Spottlied auf den König von Babel: 14,1–21
1Der HERR wird sich Jakobs erbarmen und Israel von Neuem erwählen. Er wird ihnen Ruhe gewähren auf ihrem Boden; Fremde gesellen sich ihnen bei und schließen sich dem Haus Jakob an. 2Völker werden sie nehmen und sie an ihren Ort bringen und das Haus Israel wird sie sich als Erbbesitz zu eigen machen, auf dem Boden des HERRN zu Knechten und Mägden. Sie werden die gefangen halten, die sie gefangen hielten, und ihre Antreiber niedertreten. 3Und wenn der HERR dir Ruhe gewährt von deinem Leiden, von deiner Unruhe und der harten Knechtschaft, mit der du geknechtet warst, 4dann wirst du auf den König von Babel dieses Spottlied anstimmen und sagen:
Wie fand der Antreiber ein Ende, / zu Ende ist der Übermut.
5Der HERR hat den Stab der Frevler zerbrochen, / den Stock der Herrschenden,
6der Völker schlug im Grimm - / mit Schlägen ohne Unterlass,
der Nationen in seinem Zorn zertrat - / mit schonungsloser Verfolgung.
7Die ganze Erde ist zur Ruhe gekommen, / sie wurde still. Sie brachen in Jubel aus.
8Auch die Zypressen, die Zedern des Libanon / freuten sich über dich:
Seitdem du daliegst, kommt keiner mehr herauf, / um uns zu fällen.
9Das Totenreich drunten bebte dir / und deiner Ankunft entgegen.
Deinetwegen weckte es die Totengeister auf, / alle Anführer der Erde;
von ihren Thronen ließ es aufstehen / alle Könige der Nationen.
10Sie alle antworten und sagen zu dir: / Auch du bist kraftlos geworden wie wir, / uns bist du gleich geworden.
11Hinabgestürzt zur Unterwelt ist dein Hochmut, / der Klang deiner Harfen.
Unter dir sind Maden ausgebreitet / und Würmer sind deine Decke.
12Wie bist du vom Himmel gefallen, / Strahlender, du Sohn der Morgenröte.
Wie bist du zu Boden geschmettert, / du Bezwinger der Nationen.
13Du aber hattest in deinem Herzen gesagt: / Den Himmel will ich ersteigen,
hoch über den Sternen Gottes / meinen Thron aufrichten.
Ich will mich niedersetzen auf dem Versammlungsberg, / im äußersten Norden.
14Ich will über Wolkenhöhen emporsteigen, / dem Höchsten will ich mich gleichstellen.
15Doch in die Unterwelt wirst du hinabgestürzt, / in die tiefste Grube.
16Die dich sehen, starren dich an / und überlegen:
Ist das der Mann, der die Erde erzittern, / Königreiche erbeben ließ?
17Der die Erde zur Wüste gemacht hat, / ihre Städte zerstörte / und seine Gefangenen nicht nach Hause entließ?
18Alle Könige der Nationen ruhen in Ehren, / jeder in seinem Haus;
19du aber bist hingeworfen fern von deinem Grab, / wie ein verachteter Spross,
mit Erschlagenen bedeckt, / vom Schwert Durchbohrten, / die in steinerne Grüfte hinabsteigen / wie ein zertretener Leichnam.
20Mit ihnen bist du nicht vereint im Grab, / denn du hast dein Land zugrunde gerichtet, / hingemordet dein eigenes Volk;
die Brut von Übeltätern / wird in Ewigkeit nicht mehr genannt werden.
21Richtet die Schlachtbank her für seine Söhne / wegen der Schuld ihrer Väter,
damit sie nicht aufstehen, um die Welt in Besitz zu nehmen / und die Fläche des Erdkreises mit Städten zu füllen!
Gottesspruch gegen Babel: 14,22–23
22Ich werde gegen sie aufstehen - Spruch des HERRN der Heerscharen - und werde von Babel Namen und Überrest ausrotten, Nachkommen und Nachfahren - Spruch des HERRN. 23Ich mache es zum Besitz für die Eulen und zu Wassertümpeln; ich fege es hinweg mit dem Besen der Vernichtung - Spruch des HERRN der Heerscharen.
Gottesschwur gegen Assur: 14,24–27
24Der HERR der Heerscharen hat geschworen: / Wie ich es erdacht habe, so geschieht es; / wie ich es plante, so kommt es zustande:
25Assur in meinem Land zu zerbrechen - / und auf meinen Bergen will ich es zertreten.
Dann weicht von ihnen sein Joch / und seine Last weicht von ihrer Schulter.
26Das ist der Plan, der für die ganze Erde beschlossen ist, / das ist die Hand, die über alle Nationen ausgestreckt ist.
27Denn der HERR der Heerscharen hat es beschlossen. / Wer kann es vereiteln?
Seine Hand ist ausgestreckt. / Wer will sie zurückbiegen?
Spruch über Philistäa: 14,28–32
28Im Todesjahr des Königs Ahas erging dieser Ausspruch:
29Freue dich nicht, ganz Philistäa, / weil der Stock zerbrochen ist, der dich schlug;
denn aus der Wurzel der Schlange geht eine Natter hervor / und ihre Frucht ist ein geflügelter Seraf.
30Dann werden die Schwächsten der Schwachen Weide finden / und die Armen in Sicherheit lagern;
deine Wurzel aber werde ich durch Hunger töten / und man wird deinen Rest umbringen.
31Heul auf, Tor! Schrei auf, Stadt! / Verzage, ganz Philistäa!
Denn von Norden kommt Rauch / und keiner entfernt sich aus den Reihen seines Heeres.
32Und was antwortet man den Gesandten einer solchen Nation? / Der HERR hat Zion gegründet, / in ihr finden die Armen seines Volkes Zuflucht.