Geschichten vom Königshof in Jerusalem
Noch ein Nachkomme aus der Familie Sauls
David holt Mefi-Boschet an den Königshof
1David fragte sich: »Könnte es sein,
dass noch einer vom Königshaus Sauls am Leben ist?
Dann will ich ihm etwas Gutes tun.
Das habe ich Jonatan versprochen.«
2Zum Königshaus Sauls gehörte damals noch ein Knecht,
der Ziba hieß.
Den riefen sie zu David.
Der König fragte ihn: »Bist du Ziba?«
Er antwortete: »Ja, hier ist dein Knecht!«
3Der König fragte weiter:
»Ist denn keiner mehr vom Königshaus Sauls am Leben?
Ich würde ihm in Gottes Namen etwas Gutes tun.«
Ziba sagte zum König:
»Doch, es gibt noch einen Sohn von Jonatan!
Der ist an beiden Beinen gelähmt.«
4Der König fragte ihn weiter: »Wo ist er?«
Ziba antwortete dem König: »In Lo-Dabar!
Er ist im Haus von Machir, dem Sohn des Ammiel.«
5Da ließ König David ihn aus Lo-Dabar holen,
aus dem Haus von Machir, dem Sohn des Ammiel.
6So kam Mefi-Boschet zu David,
sein Vater war Jonatan und Saul sein Großvater.
Mefi-Boschet verneigte sich
und warf sich mit dem Gesicht auf den Boden.
David fragte: »Bist du Mefi-Boschet?«
Er antwortete: »Ja, hier ist dein Knecht!«
7Da sagte David zu ihm:
»Fürchte dich nicht!
Ich will dir etwas Gutes tun.
Das habe ich deinem Vater Jonatan versprochen.
Ich will dir alle Felder zurückgeben,
die deinem Großvater Saul gehört haben.
Und du sollst täglich an meinem Tisch essen.«
8Da verneigte er sich nochmals und erwiderte:
»Dein Knecht ist es nicht wert,
dass du so großzügig zu ihm bist.
Ich bin doch nicht mehr als ein toter Hund!«
David regelt die Versorgung von Mefi-Boschet
9Der König ließ Ziba kommen, den Verwalter Sauls,
und traf folgende Anordnung:
»Alles, was Saul und seinem ganzen Haus gehört hat,
gebe ich dem Sohn deines früheren Herrn.
10Für ihn sollst du das Ackerland bebauen,
du selbst mit deinen Söhnen und Knechten.
Was du erntest,
soll ihm zum Lebensunterhalt dienen.
Mefi-Boschet aber, der Sohn deines früheren Herrn,
soll täglich an meinem Tisch essen.«
Ziba hatte 15 Söhne und 20 Knechte.
11Und Ziba versprach dem König:
»Ganz so, wie es mein Herr und König angeordnet hat,
wird es dein Knecht ausführen.«
So kam es, dass Mefi-Boschet am Tisch des Königs aß
wie einer von dessen eigenen Söhnen.
12Mefi-Boschet hatte übrigens einen kleinen Sohn,
der hieß Micha.
Und alle, die im Haus des Ziba wohnten,
waren Knechte von Mefi-Boschet.
13Mefi-Boschet aber wohnte in Jerusalem,
weil er täglich am Tisch des Königs aß.
Er war ja an beiden Beinen gelähmt.