ELI UND SAMUEL: 1,1–3,21
Samuels Geburt: 1,1–20
1Einst lebte ein Mann aus Ramatajim, ein Zufiter vom Gebirge Efraim. Er hieß Elkana und war ein Sohn Jerohams, des Sohnes Elihus, des Sohnes Tohus, des Sohnes Zufs, ein Efraimiter. 2Er hatte zwei Frauen. Die eine hieß Hanna, die andere Peninna. Peninna hatte Kinder, Hanna aber hatte keine Kinder. 3Dieser Mann zog Jahr für Jahr von seiner Stadt hinauf, um den HERRN der Heerscharen in Schilo anzubeten und ihm zu opfern. Dort waren Hofni und Pinhas, die beiden Söhne Elis, Priester des HERRN. 4An dem Tag, an dem Elkana das Opfer darbrachte, gab er seiner Frau Peninna und all ihren Söhnen und Töchtern ihre Anteile. 5Hanna aber gab er einen doppelten Anteil; denn er hatte Hanna lieb, obwohl der HERR ihren Schoß verschlossen hatte. 6Ihre Rivalin aber kränkte und demütigte sie sehr, weil der HERR ihren Schoß verschlossen hatte. 7So machte es Elkana Jahr für Jahr. Sooft sie zum Haus des HERRN hinaufzogen, kränkte Peninna sie; und Hanna weinte und aß nichts. 8Ihr Mann Elkana fragte sie: Hanna, warum weinst du, warum isst du nichts, warum ist dein Herz betrübt? Bin ich dir nicht viel mehr wert als zehn Söhne?
9Nachdem man in Schilo gegessen und getrunken hatte, stand Hanna auf. Der Priester Eli saß an den Türpfosten des Tempels des HERRN auf seinem Stuhl. 10Hanna war verzweifelt, betete zum HERRN und weinte sehr. 11Sie machte ein Gelübde und sagte: HERR der Heerscharen, wenn du das Elend deiner Magd wirklich ansiehst, wenn du an mich denkst und deine Magd nicht vergisst und deiner Magd einen männlichen Nachkommen schenkst, dann will ich ihn für sein ganzes Leben dem HERRN überlassen; kein Schermesser soll an sein Haupt kommen. 12So betete sie lange vor dem HERRN. Eli beobachtete ihren Mund; 13denn Hanna redete in ihrem Herzen, ihre Lippen bewegten sich, doch ihre Stimme war nicht zu hören.
Eli hielt sie deshalb für betrunken 14und sagte zu ihr: Wie lange willst du dich noch wie eine Betrunkene aufführen? Sieh zu, dass du deinen Weinrausch los wirst! 15Hanna gab zur Antwort: Nein, Herr! Ich bin eine unglückliche Frau. Ich habe weder Wein getrunken noch Bier; ich habe nur dem HERRN mein Herz ausgeschüttet. 16Halte deine Magd nicht für eine nichtsnutzige Frau; denn nur aus großem Kummer und aus Traurigkeit habe ich so lange geredet. 17Eli erwiderte und sagte: Geh in Frieden! Der Gott Israels wird dir die Bitte erfüllen, die du an ihn gerichtet hast. 18Sie sagte: Möge deine Magd Gnade finden vor deinen Augen. Dann ging sie weg; sie aß wieder und hatte kein trauriges Gesicht mehr.
19Am nächsten Morgen standen sie früh auf und beteten den HERRN an. Dann machten sie sich auf den Heimweg und kehrten in ihr Haus nach Rama zurück. Elkana erkannte seine Frau Hanna; der HERR dachte an sie 20und um die Jahreswende wurde Hanna schwanger. Sie gebar einen Sohn und nannte ihn Samuel, denn sie sagte: Ich habe ihn vom HERRN erbeten.
Samuels Rückgabe: 1,21–28
21Als dann Elkana mit seiner ganzen Familie wieder hinaufzog, um dem HERRN das jährliche Opfer und die Gaben, die er gelobt hatte, darzubringen, 22zog Hanna nicht mit, sondern sagte zu ihrem Mann: Ich werde den Knaben erst, wenn er entwöhnt ist, hinaufbringen; dann soll er vor dem Angesicht des HERRN erscheinen und für immer dort bleiben. 23Ihr Mann Elkana sagte zu ihr: Tu, was dir gefällt! Bleib hier, bis du ihn entwöhnt hast! Wenn nur der HERR sein Wort erfüllt! Die Frau blieb also daheim und stillte ihren Sohn, bis sie ihn entwöhnte. 24Als sie ihn entwöhnt hatte, nahm sie ihn mit hinauf, dazu einen dreijährigen Stier, ein Efa Mehl und einen Schlauch Wein. So brachte sie ihn zum Haus des HERRN in Schilo; der Knabe aber war damals noch sehr jung. 25Als sie den Stier geschlachtet hatten, brachten sie den Knaben zu Eli 26und Hanna sagte: Bitte, mein Herr, so wahr du lebst, mein Herr, ich bin die Frau, die damals neben dir stand, um zum HERRN zu beten. 27Ich habe um diesen Knaben gebetet und der HERR hat mir die Bitte erfüllt, die ich an ihn gerichtet habe. 28Darum lasse ich ihn auch vom HERRN zurückfordern. Er soll für sein ganzes Leben ein vom HERRN Zurückgeforderter sein. Und sie beteten dort den HERRN an.