Die spätere Verkündigung des Sacharja
Eine Anfrage zum Gedenken an die Tempelzerstörung
1Es war im vierten Regierungsjahr von König Darius.
Am vierten Tag des neunten Monats, der Kislew heißt,
kam das Wort des Herrn zu Sacharja.
2Damals schickten Betel-Sarezer, Regem-Melech
und seine Leute eine Anfrage nach Jerusalem.
Sie wollten Auskunft darüber einholen,
wie sie den Herrn gnädig stimmen können.
3Ihre Anfrage lautete:
»An die Priester am Tempel des Herrn Zebaot
und an die Propheten!
Sollen wir den Feiertag im fünften Monat
weiterhin mit Klagen und Fasten begehen?
So haben wir es schon viele Jahre gehalten.«
4Da kam das Wort des Herrn Zebaot zu mir:
5Sag der Bevölkerung im Land und den Priestern:
Nun habt ihr 70 Jahre lang geklagt und gefastet,
jeweils am Feiertag im fünften und im siebten Monat.
Glaubt ihr, dass ihr für mich so hart gefastet habt?
6Oder wie ist es, wenn ihr esst und trinkt?
Das tut ihr doch auch für euch selbst.
7Also denkt an die Worte des Herrn,
die er durch seine früheren Propheten mitgeteilt hat!
Damals war Jerusalem noch bewohnt und nicht zerstört.
Auch die Städte in seiner Umgebung waren bewohnt,
ebenso die Wüste und das Hügelland.
8So kam das Wort des Herrn zu Sacharja.
9Und der erinnerte die Leute daran,
was der Herr Zebaot damals gesagt hatte:
»Sorgt bei Gericht dafür, dass gerecht geurteilt wird!
Habt Nachsicht miteinander und seid barmherzig!
10Unterdrückt nicht Witwen und Waisen, Fremde und Arme!
Plant nichts Böses gegeneinander!«
11Doch sie weigerten sich.
Sie wollten sich nicht daran halten.
Sie blieben halsstarrig, verstopften sich die Ohren.
12Sie machten ihre Herzen so hart wie einen Diamanten.
Von der Weisung und den Worten wollten sie nichts wissen.
Die aber hatte der Herr Zebaot ihnen gegeben
durch seinen Geist, durch seine früheren Propheten.
Da wurde der Herr Zebaot sehr zornig.
13Es kam, wie es kommen musste:
Er rief sie, doch sie hörten nicht.
Darum sprach der Herr Zebaot:
Nun wird es umgekehrt sein!
Sie werden mich rufen, aber ich werde nicht hören!
14Denn ich habe sie in alle Winde zerstreut,
unter fremde Völker, die sie nicht kannten.
Das Land, das sie früher bewohnten,
ist zur Wüste geworden.
Niemand durchquert es mehr
oder kehrt dorthin zurück.
Sie selbst sind es gewesen,
die das herrliche Land zur Wüste gemacht haben.