Deutsche Bibelgesellschaft

Die vollständige Bibel jetzt in 743 Sprachen

Statistik zu Bibelübersetzungen 2023 weltweit erschienen

Harvey Satewas hat nach 20 Jahren Übersetzungsarbeit die "Mohawk-Bible" fertiggestellt. (Bild: Canadian Bible Society)

Stuttgart/Swindon. Bibel-Übersetzungsprojekte in 106 Sprachen für 1,25 Milliarden Menschen konnten im vergangenen Jahr fertiggestellt werden. Darunter sind 72 Sprachen mit 100 Millionen Sprechenden mit einer Erstübersetzung. Das teilte der Weltverband der Bibelgesellschaften (United Bible Societies; UBS) in seiner Statistik für 2023 mit. Die Übersetzungsprojekte umfassen einzelne biblische Bücher, Neue Testamente sowie Vollbibeln. Die vollständige Bibel liegt demnach in 743 Sprachen vor.

„Im Jahr 2023 haben die UBS-Übersetzungsteams gemeinsam dafür gesorgt, dass jeder achte Mensch weltweit Bibeltexte in verschiedenen Formaten erhalten konnte“, sagt UBS-Generalsekretär Dirk Gevers. Gemeinsam wolle man auch weiterhin dafür sorgen, mit der Übersetzung der Bibel eine tiefgreifende Veränderung im Leben von Menschen und Gemeinschaften herbeizuführen. „Wir bleiben unserer Mission treu, die transformative Kraft zu verbreiten, die der Botschaft der Bibel innewohnt“, so Gevers.

Unter den Sprachen mit einer Erstübersetzung wurden 39 biblische Einzelschriften, 17 Neue Testamente und 16 vollständige Bibelausgaben fertiggestellt. Die erste Bibelübersetzung in Bashkir (Russland) sowie die Übersetzung des Neuen Testaments in Nyaneka (Angola) und Aja (Benin) erreichen jeweils über eine Million Sprechende.

Bibelübersetzung in Kanada nach 300 Jahren fertiggestellt

300 Jahre nach Beginn der Übersetzungsarbeit feierte der Stamm der Mohawk im südlichen Kanada die Fertigstellung der Bibelübersetzung in der eigenen Sprache. Bereits 1715 hatten erste Übersetzungsarbeiten begonnen, 1880 übersetzte dann Joseph Swan alle vier Evangelien. Sein Urenkel Harvey Satewas Gabriel stellte nun die „Mohawk Bible“ nach 25 Jahren eigener Übersetzungsarbeit fertig. „Man ermüdet nie, wenn man mit Gottes Wort arbeitet, niemals“, sagte der heute 83-Jährige der Kanadischen Bibelgesellschaft.

Bibelübersetzungen auch in Gebärdensprache

Auch in 15 Gebärdensprachen mit 2,5 Millionen Menschen wurden einzelne biblische Bücher übersetzt. Bisher gibt es erst in etwa 60 der 400 weltweit anerkannten Gebärdensprachen Übersetzungen einzelner biblischer Schriften, nur in einer davon, der American Sign Language, eine Übersetzung der ganzen Bibel. Auch die Zahl der Bibeln in der Punktschrift Braille für blinde Menschen hat sich 2023 erhöht. In 51 Sprachen gibt es nun eine Vollbibel zum Lesen mit den Fingerkuppen.

Laut den aktuellen Translation Statistics gibt es damit in 3686 Sprachen mindestens ein Buch der Bibel, in 1682 Sprachen davon schon das Neue Testament. Damit erreichen die Bibelgesellschaften weltweit knapp 7,9 Milliarden Menschen. Ausgehend von rund 7396 Sprachen liegt allerdings in rund 3710 Sprachen bisher keine Übersetzung eines biblischen Buches vor. Von den 1200 Neuübersetzungen, die der Weltverband bis 2038 anstrebt, konnten damit insgesamt 160 Übersetzungen abgeschlossen werden, 442 befinden sich aktuell in Arbeit.

Der Weltverband der Bibelgesellschaften zählt 160 Mitglieder und ist in mehr als 184 Ländern und Territorien aktiv. Zu den Mitgliedern gehört auch die Deutsche Bibelgesellschaft. Aufgaben sind die Übersetzung, Herstellung und Verbreitung der Heiligen Schrift. In Deutschland wird diese Arbeit vor allem durch die Weltbibelhilfe der Deutschen Bibelgesellschaft unterstützt. Ohne die Unterstützung durch Spenderinnen und Spender ist die weltweite bibelgesellschaftliche Arbeit nicht möglich.

Weitere Informationen stehen unter www.weltbibelhilfe.de/zahlen-und-fakten bereit.

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Kontakt
Tobias Keil
Weltbibelhilfe
der Deutschen Bibelgesellschaft
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Über die Deutsche Bibelgesellschaft
Die Deutsche Bibelgesellschaft übersetzt die biblischen Schriften, entwickelt und verbreitet innovative Bibelausgaben und eröffnet für alle Menschen Zugänge zur Botschaft der Bibel. Sie ist eine eigenständige Stiftung. Zusammen mit der Evangelischen Kirche in Deutschland gibt sie die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers heraus. International verantwortet sie die wissenschaftlichen Bibelausgaben in den Ursprachen. Neben Bibelausgaben finden sich im Programm weitere Bücher und Medien rund um das Thema Bibel.
Mit den regionalen Bibelgesellschaften in Deutschland entwickelt sie kreative Bibelprojekte.
Die Weltbibelhilfe der Deutschen Bibelgesellschaft unterstützt gemeinsam mit dem Weltverband der Bibelgesellschaften (United Bible Societies) weltweit die Übersetzung und Verbreitung der Bibel.
Generalsekretär Dr. Christoph Rösel ist Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bibelgesellschaft. Vorsitzender der Vollversammlung und des Aufsichtsrates ist der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Dr. Thorsten Latzel.

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