Visionen und Worte des Sacharja
Die Verkündigung des Propheten: Kehrt um!
1Es war im zweiten Regierungsjahr von König Darius,
im achten Monat.
Da kam das Wort des Herrn zum Propheten Sacharja,
dem Sohn des Berechja und Enkel von Iddo.
2Der Herr war zornig auf eure Vorfahren,
ja, er war sehr zornig.
3Deshalb sollst du zu den Nachkommen sagen:
So spricht der Herr der himmlischen Heere:
Kehrt um zu mir!
– Ausspruch des Herrn der himmlischen Heere –
Dann werde ich zu euch umkehren,
spricht der Herr der himmlischen Heere.
4Seid nicht wie eure Vorfahren,
zu denen die früheren Propheten gesagt haben:
So spricht der Herr der himmlischen Heere:
Kehrt endlich um von euren bösen Wegen!
Macht Schluss mit euren schlimmen Taten!
Doch sie hörten nicht und achteten nicht auf mich.
– Ausspruch des Herrn –
5Wo sind jetzt eure Vorfahren?
Und ihre Propheten, leben die heute noch?
6Meine Worte und Entschlüsse habe ich ja damals
durch meine Knechte, die Propheten, ausrichten lassen.
Hat ihre Botschaft eure Vorfahren etwa nicht erreicht?
Als sie das hörten,
kehrten sie um und bekannten:
Der Herr der himmlischen Heere hat geplant,
gegen uns vorzugehen.
Er hat unsere Wege und unsere Taten gesehen
und so gehandelt, wie wir es verdient haben.
Die erste Vision: Reiter und Pferde
7Es war im zweiten Regierungsjahr von Darius,
am 24. Tag des elften Monats, der Schebat heißt.
Da kam das Wort des Herrn zum Propheten Sacharja,
dem Sohn des Berechja und Enkel von Iddo.
8In dieser Nacht hatte ich eine Vision:
Ich sah einen Reiter auf einem rotbraunen Pferd.
Er stand zwischen den Myrtenbüschen in der Tiefe.
Hinter ihm sah ich weitere Reiter
auf rotbraunen, fuchsroten und weißen Pferden.
9Ich fragte: »Was bedeuten diese Pferde, mein Herr?«
Der Engel, der mit mir redete, antwortete mir:
»Ich lasse dich sehen, was es mit ihnen auf sich hat.«
10Und sogleich begann der Reiter zu sprechen,
der zwischen den Myrtenbüschen stand:
»Der Herr hat diese Pferde losgeschickt,
damit sie die Erde durchstreifen.«
11Auch der Engel des Herrn
stand zwischen den Myrtenbüschen.
Die Reiter berichteten ihm:
»Wir haben die Erde durchstreift und festgestellt:
Auf der ganzen Erde herrscht Totenstille.«
12Der Engel des Herrn aber rief:
»Ach Herr der himmlischen Heere!
Wie lange noch willst du kein Mitleid haben
mit Jerusalem und den Städten von Juda?
Schon 70 Jahre dauert dein Zorn!«
13Da gab der Herr dem Engel, der mit mir redete,
eine freundliche, ja tröstliche Antwort.
14Und der Engel, der mit mir redete, sagte zu mir:
»Du sollst verkünden:
So spricht der Herr der himmlischen Heere:
Ich will mich für Jerusalem und den Zion einsetzen,
mit vollem Einsatz.
15Ich bin zornig auf die selbstsicheren Völker,
ja, sehr zornig.
Damals, als ich noch nicht so zornig war,
haben sie zu eurem Unglück beigetragen.
16Deshalb, so spricht der Herr:
Voller Mitleid wende ich mich Jerusalem wieder zu.
Mein Haus soll in der Stadt neu errichtet werden.
– Ausspruch des Herrn der himmlischen Heere –
Ich will die Messschnur über Jerusalem spannen,
damit die Stadt wieder aufgebaut werden kann.
17Weiter sollst du verkünden:
So spricht der Herr der himmlischen Heere:
In den Städten soll wieder Überfluss herrschen.
Der Herr wird den Zion mit Zuversicht erfüllen.
Er macht Jerusalem zu seiner erwählten Stadt.«