Petrusbrief, Erster
Andere Schreibweise: Der Erste Petrusbrief / Der Erste Brief des Petrus / First Epistle of Peter (engl.)
(erstellt: Mai 2017)
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1. Ein Brief für Ausgegrenzte
Der 1. Petrusbrief (1Petr) wurde abgefasst, um Menschen im Glauben zu stärken, die aufgrund ihrer Zuwendung zum Christentum und der (Selbst-)Ausgrenzung aus ihrem bisherigen sozialen Umfeld unter den daraus resultierenden Repressalien der Mitbürger zu leiden hatten (vgl. Feldmeier, 1992; Feldmeier, 2003; Feldmeier, 2005, 1-12; Guttenberger, 2010; Vahrenhorst, 2013). Die in Teilen forensische Sprache weist darauf hin, dass sich Gemeindemitglieder auch vor Gericht für ihren Glauben verantworten mussten. In dieser Situation versucht der Text, Trost zu spenden, indem er das Christentum im Gewand alttestamentlicher Israeltopik als neue Sozialgemeinschaft beschreibt und das Leiden in Entsprechung zum Vorbild Christi als Gnade interpretiert, die bereits auf die künftige Teilhabe an der Doxa (→ Herrlichkeit
Von bibelkundlichem Interesse sind unter anderem die facettenreiche Heilsmetaphorik in 1Petr 1,22-2,10
2. Theologische Schwerpunkte
Der Erste Petrusbrief entwickelt seine Theologie vor dem Hintergrund von Leidenserfahrungen, die der Text insofern positiv wertet, als sie Ausweis der → Erwählung
3. Konstruierte und reale Kommunikation
3.1. Autor und Erzähler des Textes
In der Forschung hat sich die Einstufung des Textes als pseudepigraphisches Schreiben weitgehend durchgesetzt (→ Pseudepigraphie
In der Regel wird eine Kombination aus biographischen und intertextuellen Argumenten geltend gemacht, um zu erweisen, dass der Brief nicht vom historischen Petrus stammen kann. Das Griechisch des Schreibens ist zumindest von solcher Güte, dass es einem galiläischen Fischer oft nicht zugetraut wird, wenngleich die Sprachkompetenz des Apostels kaum zu bestimmen ist. Joh 1,44
Dennoch dürfte der uns vorliegende Brief nicht von Petrus stammen. Denn auch jenseits der rein philologischen Kompetenz kann der Text seine Herkunft aus hellenistisch-römischen Bildungstraditionen nicht verleugnen. Die Empfehlungen für das Verhalten der Frau in 1Petr 3,1-6
Die biographischen Angaben bieten folglich keine sichere Basis, um den Text dem Apostel abzusprechen, sie liefern aber erste Indizien. Bisweilen versucht man die Spannungen zwischen der Briefform und dem Bild, das wir uns vom Apostel machen, durch die Einbindung eines Sekretärs in den Abfassungsprozess zu lösen. Für diese Sekretärsarbeit sollte man unter den im Brief genannten Personen allerdings allenfalls auf → Markus
Gegen dessen Abfassung zu Lebzeiten des Apostels sprechen jedoch die mutmaßlich verwendeten Quellen (s.u.). Doch auch unabhängig von den dem Ersten Petrusbrief vorausliegenden Schriften stellt zuletzt ein intertextuelles Moment die petrinische Verfasserschaft infrage. Am Ende des Briefes grüßt die in Babylon Mitauserwählte (ἀσπάζεται ὑμᾶς ἡ ἐν Βαβυλῶνι συνεκλεκτή / aspazetai hymas hē en Babylōni syneklektē; 1Petr 5,13
Über den realen Autor, der sich hinter der Maske des Petrus verbirgt, wissen wir nichts, was sein von hellenistisch-römischer Bildung und guter Kenntnis der → Septuaginta
Der angegebene Verfasser ist zweifellos der Apostel Simon Petrus, weil zur Zeit der Abfassung er allein in christlichen Kreisen den Beinamen Petrus trug. Der Rückgriff auf einen verstorbenen Verfasser gewährte dem realen Autor sicherlich einen gewissen Schutz angesichts der brisanten Thematik, die der Text aufgriff, indem er eine Stellungnahme zu den Christenprozessen formulierte. Verstorbene waren nicht mehr zu belangen. Dieses Moment dürfte allerdings kaum das einzige Motiv für die Wahl des Verfassernamens gewesen sein. Abgesehen davon, dass mit dem → Epheserbrief
3.2. Zeiten und Orte
Wie bei allen pseudepigraphischen Texten wird die Bestimmung der Entstehungszeit dadurch erschwert, dass biographische und geschichtliche Angaben hinsichtlich der konstruierten Kommunikationssituation und der realen Abfassungssituation differenziert werden müssen und die mit Blick auf die konstruierte Kommunikationssituation eingebundenen Informationen in der Regel nur sehr eingeschränkt verwertbar sind.
Zur konstruierten Abfassungszeit macht der Erste Petrusbrief allerdings nicht einmal nähere Angaben. Sie ist auch deswegen schwer zu bestimmen, weil unsicher bleiben muss, ob 1Petr 5,1
Die divergierenden zeitlichen Ansetzungen des Textes decken eine große Bandbreite ab. Extreme Frühdatierungen sind vorrangig mit der Annahme einer petrinischen Verfasserschaft verbunden (s.o.). Auf der anderen Seite des Spektrums hat Marlis Gielen versucht, eine Abhängigkeit des Ersten Petrusbriefes vom → Polykarpbrief
Unter Voraussetzung der unten angeführten intertextuellen Beziehungen scheint es nicht angeraten, den Ersten Petrusbrief vor Beginn des 2. Jh. n. Chr. zu datieren. Setzt man wegen der engen thematischen Parallele zum von Plinius dem Jüngeren in seinem Christenbrief (Plinius, Epistulae X 96) umrissenen Problem und der damit korrespondierenden Adressatenangabe des Ersten Petrusbrief voraus, dass der Text unmittelbar auf die in der Provinz Bithynia et Pontus durchgeführten Prozesse reagierte (vgl. etwa Downing, 1988; 106; Guttenberger, 2010, 92-93; Reichert, 2002, 248-250, Reichert, 2013, 293-296; Pilhofer, 2010, 463), ist das Schreiben am ehesten im zweiten Jahrzehnt des 2. Jh. n. Chr. entstanden. In den Einleitungswerken wird der Text aber auch innerhalb der Regentschaft → Domitians
Plinius kam am 17. September des Jahres 111 n. Chr. in die Provinz am Schwarzen Meer (Plinius, Epistulae X 17a,2; 17b,1) und hatte dort schon eine Weile gewirkt, als er sich offenbar gegen Ende des Jahres 112 n. Chr. mit den Christen befasste, sodass der Erste Petrusbrief frühestens 112 n. Chr. anzusetzen ist, wenn er auf die Prozesse reagierte. Der Legat zeigte sich in seiner Korrespondenz mit dem Kaiser daran interessiert, das Problem nicht weiter zu eskalieren. Wir haben allerdings keine Informationen darüber, ob zu Beginn des 2. Jh. n. Chr. auch in anderen kleinasiatischen Provinzen Christenprozesse geführt wurden und welcher Usus in der Provinz am Schwarzen Meer nach Plinius gepflegt wurde. Mindestens literarisch gewannen vor allem Plinius’ Brief und die dort dokumentierte Praxis Bedeutung. Aber aus der Rezeption lässt sich nicht auf die Rechtsprechung in späterer Zeit oder in benachbarten Provinzen schließen, zumal das Reskript → Hadrians
Ein Terminus ad quem lässt sich daher nur mit Blick auf die Verwendung des Ersten Petrusbriefes in anderen frühchristlichen Texten gewinnen. Demnach muss der Erste Petrusbrief vor dem Zweiten Petrusbrief und vermutlich auch vor dem → Judasbrief
Werden im Text keine Angaben zur Provenienz gemacht, kann man die Herkunft des Dokuments nur aus den diesem zu entnehmenden Informationen bestimmen. Dabei lassen sich der Abstammungs- oder Wohnort des Autors, der Abfassungsort und der geographische Kontext der intendierten Leser oft schwer gegeneinander abgrenzen. Im Fall der pseudepigraphischen Briefe kommt erschwerend hinzu, dass Autor und Leser des Briefes geographisch nicht voneinander getrennt sein müssen, weil es sich bei den Schreiben nicht um Teile einer realen Briefkommunikation handelt.
Der Autor des Ersten Petrusbriefes, der die Situation der intendierten Leser offenbar gut kennt, könnte demnach aus der Lesegemeinde stammen, wo der Brief dann auch verfasst sein dürfte. Das würde vermutlich nach Kleinasien und evtl. in den Pontus weisen. Denkbar ist aber auch, dass der Erste Petrusbrief aus Rom, dem angegebenen Abfassungsort, oder einer anderen Stadt stammt. Denn das in Kleinasien virulent gewordene Problem betraf als bedrohliches Szenario am Horizont nicht nur diese Region; und Nachrichten über Christenprozesse wurden zwischen den Gemeinden ausgetauscht.
3.3. Adressaten und Leser des Textes
Die Angaben in der adscriptio, der Briefadresse, müssen dem realen Lesekreis so wenig entsprochen haben wie die Verfasserangabe dem Autor. Sollte der Text seinen pragmatischen Zweck erfüllen, musste er jedoch die Situation der realen Lesegemeinde treffen. Folglich griff die Ansprache der Adressierten als „erwählte Fremde in der Diaspora“ (ἐκλεκτοῖς παρεπιδήμοις διασπορᾶς / eklektois parepidēmois diasporas; 1Petr 1,1
Das muss nicht in gleicher Weise für die geographischen Angaben gelten. Da es sich bei den in 1Petr 1,1
Eine gewisse Schwierigkeit besteht darin, dass die getrennte Auflistung von Bithynien und Pontus in Beziehung zur seit 64 v. Chr. bestehenden Provinz Bithynia et Pontus gesetzt werden muss (vgl. etwa Guttenberger, 2010, 72-77). Mit „Pontus“ könnte innerhalb der konstruierten Abfassungssituation das auf den östlichen Pontus zusammengeschrumpfte Königreich Pontus gemeint sein, das zu Lebzeiten des Apostels Petrus noch bestand und erst unter → Nero
Setzt man voraus, dass der Text auf die Christenprozesse unter Plinius reagierte, kann man allerdings auch an den westlichen Pontus denken, der zur Provinz Bithynia et Pontus gehörte. Denn da die Briefe im zehnten Buch der Epistulae zumindest weitgehend chronologisch angeordnet sind, dürften die Christen in Amisus (Plinius, Epistulae X 92; 93) selbst oder seiner näheren Umgebung, also im Provinzteil Pontus, angeklagt worden sein. Dann könnte sich der Text des Ersten Petrusbriefes vorrangig an pontische Gemeinden gerichtet haben. Sucht man die realen Leser nämlich im westlichen Pontus, dürfte es kaum ein Zufall sein, dass der Pontus die Liste der Regionen anführt, während Bithynien, mit dem Teile des Königreiches Pontus innerhalb einer Provinz in einer Zwangsehe vereint worden waren, das Schlusslicht bildet. Die Einbindung der solchermaßen zerrissenen Provinz durch die Nennung der zwei Provinzteile spricht nicht dagegen, dass die übrigen Namen Provinzen bezeichnen. Zuletzt gilt für die intendierten Leser jedoch, dass sie nicht einmal notwendig in Kleinasien ansässig gewesen sein müssen.
4. Ein Stück frühchristliche Literatur
Teilungshypothesen, die eine Kompilation unterschiedlicher Brieffragmente voraussetzen, werden durch den Text des Ersten Petrusbriefes nicht gestützt. Die Integrität des Briefes ist unzweifelhaft.
4.1. Die Gattung des Textes: Fiktion oder Täuschung?
Der Erste Petrusbrief wurde in Entsprechung zum antiken → Briefformular
In jedem Fall ist ein uns unbekannter Christ der reale Autor oder eine Christin die reale Autorin des Textes, während Petrus innerhalb des Textes der Erzähler ist. Geht man davon aus, dass der Erste Petrusbrief als Täuschung konzipiert wurde, fungiert Petrus auch als impliziter Autor. Ist der Text dagegen als transparente Fiktion entstanden, gilt Petrus gerade nicht als impliziter Autor des Textes. Worum es sich im Fall des Ersten Petrusbriefes handelt, muss hier offenbleiben, im gegebenen Rahmen kann es nur um die Implikationen des Textes gehen.
Die Schwierigkeiten bei der Bestimmung der Kommunikationssituation eines pseudepigraphischen Textes bestehen nämlich darin, dass sich die Angaben des Textes zu seiner Abfassungssituation nicht immer eindeutig Autor, implizitem Autor oder Erzähler zuordnen lassen. Wenn der Text als Täuschung konzipiert wurde, müssen alle Angaben im Kontext der konstruierten Abfassungssituation plausibel sein. Das schließt nicht aus, dass sie die Situation des realen Autors treffen können. Bei einer für den Leser transparenten Fiktion können sich Informationen des Textes innerhalb der Kommunikation mit den Leserinnen und Lesern dagegen vorrangig auf die reale Kommunikationssituation beziehen, wenngleich sie notwendig auch Implikationen für die konstruierte Kommunikationssituation haben.
Relevanz gewinnt die Frage nach der Kommunikationssituation nicht zuletzt in 1Petr 5,1
Ob der Text als echter Brief des Apostels verstanden werden sollte oder als späteres Werk eines Dritten, der sich mit der Petrusgestalt literarisch auseinandersetzte, ist nicht zuletzt für den Rückgriff auf vorausliegende Quellen von Relevanz. Denn im Fall der Fiktion konnte jegliche Quelle literarisch konstruktiv adaptiert werden. Im Fall der Täuschung war ein Rückgriff auf ältere Texte nur plausibel zu machen, wo dieser Rückgriff keinen Anachronismus zufolge hatte und eine Verwendung des Textes durch den Apostel nicht abwegig erschien.
4.2. Quellen und intertextuelle Adaptionen des Textes
Der Erste Petrusbrief zitiert die Heilige Schrift Israels (vgl. dazu etwa Müller, 2007), aber keine frühchristlichen Texte. Die Antwort auf die Frage, ob der Autor des Briefes ihm vorausliegende ntl Schriften verwendete bzw. ob innerhalb des Textes gar Anspielungen auf diese Schriften vorliegen und diese folglich in die Kommunikation mit dem Leser eingebunden wurden, hängt stark von den vorausgesetzten Bedingungen der frühchristlichen Literaturproduktion ab. Entweder führt man Berührungen zwischen zwei Texten, die über eine zufällige Ähnlichkeit hinausgehen, darauf zurück, dass der jeweils ältere Text bei der Abfassung des jüngeren bekannt war, oder man setzt die Kenntnis gemeinsamer Quellen voraus, was die Annahme einer unmittelbaren Abhängigkeit entbehrlich macht. Beide Hypothesen lassen sich schwer falsifizieren. Einzelne Parallelen zwischen frühchristlichen Texten können daher immer sowohl auf gemeinsame Quellen oder unbestimmte Überlieferungen als auch auf einen unmittelbaren Rückgriff zurückgeführt werden. Dabei wird die Entscheidung davon abhängen, welche Implikationen man mit der Annahme einer Kenntnis verbindet. Ein Konsens ist daher oft nur schwer zu erzielen.
Hinsichtlich des Ersten Petrusbriefes wurden Hypothesen zu einer unmittelbaren Kenntnis ntl Texte in der Forschung zuletzt meist zurückgewiesen: „Verschiedentliche Bemühungen, literarische Abhängigkeit des Ersten Petrusbriefes von schriftlich fixierten Quellen nachzuweisen, haben zu keinen überzeugenden und konsensfähigen Ergebnissen geführt“ (Gielen, 2013b, 518).
Für den Ersten Petrusbrief wurde die Kenntnis des → Matthäusevangeliums
Zu den Texten, die aufgrund formaler und inhaltlicher Parallelen einen intertextuellen Zusammenhang plausibel erscheinen lassen, gehören außerdem der → Römerbrief
Die Rede von den Charismen etwa geht zwar auf eine paulinische Begriffsprägung zurück, erinnert inhaltlich aber eher an die Dienste in Apg 6,1-4
Der Prolog des Ersten Petrusbriefes erinnert punktuell aber nicht nur an den Epheserbrief, sondern auch an den Jakobusbrief, ein Schreiben, das seine paulinische Prägung erst auf den zweiten Blick verrät. Aufnahmen aus Jak 1,2-3
5. Gliederung und Argumentationsverlauf
5.1. Ein Gliederungsvorschlag
Der Aufbau des Schreibens verdankt seine Grundstruktur dem Briefformular. Zwischen dem Briefeingang, der durch Präskript und Prolog gebildet wird, und dem Briefschluss, bestehend aus Epilog und Postskript, ist das Korpus eingelassen, das den Kern der Argumentation enthält. Die Abgrenzung dieser Briefteile fällt allerdings nicht ganz leicht, weil der Text mit verschiedenen formalen Wiederholungen aufwartet, die als Gliederungsmerkmale aufgefasst werden können.
Der hier favorisierte Aufriss setzt voraus, dass die Anrede ἀγαπητοί / agapētoi („Geliebte“) in 1Petr 2,11
5.2. Der Argumentationsverlauf
Der oben vorgeschlagenen Gliederung des Schreibens liegt die Annahme zugrunde, dass sich das Korpus aus zwei Hauptteilen zusammensetzt, die sich zueinander verhalten wie die zwei Seiten einer Medaille: Die Gläubigen sind zwar ein γένος ἐκλεκτόν / genos eklekton („ein erwähltes Geschlecht“; 1Petr 2,9
Innerhalb des Korpus wird die janusköpfige Situation der Gläubigen in Bildern entfaltet, die der Geschichte Israels entlehnt sind. Während der erste Teil des Korpus zunächst den sozialen Exodus (1Petr 1,13-21
Wenn der Autor des Textes diese Metaphorik entgegen der Exodus- und Sinaimotivik nicht aufnimmt, hängt das zum einen damit zusammen, dass er bei der Beschreibung der aktuellen Situation konkrete Empfehlungen zum Verhalten in der Fremde gibt, zum anderen damit, dass er die Fremdheitserfahrung in Begriffe der Exilserinnerung kleidet, wo er von den Zugereisten der Diaspora spricht (παρεπιδήμοις διασπορᾶς / parepidēmois diasporas; 1Petr 1,1
Die konkreten Empfehlungen für das Leben in der paganen und inzwischen fremd gewordenen Umwelt (1Petr 2,11-4,19
Die Möglichkeit einer Verurteilung zum Tod aufgrund des Bekenntnisses wird in 1Petr 4,12-19
Vor diesem Hintergrund dürften sich auch 1Petr 3,15-17
Der erste Hauptteil des Korpus endet somit mit einem Ausblick auf die Möglichkeit des gewaltsamen Todes aufgrund eines Prozessurteils. Für einen solchen Moment der Entscheidung, in dem es nahelag, Christus zu verleugnen, führt der Text Petrus als Vorbild für die geforderte Standhaftigkeit an. In der imaginierten Prozesssituation tritt der Apostel gleichsam als Zeuge für die Leiden Jesu auf, allerdings nicht, indem er schlicht an das Kreuz erinnert, sondern insofern er selbst das Schicksal Christi teilte. Denn Petrus hatte sich die Mahnung aus 1Petr 4,13
Petrus konnte insbesondere dann als unmittelbares Vorbild in einem römischen Gerichtsprozess dienen, wenn er selbst von Römern wegen seines Glaubens verurteilt worden war. 1Petr 5,1
6. Rezeption
Eindeutig zitiert wird der Erste Petrusbrief, wenngleich ohne entsprechende Kennzeichnung, erstmalig im Polykarpbrief (1Petr 1,8
2Petr 3,1
Literaturverzeichnis
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2. Literaturempfehlungen
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- Feldmeier, R., 2005, Der erste Brief des Petrus (ThHK 15/I), Leipzig
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- du Toit, D.S. (Hg.), 2013, Bedrängnis und Identität. Studien zu Situation, Kommunikation und Theologie des 1. Petrusbriefes (BZNW 200), Berlin
- Vahrenhorst, M., 2016, Der erste Brief des Petrus (Theologischer Kommentar zum Neuen Testament 19), Stuttgart
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