Die Sünden sind endgültig vergeben
1Das Gesetz lässt nur einen Schatten
dessen erkennen, was uns rettet,
nicht die eigentliche Gestalt der Dinge.
Deshalb kann es die Menschen, die vor Gott treten,
niemals vollendet machen –
auch dann nicht, wenn sie Jahr für Jahr
die immer gleichen Opfer darbringen.
2Hätte man sonst nicht schon längst aufgehört,
Opfer darzubringen?
Dann wären doch diejenigen, die Gott so dienen,
ein für alle Mal rein geworden.
Und ihr Gewissen wäre nicht mehr
von Sünden belastet.
3Aber durch diese Opfer wird Jahr für Jahr
an die Sünden erinnert.
4Denn es ist unmöglich, Sünden wegzunehmen
durch das Blut von Stieren und Ziegenböcken.
5Deshalb sagt Jesus,
als er in diese Welt kommt:
»Opfer und Gaben wolltest du nicht.
Aber du hast mir einen Leib gegeben.
6An Brandopfern und Sündopfern hattest du keine Freude.
7Da sagte ich:
›Sieh doch! Ich komme, um zu tun, was du, Gott, willst.
So steht es in der Schriftrolle über mich.‹«
8Zuerst sagt er also: »Opfer und Gaben,
Brandopfer und Sündopfer wolltest du nicht.
An ihnen hattest du keine Freude.«
Dabei werden diese Opfer doch
dem Gesetz entsprechend dargebracht.
9Dann sagte er noch:
»Sieh doch! Ich komme, um zu tun, was du willst.«
So hebt Jesus Christus das Erste auf,
um das Zweite in Kraft zu setzen.
10Durch die Erfüllung von Gottes Willen
sind wir ein für alle Mal heilig gemacht worden –
dadurch, dass Jesus Christus seinen Leib
als Opfergabe dargebracht hat.
11Jeder Priester steht Tag für Tag da
und verrichtet seinen Dienst.
Er bringt immer wieder die gleichen Opfer dar,
die doch niemals die Sünden beseitigen können.
12Jesus Christus dagegen hat ein einziges Opfer
für alle Sünden dargebracht.
Danach hat er sich für immer
an die rechte Seite Gottes gesetzt.
13Seitdem wartet er, bis seine Feinde unterworfen sind
und zum Schemel für seine Füße gemacht werden.
14Er hat nur dieses einzige Opfer dargebracht.
Aber dadurch hat er alle, die heilig werden sollen,
für immer zur Vollendung geführt.
15Dafür ist auch der Heilige Geist unser Zeuge.
Nachdem er gesagt hat:
16»›Das ist der Bund,
den ich nach diesen Tagen mit ihnen schließen werde‹,
spricht der Herr:
›Ich werde mein Gesetz in ihre Herzen legen
und sie in ihren Sinn schreiben.‹«
17Und weiter: »An ihre Schuld und ihre Gesetzlosigkeit
werde ich nicht mehr denken.«
18Wenn die Sünden vergeben sind,
ist kein Sündopfer mehr nötig.
Die Bewährung im Glauben
Festhalten an der Hoffnung
19Brüder und Schwestern!
Durch das Blut, das Jesus als Opfer dargebracht hat,
haben wir freien Zugang zum Heiligtum.
20Er hat uns einen neuen Weg eröffnet,
der zum Leben führt.
Dieser Weg führt durch den Vorhang hindurch –
und zwar dadurch, dass er Mensch geworden ist.
21So haben wir einen Hohepriester,
der über das Haus Gottes gestellt ist.
22Wir wollen also vor Gott treten
mit aufrichtigem Herzen
und voller Glaubensgewissheit.
Denn unsere Herzen sind besprengt worden
mit dem Blut von Jesus.
So wurde unser Gewissen rein von der Schuld,
die es belastet.
Und unser Leib wurde in reinem Wasser gebadet.
23Wir wollen unbeirrt an der Hoffnung festhalten,
zu der wir uns bekennen.
Denn Gott, auf dessen Versprechen sie beruht, ist treu.
24Und wir wollen uns umeinander kümmern
und uns gegenseitig zur Liebe
und zu guten Taten anspornen.
25Auch sollen wir unsere Gemeindeversammlungen
nicht verlassen,
wie es manchen zur Gewohnheit geworden ist.
Vielmehr sollen wir uns gegenseitig Mut machen.
Und das umso mehr, als ihr doch seht,
dass der Tag nahe ist.
Nicht erneut Schuld auf sich laden
26Wir haben die Erkenntnis der Wahrheit schon empfangen.
Wenn wir jetzt vorsätzlich neue Schuld auf uns laden,
dann ist für diese Schuld kein Opfer mehr möglich.
27Dann gibt es nur noch
ein furchtbares Warten auf das Gericht:
das lodernde Feuer,
das die Gegner Gottes verzehren wird.
28Schon wenn jemand das Gesetz des Mose missachtet,
muss er ohne Erbarmen sterben –
auf die Aussage von zwei oder drei Zeugen hin.
29Was meint ihr:
Wie viel härter wird die Strafe sein,
die verdient, wer den Sohn Gottes mit Füßen tritt?
Oder wer das Blut des Bundes verachtet,
durch das er heilig wurde –
und dadurch den Geist Gottes beleidigt,
dem er die Gnade verdankt?
30Wir kennen doch den, der gesagt hat:
»Die Rache ist meine Sache,
ich werde Vergeltung üben!«
Und weiter:
»Der Herr wird über sein Volk Gericht halten.«
31Ja, es ist schrecklich,
dem lebendigen Gott in die Hände zu fallen!
Erinnerung an die Anfangszeit
32Erinnert euch an die früheren Tage,
als ihr vom Licht erfüllt worden seid.
Damals seid ihr in einem harten Leidenskampf
standhaft geblieben.
33Die einen wurden öffentlich zur Schau gestellt,
indem man sie beschimpft und misshandelt hat.
Die anderen standen denen zur Seite,
denen es so erging.
34Ihr habt mit den Gefangenen gelitten.
Und wenn man euch euren Besitz geraubt hat,
habt ihr das mit Freude ertragen.
Denn ihr wisst,
dass ihr ein besseres und unverlierbares Vermögen habt.
35Werft also eure Zuversicht nicht weg!
Sie wird reich belohnt werden.
36Was ihr jetzt braucht, ist Geduld.
Tut, was Gott will –
dann werdet ihr erhalten, was er versprochen hat:
37»Nur noch eine kurze, ganz kurze Zeit.
Dann wird der auftreten, der kommen soll.
Und er wird nicht auf sich warten lassen.
38Aber mein Gerechter
wird aufgrund seines Glaubens das Leben erlangen.
Wenn er sich jedoch von mir abwendet,
habe ich keinen Gefallen an ihm.«
39Wir gehören aber nicht zu denen,
die zurückschrecken und damit in ihr Verderben rennen.
Sondern wir gehören zu denen,
die glauben und dadurch das ewige Leben gewinnen.