Deutsche Bibelgesellschaft

Advent und Weihnachten zu Hause

Advent

Die Adventszeit hat für die meisten Menschen einen ganz besonderen Reiz. Es ist die Zeit der Besinnung, des Miteinanders und der Wertschätzung, denn Advent, das bedeutet Vorfreude!
Mit Kerzenlicht und Tannenzweigen, Nüssen und festlichem Gebäck stimmen wir uns auf das kommende Weihnachtsfest ein. Gleichzeitig beginnt mit dem 1. Advent aber auch ein neues Kirchenjahr.

Ursprünglich war der Advent eine Buß- und Fastenzeit, ähnlich der 40 Tage vor Ostern. Und so wie Johannes der Täufer die Menschen zur Umkehr aufgefordert hat, um sie auf das Kommen des Messias vorzubereiten, so sollen sich auch die Christen für Weihnachten bereitmachen. Heute geschieht dies statt mit Fasten, eher durch ein bewusstes Innehalten und Stillwerden.

Der Begriff Advent stammt ursprünglich vom lateinischen Wort »adventus« und bedeutet »Ankunft«. Die christliche Gemeinde bereitet sich in dieser Zeit auf das Kommen ihres Herrn Jesus Christus vor, in dem Gott Mensch geworden ist.

Weihnachten

Kein anderes Fest ist so bekannt und beliebt wie das Weihnachtsfest. Weihnachtsmänner und geschmückte Tannenbäume findet man am 25. Dezember rund um den Erdball. Die Weihnachtszeit hat für die meisten Menschen einen ganz besonderen Reiz. Mit ihren Sternen, Lichtern, Krippen und Krippenspielen wird sie besonders für die Jüngsten zu einem großen Erlebnis. Der Heilige Abend ist bei uns zum Hauptfest für die Familie geworden.

Aber: Was feiern wir an Weihnachten eigentlich?

An Weihnachten feiert die christliche Gemeinde die Geburt von Jesus Christus!

Dabei ist Weihnachten gar nicht das älteste und wichtigste Fest der Christenheit. Dieser Rang bleibt Ostern vorbehalten: Nicht die Geburt, sondern die Auferstehung Jesu Christi war für die ersten Christen das bedeutsamste Ereignis im Jahreslauf.

Den genauen Geburtstag Jesu kennen wir nicht, die Evangelien geben darüber keine Auskunft. Seit dem 3. Jahrhundert wurde das Erscheinen des Herrn auf Erden am Epiphaniastag gefeiert, dem 6. Januar. In den Ostkirchen feiert man Weihnachten bis heute an diesem Tag. Im Westen hat sich ein Jahrhundert später der 25. Dezember als Termin durchgesetzt. Die Kirche legte das Fest damit auf den Tag, an dem im Mittelmeerraum die Geburt des Sonnengottes Mithras begangen wurde, und machte so deutlich: Christus ist das wahre »Licht der Welt«.

Das Weihnachtsfest wurde im Westen so populär, dass es bald alle anderen Feste überstrahlte. Unzählige Lieder und vielfältige volkstümliche Bräuche ranken sich um Weihnachten. Im Jahr 1223 gestaltete Franz von Assisi in der Kirche von Greccio die erste Weihnachtskrippe mit einem lebendigen Ochsen und einem Esel.

Weihnachten mit Rufus Beck

Die Texte der Weihnachtsgeschichte sind eindrücklich und in der Übersetzung der Lutherbibel ein Meisterwerk sprachlicher Ausdruckskraft. Der Schauspieler Rufus Beck hat die Lutherbibel eingelesen und die biblischen Texte zu einem Hörerlebnis werden lassen. Tauchen Sie ein in die stimmgewaltige Bibellesung der weihnachtlicher Texte in der Übersetzung der Lutherbibel 2017.
Hierbei rezitiert, flüstert, ruft Rufus Beck die Worte der Bibel dem Zuhörer entgegen und interpretiert damit den original Luther-Sound. Ein einmaliges Hörereignis!

Die Bibeltexte gelesen von Rufus Beck finden Sie in: Die große Luther-Hörbibel 2017, © 2019 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart (MP3).

Rufus Beck liest aus dem Lukasevangelium

Christliche Zeichen und Symbole

Christliche Symbole und Motive begegnen uns auf Schritt und Tritt mitten in unserem Alltag, aber ganz besonders in der Advents- und Weihnachtszeit. Entdecken Sie mit uns die vier bekanntesten Symbole im Advent, den Adventskranz, den Christstollen, Lametta und die Nuss, die uns in der besinnlichen Zeit immer wieder begegnen.

Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht, und über denen, die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell. (Jesaja 9,1, Lutherbibel 2017)

Erst eins, dann zwei … fast jedes Kind weiß, wie dieser Vers weitergeht und wer schließlich vor der Tür steht. Es sei denn, man verpennt das Ereignis. Vor mehr als 175 Jahren wäre der Vers unzutreffend gewesen. Als der Theologe und Sozialpädagoge Johannes Heinrich Wichern im Jahr 1839 in seiner Einrichtung für arme Kinder und Jugendliche den ersten Adventskranz aufstellte, hatte dieser 23 Kerzen. Für jeden Wochentag bis Weihnachten eine kleine, für jeden Adventssonntag eine große Kerze. An der Bedeutung des Adventskranzes hat sich aber seitdem nichts geändert: Er macht die Wartezeit bis zum Weihnachtsfest überschaubar und zeigt durch das zunehmende Licht der Kerzen, dass Gottes Licht des Friedens und der Hoffnung durch das Christuskind in die Welt kommt.

Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge. (Lukas 2,7, Lutherbibel 2017)

2,8 Millionen Rosinen passten in den Christstollen, der zum Dresdner Jubiläumsstollenfest 2013 gebacken wurde. Was von Stollenliebhabern kontrovers diskutiert wird, nämlich ob ein Stollen Rosinen enthalten sollte oder nicht, ist für das Traditionsgebäck Voraussetzung: kein Stollen ohne Rosinen! Mit seiner typischen Form gehört der Stollen zu den sogenannten Gebildebroten. So werden Gebäcke bezeichnet, die symbolisch bestimmte Formen oder Figuren darstellen. Mit Puderzucker umhüllt, erinnert der Christstollen an das in Windeln gewickelte Christuskind. Dass knapp 1500 Jahre später dieses Kind in der Krippe formgebend für das beliebteste Weihnachtsgebäck der Deutschen werden würde, hätten die ersten Besucher im Stall von Bethlehem wohl nicht für möglich gehalten.

Und des Herrn Engel trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. (Lukas 2,9, Lutherbibel 2017)

Man muss der Figur ‚Opa Hoppenstedt’ aus Loriots Kult-Sketch zustimmen: Früher war mehr Lametta! Goldene und silberne Lametta-Fäden waren ein Muss am Weihnachtsbaum und sorgten wie kaum ein anderer Baumschmuck für Weihnachtsstimmung. Die goldene, gekräuselte Variante des Lamettas wird als „Engelshaar“ bezeichnet und erinnert an den Engel, der den Hirten auf den Feldern nahe Bethlehem die gute Nachricht von der Geburt Jesu überbrachte. Ob die Leuchtwirkung des Engels von seiner strahlenden Haarpracht ausging, ist fraglich. Die abnehmende Beliebtheit von Lametta am Weihnachtsbaum der Deutschen hat wohl einerseits mit der fehlenden Nachhaltigkeit und andererseits mit der Mode zu tun. Und die kann sich bekanntlich ändern - wieder mehr Lametta würde Opa Hoppenstedt sicherlich freuen.

Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen. (Lukas 2,16, Lutherbibel 2017)

Egal ob Hasel-, Para- oder Erdnüsse auf den Weihnachtstellern liegen oder ob vergoldete Walnüsse am Weihnachtsbaum hängen: Die einfache symbolische Übertragung setzt die Nuss mit der Krippe im Stall von Bethlehem gleich. Die harte Schale der Nuss entspricht dem harten Holz der Krippe; der süße Nusskern dem „kostbaren“ Christuskind in seiner ersten Wiege.
Die Bedeutungszuweisung zur Walnuss geht sogar noch darüber hinaus und verknüpft das weihnachtliche Symbol Nuss mit dem Ostergeschehen: Die bittere, grüne Hülle um die Walnuss symbolisiert das Leiden Christi; die harte Schale steht für das Holz des Kreuzes und der süße Kern verdeutlicht den Leib Christi, der im Abendmahl bedeutsam wird.
Eine symbolische Bedeutung, die es erst einmal zu knacken gilt.

Noch mehr christliche Zeichen und Symbole finden Sie in unserem Buch „Adler, Fisch und verbotene Früchte".

Dieses Buch stellt die 52 wichtigsten Symbole und Motive vor und erläutert informativ und kurzweilig deren Herkunft im biblischen Zusammenhang. Ergänzt werden die Texte durch stilvolle Fotos und Grafiken, die das Buch zu einem echten Hingucker machen. So eröffnet sich ein ganz neuer Blick darauf, wie uns Bibel und Glaube mitten im Alltag begegnen.

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Deutsche Bibelgesellschaftv.4.26.9
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