Das Ende der Welt und die Zukunft Israels
Die Erde wird verwüstet
1Der Herr fegt die Erde leer und verwüstet sie.
Er entstellt ihr Gesicht und zerstreut ihre Bewohner.
2Es ergeht dem Priester wie dem Volk,
dem Herrn wie dem Knecht, der Herrin wie der Magd.
Käufer und Verkäufer, Entleiher und Verleiher,
Schuldner und Gläubiger trifft dasselbe Schicksal.
3Die Erde wird völlig leergefegt und geplündert.
Das hat der Herr gesagt.
4Dann trocknet die Erde aus und verwelkt,
ja, die ganze Welt geht zugrunde und verwelkt.
Auch die Herrscher der Erde gehen zugrunde.
5Die Erde wurde von ihren Bewohnern entweiht.
Sie haben sich über Gottes Weisungen hinweggesetzt
und seine Ordnungen missachtet.
Sie haben den Bund gebrochen, der für immer gilt.
6Darum trifft ein Fluch die Erde und vernichtet sie.
Die Bewohner müssen ihre Schuld büßen.
Sie werden von der Erde verschwinden,
nur ganz wenige bleiben übrig.
7Die Trauben vertrocknen, die Weinstöcke verkümmern.
Alle, die fröhlich waren, klagen und seufzen.
8Man freut sich nicht mehr am Klang der Pauken,
der Lärm ausgelassener Feiern ist verstummt.
Freudiges Harfenspiel hört man nicht mehr.
9Man trinkt keinen Wein mehr in fröhlicher Runde.
Das Bier stößt den Leuten bitter auf.
10Die Stadt liegt in Trümmern und verwaist.
Alle Häuser sind verriegelt,
keiner kommt mehr hinein.
11Auf den Straßen beklagt man laut,
dass es keinen Wein mehr gibt.
Verflogen ist alle Freude,
das Vergnügen ist von der Erde verschwunden.
12Von der Stadt sind nur Ruinen geblieben,
die Tore wurden zertrümmert.
13So wird es bei den Völkern auf der Erde zugehen.
Es sieht aus wie nach der Olivenernte
oder bei der Nachlese im Weinberg.
Die Ernte ist vorbei, es gibt nichts mehr zu holen.
14Die Überlebenden stimmen ein Loblied an.
Im Westen jauchzen sie über die Größe des Herrn.
15Darum erweist dem Herrn auch im Osten die Ehre.
Auf den Inseln im Meer preist den Namen des Herrn.
Er ist der Gott Israels.
16Vom äußersten Ende der Erde hört man den Gesang:
»Ehre sei dem gerechten Gott!«
Ich aber rufe: »Wehe, mir ist so elend, so elend!«
Denn Räuber gehen auf Raubzug,
räuberisch rauben sie alles weg.
17Schrecken, Schacht und Schlinge
erwarten euch, ihr Bewohner der Erde!
18Wer dem schrecklichen Lärm entrinnt,
fällt in einen tiefen Schacht.
Wer aus dem Schacht herauskommt,
verfängt sich in einer Schlinge.
Die Schleusen des Himmels öffnen sich,
und die Erde bebt in ihren Grundfesten.
19Die Erde reißt und zerreißt,
sie bricht und zerbricht,
sie wankt und schwankt.
20Die Erde torkelt wie ein Betrunkener,
sie schwankt hin und her wie eine Hütte im Sturm.
Ihre Verbrechen lasten schwer auf ihr,
sie bricht zusammen und steht nicht wieder auf.
21Dann zieht der Herr die ganze Welt zur Rechenschaft:
Er geht ins Gericht mit den Mächten im Himmel
und den Königen auf der Erde.
22Sie werden zusammengetrieben
und in einer Grube gefangen gehalten.
In diesem Kerker bleiben sie eingesperrt,
bis Gott sie nach langer Zeit zur Rechenschaft zieht.
23Dann errötet der helle Mond vor Scham,
und die glühende Sonne erbleicht.
Denn der Herr Zebaot regiert als König
auf dem Berg Zion und in Jerusalem.
Israels Älteste erstrahlen in Gottes herrlichem Glanz.