Moabs Bitte um Hilfe und der neue Herrscher in Jerusalem
1Schickt Boten mit Schafböcken
als Geschenk des Herrschers von Moab los!
Die sollen aus dem Felsennest in der Wüste
zum Berg der Tochter Zion ziehen und ausrichten:
2»Moabs Töchter sind wie aufgescheuchte Vögel,
die man aus dem Nest vertrieben hat.
An den Übergängen des Arnon irren sie hin und her.
3Gebt uns einen Rat, trefft eine Entscheidung!
Bietet Zuflucht wie ein Schatten,
der in der Mittagshitze schützt wie die Nacht.
Versteckt die Vertriebenen,
verratet die Geflüchteten nicht!
4Gewährt den Vertriebenen Moabs Gastrecht,
versteckt sie vor dem Verfolger!«
Mit dem Peiniger wird es einmal aus sein,
die Verwüstung wird ein Ende nehmen.
Der Unterdrücker verschwindet aus dem Land.
5Dann wird ein Thron aufgestellt,
der durch Gottes Güte Bestand hat.
Darauf sitzt dauerhaft einer,
der am Wohnort Davids regiert.
Er hält sich an das Recht
und strebt nach Gerechtigkeit.
Klage über Moabs Verwüstung
6Wir haben von Moabs unglaublichem Hochmut gehört.
Es gibt sich stolz, hochmütig und überheblich.
Doch seine Prahlerei ist nur leeres Geschwätz.
7Darum jammert ein Moabiter über den anderen,
jeder von ihnen jammert.
Sie trauern den Traubenkuchen von Kir-Heres nach
und sind völlig verzweifelt.
8Denn die Felder von Heschbon sind verwelkt,
die Weinstöcke von Sibma verdorrt.
Die Herrscher der Völker haben ihre Reben zertreten.
Die reichten einmal bis nach Jaser,
sie verliefen sich bis in die Wüste.
Ihre Ranken wucherten hinüber bis ans Tote Meer.
9Darum weine ich mit Jaser um die Weinstöcke von Sibma.
Ich vergieße Tränen über euch, Heschbon und Elale.
Denn in eure Obsternte und eure Weinlese
ist das Freudengeschrei der Feinde hereingebrochen.
10Freude und Jubel verschwinden aus den Obstgärten.
In den Weinbergen jauchzt und singt man nicht mehr.
In den Keltern presst niemand mehr Trauben aus.
»Ich mache dem Freudengeschrei ein Ende«, sagt Gott.
11Darum bin ich zutiefst erschüttert über Moab
und zittere wie die Saiten einer Harfe.
Mein Herz klagt um Kir-Heres.
12Die Moabiter mühen sich ab
mit ihren Gottesdiensten an den Kultplätzen.
Sie kommen in ihr Heiligtum, um zu beten.
Doch das alles nützt ihnen nichts.
Gottes neues Wort über Moab
13Das war das Wort,
das der Herr vor langer Zeit über Moab gesprochen hat.
14Jetzt aber sagt der Herr:
»In drei Jahren, der Dienstzeit eines Lohnarbeiters,
wird man verächtlich auf Moabs Herrlichkeit schauen.
Da kann es noch so viel Lärm um sich machen.
Es bleibt nur ein winziger Rest übrig,
der völlig machtlos ist.«