Grenzen christlicher Freiheit
Verzicht aus Liebe
1Nun zu einer anderen Frage:
Es geht um das Fleisch von Tieren,
die als Opfer für Götzen dargebracht wurden.
Dabei sind wir uns wohl einig,
dass wir alle die richtige Einsicht haben.
Aber die Einsicht allein macht überheblich.
Nur die Liebe baut die Gemeinde auf.
2Da meint jemand, etwas richtig erkannt zu haben.
Aber er hat noch nicht erkannt,
worauf es bei diesem Erkennen ankommt.
3Doch wer Gott liebt, der weiß:
Ich bin von ihm erkannt und angenommen.
4Zurück zu unserer Frage:
Darf man das Fleisch von Tieren essen,
die als Opfer für Götzen dargebracht wurden?
Wir wissen ja: Es gibt in der Welt keine Götzen.
Und wir wissen: Es gibt keinen Gott außer dem Einen.
5Vielleicht gibt es ja sogenannte Götter
im Himmel wie auf der Erde.
Tatsächlich sind es sogar viele solcher Götter und Herren.
6Aber für uns gilt:
Nur einer ist Gott – der Vater.
Alles hat in ihm seinen Ursprung,
und er ist das Ziel unseres Lebens.
Und nur einer ist der Herr: Jesus Christus.
Alles ist durch ihn entstanden,
und durch ihn haben wir das Leben.
7Aber diese Einsicht teilen noch nicht alle.
Sie essen das Fleisch von Tieren,
die als Opfer für die Götzen dargebracht wurden.
Und denken dabei nach alter Gewohnheit,
dass sie damit auch den Götzen dienen.
Und weil sie in dieser Sache nicht sicher sind,
belastet das ihr Gewissen.
8Was wir essen, hat aber keine Auswirkung
auf unser Verhältnis zu Gott.
Es bringt uns keinen Nachteil,
wenn wir etwas Bestimmtes nicht essen.
Und umgekehrt haben wir auch keinen Vorteil,
wenn wir es essen.
9Gebt aber acht!
Die Freiheit, die ihr in Anspruch nehmt,
darf die Schwachen nicht zu Fall bringen!
10Stell dir vor:
Du liegst gerade in einem Götzentempel zu Tisch,
wie es ja deiner Einsicht entspricht.
Und dabei sieht dich jemand.
Wird er dadurch nicht geradezu ermutigt,
gegen sein Gewissen zu handeln?
Vielleicht nimmt er dann an einem solchen Mahl teil,
das er für Götzendienst hält?
11Dann geht der Unsichere
durch deine Einsicht zugrunde –
der Bruder, für den Christus gestorben ist.
12So tut ihr euren Brüdern und Schwestern Unrecht
und belastet ihr Gewissen noch mehr.
Und damit tut ihr Christus Unrecht.
13Mein Essen kann also meinen Bruder zu etwas verleiten,
was ihn zu Fall bringt.
Wenn das so ist,
will ich nie wieder Fleisch essen!
Denn ich will meinen Bruder nicht zu etwas verleiten,
was ihn zu Fall bringt.