Die Weisung Gottes ist Israels Schatz
1Und nun, Israel:
Höre auf die Gesetze und Bestimmungen,
die ich euch lehre!
Handelt danach, damit ihr am Leben bleibt
und in das versprochene Land kommt!
Dann werdet ihr das Land in Besitz nehmen,
das der Herr, der Gott eurer Väter, euch gibt.
2Ihr dürft den Wortlaut nicht verändern von dem,
was ich euch jetzt gebiete.
Ihr dürft nichts hinzufügen und nichts weglassen.
Nein, beachtet die Gebote genau,
auf die ich euch heute verpflichte!
Es sind die Gebote des Herrn, eures Gottes.
3Mit eigenen Augen habt ihr gesehen,
was der Herr bei Baal-Pegor getan hat.
Vernichtet hat der Herr alle,
die dem Baal von Pegor nachgelaufen sind.
Aus deiner Mitte hat er sie entfernt.
4Ihr aber seid dem Herrn, eurem Gott, treu geblieben.
Deshalb seid ihr alle heute noch am Leben.
5Vergesst nicht:
Ich habe euch die Gesetze und Bestimmungen gelehrt,
wie es mir der Herr, mein Gott, befohlen hat.
Handelt danach in dem Land, in das ihr kommt!
Ihr sollt es in Besitz nehmen.
6Befolgt die Gebote und handelt danach!
Denn darin liegen eure Weisheit und euer Verstand,
was den anderen Völkern auffallen wird.
Sie werden von allen diesen Gesetzen hören
und dann über euch sagen:
»Wie weise und vernünftig ist doch dieses große Volk!«
7Urteilt selbst:
Welches Volk ist ein so großes Volk und hat Götter,
die ihm so nahe sind wie uns der Herr, unser Gott?
Wir beten zu ihm und er hört uns.
8Welches andere große Volk hat Gesetze und Bestimmungen,
die so gerecht sind wie unsere?
Nur wir haben diese ganze Weisung,
die ich euch heute verkünde.
Israel darf sich keine Götterbilder machen
9Pass auf, Israel, und achte gut auf dein Leben!
Vergiss die Ereignisse ja nicht,
die du mit eigenen Augen gesehen hast!
Behalte sie ganz fest in deinem Herzen
dein ganzes Leben lang!
Erzähl deinen Kindern und deinen Enkeln davon!
10Vergiss nicht den Tag,
an dem du vor dem Herrn, deinem Gott, gestanden hast.
Damals, am Horeb, gab er mir den Auftrag:
»Hol mir das Volk zusammen!
Sie sollen hören, was ich selbst ihnen sagen will.
So lernen sie,
mir jeden Tag mit Ehrfurcht zu begegnen,
so lange sie auf der Erde leben.
Das sollen sie auch ihren Kindern beibringen.«
11Also seid ihr näher gekommen,
bis ihr am Fuß des Berges versammelt wart.
Der Berg stand in Flammen, bis zum Himmel loderten sie.
Ringsum waren Dunkelheit, Wolken und Finsternis.
12Da redete der Herr, euer Gott, zu euch,
mitten aus dem Feuer hörtet ihr ihn sprechen.
Ihr konntet den Klang seiner Stimme hören,
aber eine Gestalt habt ihr nicht gesehen.
Da war nur diese Stimme.
13Er verkündete euch seinen Bund,
den ihr halten sollt – die Zehn Worte.
Die schrieb er auf zwei Tafeln aus Stein.
14Mir befahl der Herr damals,
euch die Gesetze und Bestimmungen zu lehren.
Die sollt ihr im versprochenen Land halten,
in das ihr hinüberzieht, um es in Besitz zu nehmen.
15Passt gut auf, achtet auf euer Leben!
Denn ihr habt keine Gestalt gesehen,
als der Herr, euer Gott, zu euch sprach.
Am Horeb sprach er mitten aus dem Feuer.
16Es wäre verhängnisvoll,
wenn ihr euch ein Bild von Gott macht:
Macht euch keine Nachbildung,
keine männliche oder weibliche Götterfigur!
17Macht euch kein Abbild
eines Tieres, das auf der Erde lebt,
oder eines Vogels, der am Himmel fliegt!
18Macht euch auch kein Abbild eines Kriechtieres
oder eines Fisches, der unten im Wasser lebt!
19Lass dich auch sonst nicht verführen:
Du richtest die Augen Richtung Himmel
und siehst Sonne, Mond und Sterne?
Du siehst das ganze Heer des Himmels?
Dann bete sie nicht an und verehre sie niemals!
Denn der Herr, dein Gott, hat sie anderen gegeben:
Andere Völker unter dem Himmel mögen sie anbeten.
20Aber der Herr hat euch genommen
und aus Ägypten geführt.
Dieses Land wirkte auf euch wie ein Schmelzofen.
So wurdet ihr Gottes eigenes Volk, sein Eigentum.
Das seid ihr auch heute noch.
21Auch auf mich war der Herr zornig –
wegen eures Gejammers.
Mit einem Eid kündigte er mir an,
dass ich den Jordan nicht überqueren werde
und das herrliche Land nicht betreten darf.
Dieses Land schenkt dir der Herr, dein Gott.
Es soll dein Erbbesitz sein.
22Ich aber werde den Jordan nicht mehr überqueren.
Ich muss hier im Land bleiben und sterben.
Aber ihr werdet hinüberziehen
und das herrliche Land in Besitz nehmen.
23Nehmt euch in Acht!
Vergesst ja nicht den Bund,
den der Herr, euer Gott, mit euch geschlossen hat!
Macht euch bloß kein Götterbild –
das hat dir der Herr, dein Gott, verboten!
24Denn der Herr, dein Gott, ist ein eifersüchtiger Gott –
leidenschaftlich wie ein Feuer, das alles frisst.
Ein Blick in Israels Zukunft: Götterbilder, Strafe und Umkehr
25Eines Tages wirst du Kinder und Enkelkinder haben,
und ihr habt euch längst in dem Land eingelebt.
Wenn ihr euch dann Götterbilder macht,
egal in welcher Form,
dann lauft ihr in euer Verderben.
Böse ist das in den Augen des Herrn, eures Gottes,
und es macht ihn zornig.
26Für diesen Fall bestimme ich heute Zeugen:
Himmel und Erde sollen gegen euch aussagen.
Dann werdet ihr bald wieder aus dem Land verschwinden,
das ihr in Besitz nehmen wollt.
Auch wenn ihr jetzt über den Jordan zieht,
werdet ihr dort nicht lange leben.
Es wird mit euch schon bald ein Ende haben.
27Der Herr wird euch unter die Völker zerstreuen.
Nur wenige von euch werden übrig bleiben
und in fremden Ländern leben müssen.
Dorthin wird der Herr euch verbannen.
28Ihr werdet dort Götter verehren müssen,
die von Menschen aus Holz und Stein gemacht sind.
Sie können weder sehen noch hören,
weder schmecken noch riechen.
29In der Verbannung wirst du, Israel,
den Herrn, deinen Gott, suchen.
Und du wirst ihn finden,
wenn du ihn wirklich suchst –
mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele.
30Wenn alle diese Worte eintreffen,
wirst du in ferner Zukunft in deiner Not umkehren.
Du wirst zu dem Herrn, deinem Gott, zurückkehren
und auf das hören, was er sagt.
31Denn der Herr, dein Gott, ist ein barmherziger Gott.
Er lässt dich nicht im Stich
und wird dich nicht zerstören.
Er wird auch den Bund nicht vergessen,
den er mit deinen Vorfahren geschlossen hat.
Mit einem Schwur hat er ihn bekräftigt.
32Geh in Gedanken zurück: Beginne bei dem Tag,
an dem Gott den Menschen auf der Erde erschaffen hat!
Erforsche die weite Welt:
Geh von einem Ende des Himmels bis zum anderen!
Ist schon einmal so etwas Großes geschehen?
Hat man schon einmal so etwas gehört?
33Hat schon einmal ein Volk die Stimme Gottes gehört?
Zu wem sonst hat er aus dem Feuer geredet,
so wie du es erlebt hast?
Du bist dabei sogar am Leben geblieben.
34Hat jemals ein Gott dies versucht:
Hat er sich aufgemacht,
ein Volk aus einem anderen herauszuholen
und es zu seinem Volk zu machen?
Das alles hat der Herr, euer Gott, für euch getan –
mit Plagen, Zeichen und Wundern,
mit Krieg, starker Hand und ausgestrecktem Arm,
mit großen und schrecklichen Taten.
In Ägypten hat er es vor euren Augen vollbracht.
35Du hast das alles erfahren, damit du begreifst:
Der Herr ist wirklich Gott, kein anderer, nur er.
36Vom Himmel her ließ er dich seine Stimme hören,
um dich zu unterweisen.
Auf der Erde ließ er dich sein großes Feuer sehen.
Seine Worte hast du aus diesem Feuer heraus gehört.
37Deine Vorfahren hat er geliebt, ihre Nachkommen erwählt.
Darum hat er dich aus Ägypten geführt mit großer Kraft.
38Wenn du angreifst, vertreibt er Völker,
die größer und mächtiger sind als du.
Er wird dich in ihr Land bringen
und es dir als Erbbesitz geben.
Dies alles geschieht jetzt.
39Heute sollst du es begreifen und dir zu Herzen nehmen:
Der Herr allein ist Gott,
oben im Himmel und unten auf der Erde.
Außer ihm gibt es keinen anderen.
40Befolge seine Gesetze und Bestimmungen,
auf die ich dich heute verpflichte!
Dann wird es dir gut gehen
und später auch deinen Nachkommen.
Du wirst ein langes Leben haben in dem Land,
das der Herr, dein Gott, dir für immer gibt.
Verordnung über die Asylstädte im Ostjordanland
41Damals bestimmte Mose drei Asylstädte,
die im Land östlich des Jordan lagen.
42In diese Städte kann jeder fliehen,
der einen anderen unabsichtlich getötet hat –
wenn er vorher mit dem Opfer nicht verfeindet war.
Flieht er in eine dieser Städte,
so wird er am Leben bleiben.
43Das sind die drei Asylstädte:
Bezer in der Steppe auf der Hochebene –
für die Israeliten aus dem Stamm Ruben;
Ramot in Gilead – für die aus dem Stamm Gad;
Golan im Baschan – für die aus dem Stamm Manasse.
Die Zehn Gebote und das Bekenntnis Israels
Einleitung zur Verkündigung der Zehn Gebote
44Es folgt jetzt die Weisung,
die Mose den Israeliten damals verkündet hat.
45Es sind die Vorschriften, Gesetze und Bestimmungen,
die Mose den Israeliten weitergab.
Er teilte sie ihnen mit,
als sie aus Ägypten ausgezogen waren.
46Sie lagerten damals auf der anderen Seite des Jordan,
im Tal gegenüber von Bet-Pegor.
Dieses Land hatte Sihon gehört,
dem König der Amoriter aus Heschbon.
Aber Mose und die Israeliten hatten ihn besiegt,
nachdem sie aus Ägypten ausgezogen waren.
47Sie hatten sein Land in Besitz genommen,
ebenso das Land von Og, dem König des Baschan.
Sihon und Og waren die beiden Könige der Amoriter,
die östlich des Jordan geherrscht hatten.
48Ihr Gebiet reichte vom Flusstal des Arnon bei Aroer
bis zum Gebirge Sion, das auch Hermongebirge heißt.
49Auch die ganze Araba östlich des Jordan
bis zum Toten Meer unterhalb der Hänge des Pisga
gehörte zu diesem Gebiet.