Die maßgebenden Leute in Jerusalem erkennen Paulus an
114 Jahre später ging ich wieder nach Jerusalem,
diesmal mit Barnabas.
Auch Titus nahm ich mit.
2Gott selbst hatte mir in einer Offenbarung
den Auftrag dazu gegeben.
In Jerusalem legte ich die Gute Nachricht vor,
die ich den Völkern verkünde.
Bei einer eigenen Zusammenkunft
erklärte ich sie den maßgebenden Leuten.
Denn ich war besorgt,
dass ich mich vergeblich abmühe –
oder schon abgemüht habe.
3Doch nicht einmal von meinem Begleiter Titus,
einem Griechen, wurde verlangt,
sich beschneiden zu lassen.
4Es sind allerdings falsche Brüder bei uns eingedrungen.
Sie haben sich eingeschlichen, um uns auszuspionieren.
Es ging ihnen um die Freiheit,
die Christus Jesus uns gebracht hat.
Ihr Ziel war es,
uns wieder ihren Vorschriften zu unterwerfen.
5Aber wir haben ihnen keinen Augenblick nachgegeben.
Die Gute Nachricht sollte bei euch
in ihrer ganzen Wahrheit erhalten bleiben.
6Zurück zu den maßgebenden Leuten:
Wer auch immer das war, spielt für mich keine Rolle.
Gott schaut nicht auf die Person.
Jedenfalls wurden mir von den maßgebenden Leuten
keine Auflagen gemacht.
7Im Gegenteil!
Sie sahen, dass Gott es mir anvertraut hat,
die Gute Nachricht zu den Völkern zu bringen.
Ebenso war es ja Petrus anvertraut,
sie zu den Menschen jüdischer Herkunft zu bringen.
8Denn Gott hat Petrus befähigt,
Apostel für die Menschen jüdischer Herkunft zu sein.
Genauso hat er mich befähigt,
Apostel für die Völker zu sein.
9Die maßgebenden Leute erkannten,
welche Gnade mir Gott erwiesen hatte.
Es waren Jakobus, Kephas und Johannes,
die als »die Säulen« der Gemeinde gelten.
Zum Zeichen, dass sie einverstanden waren,
reichten sie mir und Barnabas die Hand.
Wir sollten zu den Völkern gehen,
sie zu den Menschen jüdischer Herkunft.
10Sie baten uns nur darum, an die Armen zu denken.
Und ich habe mich bemüht, genau das zu tun.
Paulus widerspricht Petrus
11Doch als Kephas dann nach Antiochia kam,
stellte ich ihn persönlich zur Rede.
Denn er war im Unrecht:
12Zunächst hatte er nämlich
zusammen mit Menschen aus den Völkern gegessen.
Aber dann kamen einige Leute aus dem Kreis um Jakobus.
Da zog er sich zurück und hielt sich von ihnen fern.
Denn er hatte Angst vor den Leuten jüdischer Herkunft.
13Und genauso heuchlerisch verhielten sich auch
die anderen Juden in der Gemeinde.
Sogar Barnabas ließ sich von ihrer Heuchelei anstecken.
14Damit verließen sie den rechten Weg,
wie er der Wahrheit der Guten Nachricht entspricht.
Als ich das sah,
stellte ich Kephas vor allen anderen zur Rede:
»Obwohl du ein Jude bist,
lebst du wie ein Mann aus den Völkern –
und nicht wie ein Jude.
Warum zwingst du dann die Menschen aus den Völkern,
wie Juden zu leben?«
Durch den Glauben wird der Mensch gerecht, nicht durch das Gesetz
15Unserer Herkunft nach sind wir Juden
und nicht Sünder, wie die Menschen,
die aus den Völkern stammen.
16Aber wir wissen:
Kein Mensch gilt vor Gott als gerecht,
weil er das Gesetz befolgt.
Als gerecht gilt man nur,
wenn man an Jesus Christus glaubt.
Deshalb kamen auch wir zum Glauben an Jesus Christus.
Denn durch diesen Glauben an Christus
werden wir vor Gott als gerecht gelten –
und nicht, weil wir tun, was das Gesetz vorschreibt.
Schließlich spricht Gott keinen Menschen
von seinen Sünden frei, weil er das Gesetz befolgt.
17Nun wollen wir ja durch Christus
vor Gott als gerecht gelten.
Wenn sich nun aber zeigt,
dass wir trotz allem Sünder sind –
was bedeutet das dann?
Auf gar keinen Fall bedeutet es,
dass Christus die Sünde auch noch fördert!
18Wenn ich nämlich das Gesetz wieder einführe,
das ich vorher abgeschafft habe, dann heißt das:
Ich selbst stelle mich als jemand hin,
der es übertritt.
19Das Gesetz hat mir den Tod gebracht.
Ich gelte deshalb für das Gesetz als gestorben,
damit ich für Gott leben kann.
Mit Christus zusammen wurde ich gekreuzigt.
20Deshalb lebe ich also nicht mehr selbst,
sondern Christus lebt in mir.
Zwar lebe ich noch in dieser Welt,
aber ich lebe im Glauben an den Sohn Gottes.
Er hat mir seine Liebe geschenkt
und sein Leben für mich hingegeben.
21Ich weise die Gnade nicht zurück,
die Gott uns erweist.
Denn wenn wir durch das Gesetz
vor Gott als gerecht gelten,
dann ist Christus vergeblich gestorben.