Deutsche Bibelgesellschaft

Unterwegs in eine versöhnte Zukunft

Neue Ausgabe „Bibelreport“ zu Kambodscha

Stuttgart. Kambodscha ist das zentrale Thema der neuen Ausgabe des Bibelreports. Seit einigen Jahren wachsen in dem südostasiatischen Land die christlichen Gemeinden. Silke Gabrisch von der Deutschen Bibelgesellschaft hat für den Bibelreport Mitarbeitende der Bibelgesellschaft in Kambodscha bei ihrer Arbeit begleitet. Wie die gewaltvolle Vergangenheit des Landes die Menschen bis heute prägt und wie es der Bibelgesellschaft gelingt, den Herausforderungen zu begegnen, erzählt Gabrisch in zwei Beiträgen.

Erst seit 100 Jahren gibt es christliche Gemeinden im buddhistisch geprägten Kambodscha, doch sie haben bereits eine bewegte Geschichte hinter sich: Während des Terrorregimes der „Roten Khmer“ in den 1970er Jahren wurden fast alle Christen ermordet oder vertrieben. „Dass es heute wieder Christen in Kambodscha gibt, ist deshalb so etwas wie ein Wunder“, schreibt Generalsekretär Dr. Christoph Rösel im Vorwort der neuen Ausgabe. Heute wachsen die christlichen Kirchen stetig. „Inoffizielle Schätzungen gehen von über einer halben Million Christen aus“, so Rösel.

Diese Entwicklung prägt auch die Arbeit der Bibelgesellschaft in Kambodscha: Neben der Verbreitung günstiger Bibeln und der Erstellung zeitgemäßer Übersetzungen widmet sie sich Programmen zur Alphabetisierung. Nur wenige Erwachsene haben eine Schulbildung erhalten. In der Zeit der Roten Khmer waren Schulen verboten, auch Lehrer und Intellektuelle wurden verfolgt und getötet. Bis heute fehlt es besonders auf dem Land an Schulen.

Silke Gabrisch, Referentin für internationale Arbeit bei der Deutschen Bibelgesellschaft, hat die Bibelgesellschaft in Kambodscha besucht und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei ihrer Arbeit begleitet. Die Vision, die sie formulieren, sei deutlich: „Jeder Mensch in Kambodscha soll Zugang zur Bibel haben und sich mit ihr auseinandersetzen können.“.

Ein wichtiger Schritt sei die Erarbeitung passender Übersetzungen. Das bedeute einerseits die Übertragung der Bibel in indigene Sprachen des Landes wie „Krevet“, gesprochen von einer Minderheit im Nordosten. Andererseits die Überarbeitung der Bibel in der Mehrheitssprache Khmer. Die letzte Fassung sei 70 Jahre alt und werde kaum noch verstanden. Eine Revision wurde 2020 begonnen.

Eine wichtige Voraussetzung dafür, dass die Menschen die Bibelübersetzung dann auch lesen, bilden Schreib- und Leselernkurse. Die Bibelgesellschaft bildet Lehrende aus und stellt Lernmaterialien zur Verfügung. Mit Mitarbeitenden besuchte Gabrisch einen Kurs auf dem Land für 10- bis 12-Jährige und verteilte Kursmaterialien der Bibelgesellschaft. Den Kurs leitete Pastor Moa Rad unter dem Wohnraum eines traditionellen Stelzenhauses. Er ist für acht Gemeinden verantwortlich und unterrichtet Kinder und Erwachsene. Im gesamten Land werden jährlich bis zu 300 Kurse mit über 3000 Absolventen durchgeführt.

Der „Bibelreport“ wird von der Deutschen Bibelgesellschaft herausgegeben und berichtet fünfmal im Jahr über Themen rund um das „Buch der Bücher“. Ein Schwerpunkt der Zeitschrift ist die weltweite Arbeit der Bibelgesellschaften für die Verbreitung und Übersetzung der Heiligen Schrift. Der „Bibelreport“ kann kostenlos auf www.die-bibel.de/shop oder mit einer Mail an bibelreport@dbg.de abonniert werden. Im Internet gibt es die digitale Ausgabe unter: www.die-bibel.de/bibelreport.

27.07.2023/sbi

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