Efraimiter.
4Dann geht es der welkenden Blüte seiner prachtvollen Zier / auf dem Gipfel über dem fruchtbaren Tal / wie einer frühreifen Feige vor der Ernte:
Wer sie erblickt, der verschlingt sie, / kaum dass er sie in seiner Hand hält.
Heilsorakel für den Rest des Gottesvolkes: 28,5–6
5An jenem Tag wird der HERR der Heerscharen / zur herrlichen Krone und zum prächtigen Kranz für den Rest seines Volkes
6und zum Geist des Rechts für den, der zu Gericht sitzt / und zur Heldenkraft für die, die den Krieg zum Stadttor hinausdrängen.
Anklage gegen untreue Priester und Propheten: 28,7–15
7Sogar diese schwanken vom Wein / und taumeln vom Bier:
Priester und Propheten schwanken vom Bier, / sind benommen vom Wein.
Sie taumeln vom Bier, / sie schwanken bei ihren Visionen, / sie torkeln beim Entscheid.
8Tatsächlich, alle Tische sind voll von Erbrochenem, voll von Kot bis auf den letzten Fleck.
9Wen will er Erkenntnis lehren, wem das Gehörte verständlich machen?
Gerade von der Milch Entwöhnten, / gerade von der Brust Abgesetzten?
10Ja, zaw lazaw, zaw lazaw, qaw laqaw, qaw laqaw, / hier ein wenig, dort ein wenig.
11Ja, mit lallender Lippe und fremder Zunge / wird er zu diesem Volk reden,
12der zu ihnen gesagt hatte: Dies ist die Ruhe, / schafft Ruhe dem Müden,
und dies ist der Rastplatz, / aber sie wollten nicht hören!
13Und es wird an sie das Wort des HERRN ergehen: / Zaw lazaw, zaw lazaw, qaw laqaw, qaw laqaw,
ein wenig hier, / ein wenig dort,
damit sie gehen und rückwärts stolpern, / zerbrechen, sich verstricken / und gefangen werden.
14Darum hört das Wort des HERRN, ihr Spötter, / ihr Beherrscher dieses Volks in Jerusalem.
15Ihr habt gesagt: Wir haben mit dem Tod einen Bund geschlossen, / wir haben mit der Unterwelt einen Vertrag gemacht.
Die Geißel, die überschwemmende Flut, / wird uns nicht erreichen;
denn wir haben Lüge zu unserer Zuflucht gemacht / und uns im Trug versteckt.
Der Grundstein in Zion – Sicherheit im Sturm: 28,16–22
16Darum - so spricht GOTT, der Herr:
Siehe, ich lege in Zion einen Grundstein, / einen harten und kostbaren Eckstein,
ein fest gegründetes Fundament: / Wer glaubt, treibt nicht zur Eile.
17Und ich mache das Recht zur Richtschnur / und die Gerechtigkeit zur Waage.
Der Hagel fegt die Zuflucht der Lüge hinweg / und die Wasser schwemmen das Versteck fort.
18Euer Bund mit dem Tod wird ausgelöscht / und euer Vertrag mit der Unterwelt hat keinen Bestand.
Die Geißel, die überschwemmende Flut, / von ihr werdet ihr zermalmt.
19Sooft sie überschwemmt, ergreift sie euch, / denn Morgen für Morgen überschwemmt sie, / bei Tag und bei Nacht. / Dann wird nur noch Entsetzen sein, wenn man das Gehörte begreift.
20Das Bett ist zu kurz, / man kann sich nicht ausstrecken,
die Decke ist zu schmal, / man kann sich nicht einhüllen.
21Denn der HERR wird aufstehen wie am Berg Perazim, / wie im Tal bei Gibeon wird er toben,
um seine Tat zu tun, seine seltsame Tat, / sein Werk zu verrichten, sein befremdliches Werk.
22Darum spottet nicht weiter, / sonst werden eure Fesseln noch stärker.
Denn das Ende für die ganze Erde ist beschlossen. / Gehört habe ich es vom Herrn, dem GOTT der Heerscharen.
Gleichnis vom planvollen Tun des Bauern: 28,23–29
23Horcht auf und hört meine Stimme, / gebt Acht und hört meine Rede!
24Pflügt denn der Pflüger den ganzen Tag, um zu säen, / beackert und eggt er den ganzen Tag sein Land?
25Ist es nicht so: Wenn er dessen Fläche geebnet hat, / streut er Schwarzkümmel und sprengt Kreuzkümmel,
sät Weizen reihenweise, Gerste auf das abgesteckte Stück / und Emmer an seinen Rand?
26So unterweist ihn, belehrt ihn / zur rechten Ordnung sein Gott.
27Ja, Schwarzkümmel wird nicht mit dem Schlitten gedroschen / und das Wagenrad nicht über Kreuzkümmel gedreht,
sondern Schwarzkümmel wird mit dem Stab ausgeschlagen / und Kreuzkümmel mit dem Stock.
28Wird das Brotkorn zermalmt? / Nein, nicht immerzu drischt es der Drescher.
Setzt er das Rad seines Wagens in Bewegung, / so zermalmt er es mit seinen Pferden nicht.
29Auch dies ist vom HERRN der Heerscharen ausgegangen, / er hat wunderbaren Rat gegeben, hat groß den Erfolg gemacht.