MAHNUNGEN ZUR CHRISTLICHEN LEBENSGESTALTUNG: 4,1–6,20
Aufruf zur Einheit: 4,1–6
1Ich, der Gefangene im Herrn, ermahne euch, ein Leben zu führen, das des Rufes würdig ist, der an euch erging. 2Seid demütig, friedfertig und geduldig, ertragt einander in Liebe 3und bemüht euch, die Einheit des Geistes zu wahren durch das Band des Friedens! 4Ein Leib und ein Geist, wie ihr auch berufen seid zu einer Hoffnung in eurer Berufung: 5ein Herr, ein Glaube, eine Taufe, 6ein Gott und Vater aller, der über allem und durch alles und in allem ist.
Die Gnadengaben im Dienst der Einheit der Kirche: 4,7–16
7Aber jeder von uns empfing die Gnade in dem Maß, wie Christus sie ihm geschenkt hat. 8Deshalb heißt es: Er stieg hinauf zur Höhe und erbeutete Gefangene, er gab den Menschen Geschenke. 9Wenn es heißt: Er stieg aber hinauf, was bedeutet dies anderes, als dass er auch zur Erde herabstieg? 10Derselbe, der herabstieg, ist auch hinaufgestiegen über alle Himmel, um das All zu erfüllen. 11Und er setzte die einen als Apostel ein, andere als Propheten, andere als Evangelisten, andere als Hirten und Lehrer, 12um die Heiligen für die Erfüllung ihres Dienstes zuzurüsten, für den Aufbau des Leibes Christi, 13bis wir alle zur Einheit im Glauben und der Erkenntnis des Sohnes Gottes gelangen, zum vollkommenen Menschen, zur vollen Größe, die der Fülle Christi entspricht. 14Wir sollen nicht mehr unmündige Kinder sein, ein Spiel der Wellen, geschaukelt und getrieben von jedem Widerstreit der Lehrmeinungen, im Würfelspiel der Menschen, in Verschlagenheit, die in die Irre führt. 15Wir aber wollen, von der Liebe geleitet, die Wahrheit bezeugen und in allem auf ihn hin wachsen. Er, Christus, ist das Haupt. 16Von ihm her wird der ganze Leib zusammengefügt und gefestigt durch jedes Gelenk. Jedes versorgt ihn mit der Kraft, die ihm zugemessen ist. So wächst der Leib und baut sich selbst in Liebe auf.
Der alte und der neue Mensch: 4,17–24
17Das also sage ich und beschwöre euch im Herrn: Lebt nicht mehr wie die Heiden in ihrem nichtigen Denken! 18Sie sind verfinstert in ihrem Sinn. Sie sind dem Leben Gottes entfremdet durch die Unwissenheit, in der sie befangen sind, durch die Verhärtung ihres Herzens. 19In ihrer Haltlosigkeit gaben sie sich der Ausschweifung hin, um jede Art von Unreinheit in Habgier zu vollführen. 20Ihr aber habt Christus nicht so kennengelernt. 21Ihr habt doch von ihm gehört und seid unterrichtet worden, wie es Wahrheit ist in Jesus. 22Legt den alten Menschen des früheren Lebenswandels ab, der sich in den Begierden des Trugs zugrunde richtet, 23und lasst euch erneuern durch den Geist in eurem Denken! 24Zieht den neuen Menschen an, der nach dem Bild Gottes geschaffen ist in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit!
Mahnungen zum Miteinander im Geist Christi: 4,25–5,2
25Legt deshalb die Lüge ab und redet die Wahrheit, jeder mit seinem Nächsten; denn wir sind als Glieder miteinander verbunden. 26Wenn ihr zürnt, sündigt nicht! Die Sonne soll über eurem Zorn nicht untergehen. 27Gebt dem Teufel keinen Raum! 28Der Dieb soll nicht mehr stehlen, vielmehr soll er sich abmühen und mit seinen Händen etwas verdienen, damit er den Notleidenden davon geben kann. 29Über eure Lippen komme kein böses Wort, sondern nur ein gutes, das den, der es braucht, auferbaut und denen, die es hören, Nutzen bringt! 30Betrübt nicht den Heiligen Geist Gottes, den ihr als Siegel empfangen habt für den Tag der Erlösung! 31Jede Art von Bitterkeit und Wut und Zorn und Geschrei und Lästerung mit allem Bösen verbannt aus eurer Mitte! 32Seid gütig zueinander, seid barmherzig, vergebt einander, wie auch Gott euch in Christus vergeben hat.