Gott beschreibt das Ausmaß der Schuld Israels
1Die Sünde Judas ist unauslöschlich aufgeschrieben.
Mit eisernem Griffel und diamantener Spitze
wurde sie in Tafeln und Hörner eingeritzt.
Die Tafeln sind die Herzen der Menschen,
und die Hörner sind an ihren Altären.
2Wie man sich um die eigenen Kinder kümmert,
so kümmern sich die Leute von Juda um ihre Götzen.
Ihre Söhne denken nur noch an die Altäre,
an Kultpfähle unter grünen Bäumen und auf den Höhen.
3Deshalb gebe ich alles zur Plünderung frei:
meinen Berg mit dem Land darum herum, deinen Besitz,
all deine Schätze und deine Kultplätze.
Denn überall hast du, Juda, Sünden begangen.
4Es ist allein deine Schuld,
dass du deinen Erbbesitz hergeben musst,
den ich dir gegeben habe.
Du wirst deinen Feinden dienen müssen
in einem Land, das du nicht kennst.
Denn wie ein Feuer hast du meinen Zorn entfacht.
Für immer wird es brennen.
Gott kündigt Fluch und Segen an
5So spricht der Herr: Fluch über den Mann,
der sich auf Menschen verlässt!
Vergängliches hält er für seine Stärke.
Und sein Herz wendet sich vom Herrn ab.
6Er gleicht einem Strauch in der Steppe,
der nie gedeihen wird.
Kümmerlich wächst er auf dürrem Wüstenboden,
auf salzigem Land, wo sonst niemand lebt.
7Segen dagegen für den Mann,
der auf den Herrn vertraut
und dessen Zuversicht der Herr ist!
8Er gleicht einem Baum,
der am Wasser gepflanzt ist.
Seine Wurzeln streckt er hin zum Bach.
Vor der Hitze fürchtet er sich nicht,
seine Blätter bleiben grün.
Selbst ein trockenes Jahr macht ihm nichts aus,
und er hört nicht auf, Frucht zu bringen.
9Das menschliche Herz ist und bleibt ein Rätsel:
Es ist abgrundtief verkehrt und unverbesserlich.
Wer kann es ergründen?
10Nur ich, der Herr, kann Herz und Nieren erforschen.
Ich prüfe jeden Menschen,
damit ich ihm das geben kann,
was seinem Verhalten entspricht.
11Wer seinen Reichtum nicht rechtmäßig erwirbt,
gleicht einem Rebhuhn, das fremde Eier ausbrütet:
Mitten im Leben muss er schon alles zurücklassen
und steht am Ende wie ein Trottel da.
Jeremia lobt Gott und bittet um Hilfe
12Der Ort, an dem unser Heiligtum steht,
ist ein herrlicher Thron, schon immer hoch erhaben!
13Herr, du bist doch die Hoffnung Israels!
Alle, die dich verlassen, werden jämmerlich umkommen!
Ja, alle, die sich von dir abwenden, werden vergehen:
Ihre Namen sind in Staub geschrieben,
weil sie den Herrn, ihre Quelle, verlassen haben.
Dabei sprudelt aus ihm Wasser, das Leben schenkt.
14Heile mich, Herr, dann bin ich geheilt!
Hilf mir, dann ist mir geholfen!
Denn du bist der Grund für mein Lobgebet.
15Sieh her, wie sie mich verspotten:
»Wo bleibt denn, was der Herr angekündigt hat?
Soll sein Wort doch endlich eintreffen!«
16Doch ich habe mich nicht davor gedrückt,
in deinem Auftrag als Hirte aufzutreten.
Den Tag des Unglücks sehne ich nicht herbei.
Du weißt es:
Jedes Wort, das über meine Lippen kam,
liegt offen vor dir!
17Stürze mich jetzt nicht in Verwirrung,
sondern sei meine Zuflucht am Tag des Unheils!
18Bring Schande über meine Verfolger,
aber nicht über mich!
Sie sollen vom Schrecken überwältigt werden,
aber nicht ich!
Der Tag des Unheils soll sie hart treffen.
Straf sie gleich doppelt –
bis zu ihrem völligen Zusammenbruch!
Jeremia soll an den Ruhetag erinnern
19Der Herr sagte zu mir:
»Geh und stell dich auf alle öffentlichen Plätze –
in das Tor, durch das die einfachen Leute gehen
und durch das die Könige Judas ein- und ausziehen,
und in alle anderen Tore Jerusalems!
20Dann fordere die Leute auf:
Hört das Wort des Herrn, ihr Könige Judas
und alle Bewohner von Juda und Jerusalem!
Hört her, ihr alle, die ihr durch diese Tore geht!
21So spricht der Herr:
Wenn euch euer Leben lieb ist,
schleppt am Sabbat ja keine Lasten!
Tragt keine Waren durch die Tore Jerusalems!
22Bringt auch aus euren Häusern nichts heraus!
Am Sabbat sollt ihr nicht arbeiten!
Dieser Tag soll für euch ein heiliger Ruhetag sein,
wie ich es euren Vorfahren geboten habe.
23Doch schon die haben nicht auf mich gehört.
Statt mir Gehör zu schenken, waren sie halsstarrig.
Sie weigerten sich, mir zu gehorchen
und sich von mir erziehen zu lassen.
24Doch wenn ihr wirklich auf mich hört,
wird Jerusalem Bestand haben.
– Ausspruch des Herrn –
Schleppt also am Sabbat keine Lasten
und tragt sie nicht durch die Tore dieser Stadt.
Der Sabbat soll für euch ein heiliger Ruhetag sein,
an dem ihr nicht arbeitet.
25Dann werden Könige durch diese Tore einziehen
und auf dem Thron Davids sitzen.
Mit Wagen und Pferden werden sie kommen –
die Könige und ihre hohen Beamten,
genauso die Bewohner Judas und Jerusalems.
Und diese Stadt wird für immer bewohnt sein.
26Von überall her werden sie dann kommen,
um Opfer darzubringen:
aus den Städten Judas, aus der Gegend um Jerusalem,
aus dem Gebiet Benjamins, vom Hügelland,
vom Bergland und aus der Wüste.
Sie werden alle Arten von Opfern darbringen,
Brandopfer, Schlachtopfer, Speiseopfer und Weihrauch.
Auch Dankopfer werden sie ins Haus des Herrn bringen.
27Wenn ihr aber nicht auf mich hört
und der Sabbat für euch nicht heilig ist,
wird die Strafe kommen.
Schleppt ihr am Sabbat Lasten
und tragt Waren durch die Tore Jerusalems,
werde ich Feuer an die Tore legen.
Dieses Feuer wird die Paläste Jerusalems auffressen
und niemand kann es löschen.«